Bernhard
Peter
Wappen
bei nichtehelichen Verbindungen
der Fürstenhäuser
Das Haus
Braunschweig und die von Lüneburg
Das Lüneburger Wappen, also das des Fürstentums
Lüneburg, zeigt in goldenem, mit roten Herzen
bestreutem Schild einen blauen Löwen, rotbewehrt und rotgezungt.
Die überlieferten Darstellungen sind variantenreich. Die
älteste Variante des lüneburgischen Löwen ist ein einfacher
blauer Löwe in Gold. Etwa ein Jahrhundert nach dem ersten
Auftreten ist das Feld mit roten, gestürzten Lindenblättchen
bestreut, die später in rote Herzen übergingen (Siebmacher,
Band Souveräne 1). Ihre genaue Zahl unterlag wie immer bei
"bestreut" oder "besät" der Auslegung des
Künstlers, eine bindende Anzahl gibt es nicht. Bis ins 17. Jh.
finden sich aber auch Darstellungen, in denen die Herzen fehlen.
Das Wappenbild wird in der Literatur mit dem des Königreichs
Dänemark in Verbindung gebracht, als geminderte, reduzierte
Ableitung desselben. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken hatte
das alte lüneburgische Wappen zwei außen mit Pfauenspiegeln
besteckte silberne Büffelhörner. Als das lüneburgische Wappen
mit dem braunschweigischen vereinigt wurde, trat eine Wandlung
ein: Aus den Hörnern wurden Sicheln, bereits in der ersten
Hälfte des 15. Jh. (Siegel Ottos des Hinkenden 1443), und diese
Sicheln wurden auch noch mit gezähnter Schneide dargestellt.
Erst in moderneren Wappendarstellungen werden die Sichelschneiden
wieder ohne Zähne dargestellt. Das reichsunmittelbare
Fürstentum Lüneburg bestand von 1269 bis 1705. Die
Geburtsstunde des Fürstentums Lüneburg ist eine Erbteilung im
Hause Braunschweig-Lüneburg 1267/1269 (zweite Teilung der
Welfen) zwischen den Söhnen des 1252 verstorbenen Otto, die erst
gemeinsam regiert hatten. Johann übernahm das Fürstentum
Lüneburg. Das andere Erbteilungsprodukt für den anderen Sohn,
Albrecht, war das Fürstentum Braunschweig, welches sich Ende des
13. Jh. in die drei Fürstentümer Braunschweig-Wolfenbüttel,
Göttingen und Grubenhagen weiter aufteilte (dritte Teilung).
Dabei ist als Besonderheit zu vermerken, daß jedes der
Welfen-Territorien reichsrechtlich den Rang eines Fürstentums
hatte, aber das Gesamthaus Braunschweig-Lüneburg ein Herzogtum
blieb. Ebenso ist es eine Besonderheit, daß es nie eine
endgültige Aufteilung der Braunschweiger Territorien gab,
sondern jede Linie jede andere beerben und in jedem Territorium
nachfolgen konnte und die Mitglieder aller welfischen Linien den
Titel eines Herzogs von Braunschweig und Lüneburg führten.
Die Welfen bedienten sich des Adelstitels "von Lüneburg" anläßlich einer Verbindung zwischen August von Braunschweig-Lüneburg-Celle und Ilse Schmidigen (Ilsa Schmedecken), Tochter von Johann Schmiedichen und Sophie Haussmann. Es war wohl keine echte morganatische Ehe, sondern eher ein eheähnliches Verhältnis mit de jure bis 1625 als unehelich geltenden Kindern. August entstammte dem mittleren Haus Lüneburg, also der mittleren in Celle regierenden Linie der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, hervorgegangen aus dem mittleren Haus Braunschweig-Wolfenbüttel und erloschen im Jahre 1648. August wurde 1633 Herzog und erbte kurz vor seinem Tode Calenberg, setzte diese Linie aber nicht fort, sondern seine Neffen begründeten das neue Haus Lüneburg und das Kurfürstentum Hannover. Mit Ilse Schmidigen hatte August insgesamt 12 Kinder, welche er 1625 (da gab es noch 3 Söhne und 6 Töchter) von Kaiser Ferdinand II. zu Wien legitimieren und am 9.6.1625 gemeinsam mit Ilse unter dem Namen "von Lüneburg" in den Reichsadelsstand erheben ließ. Die Familie der von Lüneburg ist eigentlich mit Ernst von Lüneburg (1881-1961) im Mannesstamm erloschen; er adoptierte jedoch am 15.12.1950 den Sohn seiner Nichte, Ernst Freiherr von dem Bussche-Haddenhausen hervorgegangen (geb. 1940), nun ebenfalls Ernst von Lüneburg, der seinerseits mütterlicherseits um etliche Ecken von Georg von Lüneburg (1853-1897) abstammte. So blieb der Name erhalten.
