Bernhard Peter
historische Wappengraphik großer Künstler:
Martin Kortmann (1874-1945)

Familienwappen von Santen
Der Wappenaufriß für die Familie von Santen stammt von Martin Kortmann (21.9.1874-14.8.1945), publiziert in Roland, Archiv für Stamm- & Wappenkunde, 1907, datiert auf 1906. Der Schild ist schräglinksgeteilt, oben in Blau drei (2:1) goldene, sechszackige Sterne, unten in Gold drei (1:2) silberne Kugeln, auf dem gekrönten Helm mit blau-goldenen Decken ein wachsender, silbern geharnischter Arm, eine silberne Wurfparte mit dem Ring nach oben haltend, zwischen zwei golden-schwarz geteilten Büffelhörnern. Das Motiv wird hier als Wurfparte bezeichnet, weil diese Zuordnung in der Publikation gewählt wurde; von der Zeichnung her hätte man das eher als Wolfsangel (Wolfsanker) identifiziert. Der aus einem gefalteten Band gebildete Rand greift die beiden gemeinen Figuren des Schildes als Dekoration auf, in den beiden oberen Ecken die Kugeln, an den Seiten die Sterne. Das Wappen wird im Siebmacher Band: Pr Seite: 345 Tafel: 399 und im Band: Me Seite: 18 Tafel: 16 beschrieben. In beiden Quellen ist ein Detail abweichend: Der geharnischte Arm hält keine Wurfparte, sondern eine Granate. Im Band: Pr Seite: 345 Tafel: 399 ist der gerüstete Arm mit dem Ellenbogen aufgestützt, im Mecklenburger Band wie hier. Beide Siebmacher-Einträge geben keine Tinkturen an. Im Siebmacher steht zu lesen, die Familie stamme ursprünglich aus Holland und hieß dort van Santen; sie wurde stillschweigend als adelig anerkannt. Andere Quellen verorten die Herkunft ins Herzogtum Kleve. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt jedenfalls mit Cornelius von Santen, der 1570-1630 in den Urkunden auftritt und klevescher und brandenburgischer Rentmeister in Kleve war. Weiterhin taucht die Familie im Patriziat der Stadt Emden auf. Ein Bezug zu den Niederlanden ist wahrscheinlich, und von dort ging die Familie als Folge der Religionsverfolgungen im 16. Jh. nach Emden und Norden. Mehrere Mitglieder standen in preußischen Militärdiensten. In Mecklenburg kam die Familie in Parchim, Templin und Kröpelin vor. Hermann Ludwig von Santen besaß im 19. Jh. das Gut Jarnitz auf Rügen. Am 13.3.1895 bekam der preußische Major Hermann von Santen die mecklenburg-schwerinische Adelsanerkennung.

 

Familienwappen Hoefken von Hattingsheim
Ebenfalls von Martin Kortmann (21.9.1874-14.8.1945) stammt dieser Aufriß des Wappens der Hoefken von Hattingsheim, publiziert in Roland, Archiv für Stamm- & Wappenkunde, 1907, datiert auf das Jahr 1906. Das Wappen zeigt in Blau einen goldenen aufrechten Eichenzweig mit 9 Blättern und 6 Eicheln, dazu zwei gekrönte Helme mit blau-goldenen Decken, beide mit einem geschlossenen Flug, rechts von Gold und Blau übereckgeteilt, links von Blau und Gold.In den beiden oberen Ecken befinden sich zwei schräg nach innen geneigte Schilde, der optisch linke golden mit dem schwarzen, rotbewehrten Doppeladler als vereinfachtes Wappen der österreichischen Monarchie, gegenüber derjenige der Stadt Wien, in Rot ein durchgehendes silbernes Kreuz. Der Zusatz "von Hattingsheim" wurde 1890 Rudolf Hoefken (9.7.1861-13.10.1921) verliehen, Regierungsrat und bekannter Numismatiker in Wien, 1902-1913 Präsident des Clubs der Münz- und Medaillenfreunde bzw. der österreichischen Gesellschaft für Münz- und Medaillenkunde, Gründer und Herausgeber der Archivs für Brakteatenkunde und 1912-1922 Vorsitzender der Österreichischen Exlibris-Gesellschaft. Sein Vater Dr. phil., k.k. Hofrat, k.k. Min.Rat. Gustav Hoefken (14.7.1811-14.7.1889), am 20.6.1867 nobilitiert als Ritter von Hoefken, stammt aus Hattingen und zog nach Wien. Er war verheiratet mit Karolina (Lina) Rappold. Der Sohn Rudolf heiratete Pauline Wottitz.

 

Literatur, Links und Quellen:
Wappen Santen: Roland, Archiv für Stamm- & Wappenkunde, hrsg. von Lorenz M. Rheude, 7. Jahrgang 1906-1907, Verlag Gebr. Vogt, Roda, 1907, Kunstbeilage und S. 107
Familie von Santen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Santen_(Adelsgeschlecht)
zu Ritter von Hoefken bei: Peter Rath: Sammlerstempel 2:
http://www.exlibris.or.at/?page_id=966
zu Hoefken: 100 Jahre Österreichische Numismatische Gesellschaft 1870-1970, Festschrift
Hoefken von Hattingsheim:
http://www.biographien.ac.at/oebl_2/353.pdf
Wappen Hoefken: Roland, Archiv für Stamm- & Wappenkunde, hrsg. von Lorenz M. Rheude, 7. Jahrgang 1906-1907, Verlag Gebr. Vogt, Roda, 1907, Kunstbeilage und S. 78

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