Fürstentum Lüneburg | von Lüneburg |
Das Wappen der von Lüneburg wird beschrieben im Siebmacher Band Brau Seite: 7 Tafel: 5: Geteilt, oben in silbernem, mit roten Herzchen bestreutem Feld ein aus der Teilung wachsender blauer Löwe, unten ledig und rot, auf dem gekrönten Helm mit rechts blau-silbernen und links rot-silbernen Decken ein goldener, oben mit naturfarbenen Pfauenfedern besteckter Schaft zwischen einem rot-silbern überkreuz geteilten Paar Büffelhörner. Weiterhin wird es im Band: Han Seite: 31 Tafel: 31 abgebildet, aber nur mit rot-silbernen Decken, ansonsten analog. Bei Grote findet es sich wie im Siebmacher Band Braunschweig, jedoch wird der Löwe als doppelschwänzig angegeben. Es handelt sich also um ein doppelt gemindertes Wappen des Fürstentums Lüneburg, einmal durch Halbierung des Löwen und einmal durch Wechsel der Feldfarbe desselben. Die charakteristischen Herzchen blieben. Bei Grote finden sich auch die Prunkstücke, als Schildhalter rechts ein lorbeerbekränzter Geharnischter in goldener Rüstung mit goldenem, purpurgefüttertem Mantel, ein Schwert haltend, links eine behelmte Frau mit rotem Mieder und grünem Rock, einen grünen Palmzweig haltend. Die Devise lautet "tandem fit surculus arbor" - schließlich wird aus einem Sproß ein Baum, eine Devise, die unter anderem auch Moritz von Oranien (1567-1625) führte.
Das Haus
Stolberg und die Wappen natürlicher Kinder:
Einen weiteren Fall stellt das
Wappen der natürlichen, also unehelichen Kinder von Wolfgang
Ernst Graf zu Stolberg-Stolberg dar. Die Kinder dieser Verbindung
trugen den Namen "von Stolberg". Da die Söhne
unverheiratet starben, hatte das Wappen keine lange Funktion.
Das Wappen war gemäß einem zeitgenössischen Siegel geteilt, oben in Gold ein aus der Teilung wachsender schwarzer Hirsch, unten in Silber balkenweise eine rote Forelle. Das Wappen war also zweifach gemindert, zum einen wurde der Hirsch halbiert, zum andern wurde nur eine der beiden Forellen abgebildet. Die Helmzier war ein grüner (natürlicher) Pfauenstoß auf gekröntem Helm. Decken rechts schwarz-golden, links rot-silbern.
Eine
uneheliche Linie der Markgrafen von Baden: von Freystedt
Die Markgrafen von Baden,
insbesondere der Linie Baden-Durlach, hatten, überspitzt gesagt,
nie Potenz- , dafür um so mehr Legitimationsprobleme: Kinder
waren stets vorhanden, bei den Erben aber gab es ab und zu mal
Engpässe, weil die männlichen Familienmitglieder eine nicht
nachfolgeberechtigte Linie nach der anderen in die Welt setzten,
mit der jeweiligen Liebsten mal wenigstens in morganatischer
Linie vereint, mal ohne jede bindende Absprache. Spaß hatten die
Herrschaften in Karlsruhe etc. offensichtlich, aber manchmal
keinen Nachfolger. Die Nachkommen dieser Linie wurden zwar gut
bei Hofe oder beim Militär versorgt, aber konnten natürlich
nicht die Landesherrschaft als Nachfolger übernehmen. Und auch
da gab es eine Ausnahme, mangels anderer Möglichkeiten, dazu
siehe im Kapitel zu morganatischen Ehen, Teil 3. Es handelt sich
zwar um den selben Protagonisten, nämlich um Carl Friedrich
Großherzog von Baden, aber es gab rechtlich eine andere
Grundlage.
Eine uneheliche Linie der Badener geht zurück auf Carl Friedrich Großherzog von Baden (22.11.1728-10.6.1811), den Sohn von Friedrich Erbprinz von Baden-Durlach (1703-26.3.1732) und dessen Frau, Anna Charlotte Amalia Louise Prinzessin von Nassau-Oranien-Dietz (2.10.1710-17.9.1777). Er wurde 12.5.1738 Markgraf unter großmütterlicher Vormundschaft, 1746 selbständig. Unter seiner Regierung kam es zu ziemlich großen territorialen Veränderungen im Großherzogtum: 1772 wurde Sponheim mit Pfalz-Zweibrücken geteilt. 1796 verlor Baden große Gebiete an Frankreich: Beinheim, Rhodt, Rodemachern, Hesperingen und Teile von Sponheim. Dafür erwarb man am 25.2.1803 Mannheim und Heidelberg. Von der Auflösung der geistlichen Fürstentümer profitierte der Landesherr, indem er Bruchsal und anderer Gebiete vom ehemaligen Fürstbistum Speyer, Ettenheim und andere Gebiete vom ehemaligen Fürstbistum Straßburg sowie Meersburg und andere Gebiete vom ehemaligen Fürstbistum Konstanz und Schliengen und andere Gebiete vom ehemaligen Bistum Basel bekam, dazu kassierte er Lichtenau und Willstädt von Hanau-Lichtenberg, Lahr von Nassau, die ehemaligen Reichsstädte Biberach, Gengenbach, Offenburg, Pfullendorf, Überlingen, Zell und Wimpfen, außerdem ein paar Abteien. Im Jahre 1803 wurde er Kurfürst. 1805 wurde Kehl an Frankreich verloren; aber im selben Jahr erwarb man mit der Ortenau, dem Breisgau und der Stadt Konstanz ehemals vorderösterreichische Gebiete. Auf der Haben-Seite stand dann die Grafschaft Bonndorf, das Fürstentum Heitersheim, auf der Soll-Seite Biberach, welches an Württemberg ging. 1806 wurde er Großherzog. 1810 tauschte er Gebiete mit dem Großherzogtum Hessen und mit Württemberg, 1812 mit Hohenzollern-Sigmaringen. Im Jahre 1811 erwarb er die Grafschaft Tengen. Soweit zu dem territorialgeschichtlichen Kontext, in dem das von ihm regierte Land seine Gestalt auf der Landkarte ständig und in nicht geringem Maße wandelte.
Dieser Carl Friedrich Großherzog von Baden (22.11.1728-10.6.1811) hatte (mindestens) drei Frauen in seinem Leben: So richtig standesgemäß hatte er am 28.1.1751 in Darmstadt Carolina Louise von Hessen-Darmstadt (11.7.1723-8.4.1783) geheiratet. Dann hatte er am 24.11.1787, in Karlsruhe in morganatischer Ehe Louise Karoline Freiin Geyer von Geyersberg (26.5.1768-23.7.1820) geheiratet. Und dann hatte er noch eine außereheliche Beziehung mit Elise Barbara Schlutter. Einen Monat nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes, im Januar 1750, arrangierte der badische Hof eine Heirat zwischen der Mutter und dem Oberjäger Johannes Mono. Des Markgrafen Sproß Karl Friedrich Hermann (18.12.1749-20.12.1795), vom Vater am 17.4.1777 offiziell als Sohn anerkannt, bekam von Kaiser Joseph II. gegen entsprechende Honorierung am 30.12.1777 den Namen von Freystedt und den Reichsadel für sich und seine Nachkommen. Sein Sohn Carl von Freystedt bekam am 12.12.1846 von Großherzog Leopold den badischen Freiherrenstand. Der Familie gehörte zeitweise Istein mit Huttingen, Wintersweiler und Efringen. Sie existierte 140 Jahre lang, bis 1917, und erlosch mit Leopold Freiherr von Freystedt, dem Ururenkel von Carl Friedrich Großherzog von Baden und Elise Barbara Schlutter.
Die von Freystedt haben folgendes Wappen erhalten: In Rot unter einem dreilätzigen goldenen Turnierkragen eine silberne Rose mit blauem Butzen und grünen Kelchblättern, auf dem gekrönten Helm mit rechts rot-silbernen und links rot-goldenen Decken eine silberne, blau bebutzte Rose mit grünen Kelchblättern zwischen zwei roten Büffelhörnern, diese beiderseits besteckt mit drei grünen Stengeln mit je zwei ebensolchen herabhängenden Lindenblättchen. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Bad Seite: 50 Tafel: 31 und abgebildet im Oberbadischen Geschlechterbuch. Sowohl vom Namen her als auch vom Wappen her besitzt diese Familie eine gewisse Nähe zu anderen Nebenlinien der Markgrafen: Die von Frey-stedt sind eine uneheliche Linie; die von Frey-dorf sind eine morganatische Linie. Die Rose haben sowohl die unehelichen von Frey-stedt als auch die morganatischen von Frey-dorf und von Ehrenberg. Der Turnierkragen taucht ebenso bei den morganatischen Grafen von Rhena auf. Die Helmzier der von Freystedt ist bis auf die Rosenfarbe identisch mit der der morganatischen von Ehrenberg.
Eine
uneheliche Linie der Markgrafen von Baden: Freiherren von
Münzesheim
Eine weitere uneheliche
Affäre eines Markgrafen von Baden-Durlach hatte Folgen, die
unter dem Namen der Freiherren von Münzesheim in die Geschichte
eingingen. Diesmal war es Friedrich VI. Markgraf von
Baden-Durlach (16.11.1617-31.1.1677), der Sohn von Friedrich V.
Markgraf von Baden-Durlach (6.7.1594-1659) und Barbara von
Württemberg (4.12.1593-8.5.1627). Er hatte bereits seine
standesgemäße Pflicht getan und mit Christine Magdalena
Pfalzgräfin bei Rhein zu Kleeburg (27.5.1616-14.8.1662) acht
Kinder gezeugt, darunter auch den Nachfolger als Landesherr. Nach
dem Tod seiner Ehefrau ging er eine uneheliche Beziehung mit
Johanna Bayer von Sendau (1636-24.6.1699) ein, vermutlich eine
Obristentochter aus Welsch-Neuburg. Als das Folgen hatte, wurden
die Nachkommen zu Freiherren von Münzesheim erhoben. Nach dem
Tod von Friedrich VI. Markgraf von Baden-Durlach scheint dessen
rechtmäßiger Sohn und Nachfolger, Markgraf Friedrich VII.
Magnus, die Geliebte seines Vaters erst auf Hachberg, dann in
Remchingen unter Aufsicht gestellt zu haben.
Münzesheim gehörte erst den Grafen von Eberstein, die den Ort den Herren von Münzesheim zu Lehen gaben. 1283 kam Münzesheim zusammen mit vielen anderen Gütern der Grafschaft Eberstein an Markgraf Rudolf von Baden, dem Schwager des Otto von Eberstein. Ort und Tiefburg Münzesheim im Kraichgau kamen 1326 als badisches Lehen an die Hofwart von Kirchheim, nachdem der bisherige Ortsadel und Lehensinhaber, die Herren von Münzesheim, im 13. Jh. ausstarben. 1675 fiel das Lehen wieder heim, als die Hofwart mit Johann Philipp ausstarben, so daß der Markgraf den Ort seinen beiden Söhnen aus seiner unehelichen Liebschaft geben konnte. Freiherr Friedrich August von Münzesheim verkaufte die Ortsherrschaft am 28.7.1761 wieder an das Haus Baden für 106300 fl. und gab das Lehen wegen eines Streites mit der Kraichgauer Reichsritterschaft zurück. 1763 wurde das baufällige Wasserschloß in Münzesheim abgebrochen. Die Familie ist 1856 mit Dr. Friedrich Alexander Freiherr von Münzesheim erloschen. Heute gehört Münzesheim zur künstlichen Stadt Kraichtal.
Das Wappen der Freiherren von Münzesheim ist geviert, Feld 1 und 4: zwei unten mit ihren Stielen übereinandergelegte, nach innen gebogene, oben sich nicht berührende Lorbeerzweige, Feld 2 und 3: zwei schräggekreuzte Lanzenfähnlein. Dazu werden zwei Helme geführt, Helm 1 (rechts): die Lorbeerzweige aus Feld 1, Helm 2 (links): die schräggekreuzten Lanzenfähnlein aus Feld 2. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Bad Seite: 64 Tafel: 39, korrigiert in Band: Bad Seite: 140 Tafel: 81. Die Zeichnung zeigt Turnierlanzen; der Text spricht von Hellebarden mit Fähnchen. Tinkturen sind nicht bekannt und können auch nicht mehr ermittelt werden; die Angaben im Siebmacher beruhen auf einer Zeichnung im badischen Staatsarchiv.
Aus der
Geschichte der Wittelsbacher: Die Grafen von Salern
Bei den Grafen von Salern handelt es sich um einen unehelichen
Sproß der Wittelsbacher, ausgehend von Ferdinand Maria
Innozenz von Bayern (5.8.1699-9.12.1738), Sohn des
Kurfürsten Maximilian II. Emanuel von Bayern (1662-1726) und
dessen Frau Therese Kunigunde Sobieska (1676-1730), Prinzessin
von Polen. Der Prinz schlug eine militärische Karriere ein und
wurde 1738 kaiserlicher Generalfeldmarschall und
Reichsgeneralfeldzeugmeister. Er war ordentlich und
standesgemäß seit dem 5.2.1719 mit Anna Maria von Pfalz-Neuburg
(1693-1751) verheiratet, der Tochter des Pfalzgrafen Philipp
Wilhelm August von Neuburg. Der Ehe entsprossen drei Kinder.
Daneben hatte der Prinz aber auch noch ein außereheliches
Verhältnis zu Marie Adelheid Fortunata Gräfin von Spaur
(1694/13.7.1693-1781), der Tochter von Guidobald Franz
Graf zu Spaur und Flavon und dessen Frau, Helena Margaritha
Gräfin von Wolkenstein-Trostburg. Sie war ferner die Schwester
von Joseph Ferdinand Guidobald Reichsgraf von Spaur und Valör
(21.10.1705-26.3.1793), dem katholischen Prälaten und späteren
bayerischen Hofbischof (es gab für den Münchener Hof seit 1789
ein exemtes Hofbistum, direkt dem Papst unterstehend, das aber
nur bis 1805 Bestand hatte), Titularbischof von Abila in
Palästina. Der uneheliche Sohn aus dem Verhältnis des
Wittelsbacher Prinzen und der Gräfin Spaur wurde mit dem Titel
eines Grafen von Salern versehen. Maria
Adelheid von Spaur heiratete ihrerseits Josef Ferdinand Graf von
Leublfing. Josef Ferdinand Graf von Salern wurde
bekannt als Förderer Mozarts. Er besaß seit 1762 als Lehen
Geltolfing in der Gemeinde Aiterhofen im niederbayerischen
Landkreis Straubing-Bogen, das zuvor die von Closen innehatten
und das dann den von Maxlrain als Lehen gegeben worden war und
schließlich nach deren Erlöschen wieder an den Landesherrn als
erledigtes Lehen heimgefallen war. Mit seinem Sohn Max, dem Enkel
des Prinzen, starben die Grafen von Salern 1810 wieder aus, es
gab also genau zwei Grafen dieses Namens und Titels.
Das dem Grafen von Salern gegebene Wappen ist eine sehr stark geminderte Version des pfalz-bayerischen Wappens: Die silbern-blauen Rauten werden zu einer blau-silbernen Quadrierung gemindert, fast nicht mehr wiederzuerkennen, aber dennoch offensichtlich, vor allem in Verbindung mit dem Pfälzer Löwen, der nun in den silbernen Plätzen zu liegen kommt. Felix Joseph Lipowsky schreibt dazu im Jahre 1830: "Dieser Joseph Ferdinand, Graf von Salern, erhielt als erbliches Familien-Wappen einen vierfach getheilten" (gemeint ist: geviert) "von zwei gekrönten, auswärts mit ausgestreckten rothen Zungen sehenden goldenen Löwen gehaltenen Schild, worin das erste und vierte Feld blau, ohne allem Bilde ist, das zweite und dritte weiße Feld aber gekrönte goldene Löwen mit vorgeworfenen Pranken, und ausgeschlagenen rothen Zungen enthält." Er bezeichnet die Löwen also als golden und gekrönt. Ein weiterer Beleg für dieses Wappen ist ein zeitgenössisches, von Nepomuk Maag (1724-1800) angefertigtes Exlibris des Grafen Joseph Ferdinand Maria von Salern; dort ist der Löwe mit Punkten gekennzeichnet, was die übliche Schraffur der Farbe Gold ist, er ist aber dort ungekrönt, außerdem doppelschwänzig abgebildet. Weitere Abbildungen stützen die Variante des ungekrönten Löwen. Der Rietstap hingegen stößt sich anscheinend an dem Farbregelverstoß und bezeichnet den ungekrönten Löwen als naturfarben: Frz.: "Écartelé, aux 1 et 4: d'azur plein, aux 2 et 3: d'argent au lion rampant au naturel. Supports deux lions regardants au naturel" - geviert, Feld 1 und 4: ledig und blau, Feld 2 und 3: in Silber ein naturfarbener aufspringender Löwe, Schildhalter zwei hersehende naturfarbene Löwen. Ein Oberwappen wird nicht angegeben. Im Neuen Siebmacher wird das Wappen nicht geführt. Für die obige Abb. erschien die Plausibilität eines goldenen, ungekrönten Löwen ausreichend, insbesondere durch erwähntes Wappenexlibris. Diese uneheliche Wittelsbacher Linie wird nicht im Standardartikel von Bleisteiner (Wappenlöwe, 18. Band, Sonderband, München 2013) geführt.
Aus der
Geschichte der Wittelsbacher: Die von Plottnitz-Stockhammer
Bei den von
Plottnitz-Stockhammer handelt es sich um einen unehelichen Sproß
der Wittelsbacher, ausgehend von Franz Joseph Michael
Karl Maria Evaristus Quirinus Ottokar Herzog in Bayern (23.3.1888-23.9.1912),
der eine uneheliche Beziehung mit Caroline
"Lilly" Stockhammer (auch: Karoline
Kornelia Stockhammer, 5.9.1891-17.10.1952) aus Braunau
am Inn eingegangen war. Mit dem bayerischen Prinzen setzte Lilly
Stockhammer ein uneheliches Kind in die Welt, das 1909 geboren
wurde. Besagte Lilly Stockhammer hatte danach ein bewegtes
Eheleben: Ihre erste Ehe ging sie 1915 mit Werner von
Nostitz-Bakowski ein, Scheidung 1918. Die zweite -
unstandesgemäße - Ehe folgte am 9.10.1920 in Wien mit Joachim
Albrecht Prinz von Preußen (Wilhelm Friedrich Karl Ernst Joachim
Albrecht Prinz von Preußen, 27.9.1876-24.10.1939), Komponist und
königlich preußischer Oberstleutnant a. D. Dieser Ehemann
erbarmte sich ihres unehelichen Sohnes, Ottomar Gustav
Stockhammer (1.12.1909-28.1.1959), und adoptierte
ihn am vertraglich 16.9.1927 (amtliche Bestätigung am
18.11.1927), wodurch der Wittelsbacher-Sproß den Namen "Prinz
von Preußen" erhielt. Die nächste Scheidung
folgte am 9.7.1936. Entsprechend verzichtete Ottomar Gustav Prinz
von Preußen vertraglich am 4.3.1937 (amtliche Bestätigung am
8.7.1937) auf seinen prinzlichen Namen. Als neuen Namen wählte
er erst "von Plottnitz" nach einem
preußischen Waldgut in Schlesien, was dann am 17.7.1937 amtlich
per Erlaß auf "von Plottnitz-Stockhammer"
erweitert wurde. Die dritte Ehe von Lilly Stockhammer folgte am
1.7.1946 in Neukirchen mit Raoul Maria Leopold Graf Lavaulx
Freiherr von Vrécourt (24.9.1911-), Diplomingenieur und
Architekt. Die dritte Scheidung folgte am 9.9.1949. Weil Ottomar
Gustav Stockhammer, Lillys einziger bekannter Sproß, trotz
preußischer Adoption genetisch der Sproß eines Wittelsbachers
ist, wird er hier als solcher behandelt.
Das erst 1957 in dieser Form endgültig festgelegte Wappen der von Plottnitz-Stockhammer ist silbern-schwarz geteilt mit einem silbern-blau in zwei Reihen pfahlweise linksgerauteten Schräglinksbalken, überdeckt von einem schwarz-silbern geteilten Herzschild, auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-silbernen und links blau-silbernen Decken ein silbern-blau schrägrechts gerauteter Flug. Das Wappen wurde entwickelt aus dem preußisch-hohenzollernschen Wappen einerseits und dem bayerisch-wittelsbachischen Wappen andererseits, jeweils in geminderter Form. Die bayerischen Rauten wurden auf zwei Reihen reduziert und zudem in ihrer Lage in Bezug auf den Schild verändert. Die silbern-schwarze Vierung der Hohenzollern wurde zu einem silbern-schwarz geteilten Schild mit einem Herzschild in verwechselten Farben gemindert, nach wie vor zwar vier Felder, doch in zweimal zwei aufgeteilt, also gemindert. Die Lage des Schräglinksbalkens knüpft an den klassischen Bastardfaden an. Somit signalisiert dieses Wappen klar die enge genealogische Verbundenheit mit zwei Hochadelsfamilien, aber ebenso klar die Nichtidentität mit denselben und die Herkunft aus einer unehelichen Verbindung. Weil dieses Wappen relativ neu und jung ist, ist es weder im Rietstap noch im Neuen Siebmacher zu finden. Diese illegitime Wittelsbacher Linie wird nicht im Standardartikel von Bleisteiner (Wappenlöwe, 18. Band, Sonderband, München 2013) geführt. Sie wird hingegen behandelt im Genealogischen Handbuch des Adels, Band 119, S. 431 ff.
Das Haus
Wittelsbach und Eustachius von Landsfried
Schlüsselfigur dieses Falles
ist Ernst Herzog von Bayern
(13.6.1500-7.12.1560), dritter Sohn von Albrecht IV. Herzog von
Bayern-München und Kunigunde von Österreich. Er schlug eine
geistliche Laufbahn ein, tat sich aber zeitlebens sehr schwer mit
diesem Schicksal eines nachgeborenen Sohnes, zumal es sein
eigener Vater war, der am 8.7.1506 per Hausgesetz die
Primogenitur bei den Wittelsbachern einführte, wodurch er von
jeder Chance einer Regierung ausgeschlossen wurde, solange es
seinen älteren Brüdern gut ging. Ernst war für den geistlichen
Stand bestimmt, ob er wollte oder nicht. Er tat alles, um zu
zeigen, daß er eigentlich nicht wollte. Die niederen Weihen
hatte er erhalten, aber nicht die höheren. Seine Brüder
erreichten für Ernst die Einsetzung als Koadjutor des Passauer
Bischofs Wiguleus Fröschl von Marzoll, was der Papst am
28.1.1517 bestätigte. Als der Fürstbischof am 6.11.1517 starb,
wurde Ernst Administrator des Fürstbistums. Er ließ sich aber
nicht zum Priester und erst recht nicht zum Bischof weihen, weil
er noch Hoffnung auf die Erbfolge in München hatte. Vor dem
Hintergrund einer Einigung zwischen dem Haus Habsburg und den
Wittelsbachern im Linzer Vertrag von 1534 mußte er 1536
notgedrungen auf alle Erbfolgeansprüche verzichten. Das wurde
ihm mit 275000 fl. versüßt. 1517-1540 leitete Ernst von Bayern
das Passauer Fürstbistum, aber ohne Bischofsweihe, weshalb er
als Administrator und nicht als Fürstbischof bezeichnet wird.
Im Jahre 1540 wechselte Ernst von Bayern nach Salzburg, um das dortige Fürsterzbistum zu leiten; auch dies war von langer Hand von seinen Brüdern eingefädelt worden, die ihn in interessante Posten hievten, damit er ihnen bloß nicht in die Quere kommt. So hatten die Brüder schon während des Bauernkrieges 1525 die bayerische Hilfe für Salzburg an die Zusage geknüpft, Ernst zum Koadjutor des Salzburger Fürsterzbischofs zu machen. Geschickt gemacht, und das Salzburger Domkapitel hielt sich 1526 an die Abmachung, allein der Papst stellte sich quer und verweigerte die Bestätigung. Erst als Matthäus Lang von Wellenburg starb, war der Weg für Ernst von Bayern als Salzburger Administrator frei: Am 21.4.1540 wurde er gewählt. Doch der Papst kannte seinen Pappenheimer und knüpfte seine Zustimmung an die Bedingung, daß Ernst sich innerhalb der nächsten zehn Jahren zum Priester weihen lassen oder wieder verschwinden müsse. Es blieb das Faktum, daß er ein Erzbistum leitete, Kandidat für den erzbischöflichen Stuhl war - und noch nicht einmal die Priesterweihe hatte. Die Unverfrorenheit, mehrfach beim Papst anzufragen, ob es nicht auch ohne ginge, zeugt beredt vom Zustand der Kirche jener Zeit und von der sehr weltlichen Wahrnehmung der Aufgabe. Der Papst sagte 1554 endgültig "Nein", ein sehr geduldiger Papst anscheinend, denn die seinerzeit gesetzte Zehnjahresfrist war bereits um mehrere Jahre überschritten. Jetzt hieß es endgültig "Weihe sofort oder Rücktritt sofort". Der Kleriker wider Willen Ernst von Bayern entschied sich für Rücktritt und trat von der Salzburger Bühne ab. Michael von Kuenburg wurde in Salzburg Fürstbischof.
Und da man eigentlich sowieso nie hatte Priester werden wollen - wie er noch in seinem Testament beteuert, konnte man auch Frauen haben, so viel man wollte: Ernst von Bayern unterhielt - natürlich auch bereits in seiner Passauer und Salzburger Zeit - mindestens drei uneheliche Beziehungen, erstens mit Margareta von Plauenstein, zweitens mit Clara Perger und drittens mit Christine Schwarz. Heiraten konnte er als Kleriker keine davon, noch nicht einmal morganatisch. Aus der unehelichen Beziehung zu Margareta von Plauenstein gab es zwei Kinder, Eustachius und Brigitta. Der ca. 1520 geborene Eustachius (da war sein Vater sogar noch nach damaligem Recht minderjährig) wurde am 26.11.1547 auf Betreiben seines Vaters von Kaiser Karl V. per Diplom in den Adelsstand erhoben mit noch offenem Namen, der anhand seines Besitzes gewählt werden sollte.
Bereits 1549 sorgte Ernst vor für den sich abzeichnenden Ausstieg aus der Klerikerlaufbahn: In diesem Jahr kaufte er, der bereits 1546 von den böhmischen Landständen als Landsasse aufgenommen worden war, die damals zu Böhmen gehörende Grafschaft Glatz von Johann von Pernstein, außerdem die Herrschaft Hummel. Am 10.12.1549 gab er diese Herrschaft seinem Sohn Eustachius von Landsfried, weil er selber noch in Salzburg saß. Sein Sohn bekam nun den Namen Eustachius von Landsfried. Der gewählte Name bezieht sich auf das Schloß Landfried in der Grafschaft Glatz. Der Sohn wurde 1550 von Papst Julius III. legitimiert und galt seitdem als adeliger Nachkomme Ernsts. Nach seinem Ausstieg aus der Klerikerlaufbahn ließ Ernst, der nie im Klerikerberuf heimisch geworden war und sich als Administrator eher durch gutes Wirtschaften hervorgetan hatte, sich 1556 in Glatz nieder und verbrachte die letzten vier Lebensjahre dort. Nach ihm ging die Pfandschaft über die Grafschaft Glatz an seinen Neffen, Herzog Albrecht V., und 1567 wurde sie von jenem an den böhmischen Landesherrn Maximilian II. verkauft.
Das 1547 geschaffene Wappen der von Landsfried zeigt in Silber drei blaue Schräglinksbalken, darüber ein goldener, rotgekrönter und rotbewehrter Löwe. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: BayA3 Seite: 189 Tafel: 134. Dort wird als Helmzier auf gekröntem Helm zu blau-goldenen Decken der wachsende, goldene, rotgekrönte Löwe mit Schwanz angegeben. Im Rietstap wird das Wappen nicht erwähnt. Bleisteiner führt diesen unehelichen Sproß in seinem Standardartikel auf (Wappenlöwe, 18. Band, Sonderband, München 2013, S. 209-210). Das Wappen ist eine Kombination aus den erheblich geminderten bayerischen Rauten und dem seines Hintergrundes beraubten Pfälzer Löwen. Wie wir bei den für morganatische Seitenlinien geschaffenen Wappen sehen können, wurde dort meistens die Form der Rauten bewahrt, hier hingegen ist das Motiv zu Schräglinkbalken mutiert, was eine erheblich stärkere Minderung des Ausgangsmotivs darstellt; aber schließlich wurde eine außereheliche Beziehung noch geringer eingestuft als eine unstandesgemäße Ehe. Bei der Wahl des Motivs mag auch eine Anspielung auf das Wappen der Grafschaft Glatz eine Rolle gespielt haben (in Rot zwei gebogene, goldene Schräglinksbalken). Jedenfalls sind von den wittelsbachischen Rauten nur die Farben und die Schrägrichtung geblieben. Gleich mit anderen Wappen Wittelsbacher morganatischer Linien ist das Prinzip des Aufeinanderlegens unter Verlust des Hintergrundes des Pfälzer Löwen. Auf einem Siegel von Eustachius von Landsfried erscheint der Löwe zweischwänzig.
Die Grafen
von Odenburg und die von Aldenburg
Anton Günther Graf von
Oldenburg-Oldenburg (1.11.1583-19.6.1667), der letzte seines
Stammes, hatte vor seiner am 31.5.1635 erfolgten Heirat mit
Sophie Katharina Herzogin von Schleswig-Holstein-Sonderburg
(28.6.1617-22.11.1696), Elisabeth Margarethe Ungnad
geschwängert, eine unstandesgemäße und dynastisch inakzeptable
Affäre. Im Siebmacher schreibt man von "einer
geheimgehaltenen Ehe" - nun, dann wäre seine zweite Ehe
wohl Bigamie gewesen. Einer anderen Version zufolge soll Graf
Anton Günther ihr ein schriftliches Heiratsversprechen gegeben
haben, das einer seiner Räte an sich brachte und wohlweislich im
Kaminfeuer verschwinden ließ. Tatsache ist: Es war keine legale
Ehe. Diese Affäre war übrigens außerdem das Patenkind seiner
eigenen Mutter, Elisabeth von Schwarzburg, die zu dem Zeitpunkt
aber nicht mehr lebte und das nicht mehr erleben mußte.
Aus dieser Ehe entsproß ein illegitimer Sohn, Anton (1.2.1633-27.10.1680). Dieser wurde am 16.3.1646 legitimiert (der Graf hatte keine Nachkommen aus seiner "richtigen" und standesgemäßen Ehe erhalten), in den Reichsadel aufgenommen und am 25.2.1651 zum Freiherrn von Aldenburg erhoben, wurde am 15.7.1653 Graf von Knyphausen und später dänischer Graf. Die Wandlung Oldenburg zu Aldenburg ist durchsichtig, und daher wurden die Oldenburger Balken Bestandteil des Wappens der von Aldenburg (Abb. unten links, Teil des Wappens unten rechts). Es ist geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Blau ein aufspringendes silbernes Pferd mit fliegendem roten Zügel, Feld 2 und 3: in Silber drei (2:1) rote Rosen, golden bebutzt, Herzschild gespalten, rechts in Gold ein goldenbewehrter schwarzer Doppeladler (Gnadenzeichen), links in Gold zwei rote Balken (Oldenburg). Ein solches Wappen ist. z. B. am Waisenhaus in Varel angebracht; es gehört zu Graf Anton I.
Was wurde aus der unglücklichen Elisabeth Margarethe Ungnad? Sie war vor ihrer Affäre mit dem Oldenburger Hofdame von Juliane von Hessen-Darmstadt, verheiratete Fürstin von Ostfriesland. Diese hatte ein Herz für ihre ehemalige Hofdame und gab nach deren von ihr veranlaßten Heirat mit Johann von Marenholtz jenem eine Stellung als Droste in Berum. Beide wurden einflußreich am ostfriesischen Hof. Das Blatt wendete sich nach dem Tod ihrer Beschützerin: Johann von Marenholtz wurde 1651 nach einem Prozeß mit dem Schwert enthauptet. Elisabeth Margarethe Ungnad wurde auf ihr Gut in Schirum verbannt. Sie schaffte es, nach Wien zu kommen und beim Kaiser Klage zu erheben. Erfolgreich: 1652 bekam sie ihre Güter wieder. Sie nannte sich fortan wieder mit kaiserlicher Erlaubnis Gräfin von Weissenwolff. Und was wurde aus der Grafschaft Oldenburg? Sie wurde fortan in Personalunion von den dänischen Königen regiert.
Später fand das komplette Aldenburger Wappen Eingang in das Wappen der Grafen von Bentinck. Denn Antons Sohn aus zweiter Ehe mit Charlotte Amélie de La Trémoille (3.1.1652-21.1.1732) war Anton II. Graf von Aldenburg (26.6.1680-6.6.1738), dessen einzige Tochter aus der Ehe mit Wilhelmine Marie Landgräfin von Hessen-Homburg (8.1.1678-25.11.1770) Charlotte Sophia Gräfin von Aldenburg (4.8.1715-4.2.1800), war, Frau zu Varel, Knyphausen und Doorwerth, die Wilhelm Graf von Bentinck (6.11.1704-13.10.1774) heiratete. So kamen alle Inhalte des Aldenburger Wappens in das der Grafen von Bentinck. Die Grafen von Bentinck quadrierten nun ihr Wappen, Feld 1 und 4: Bentinck, Feld 2 und 3: Aldenburg. Als sie später noch an Waldeck-Limpurg kamen, kam dieses in Feld 3, während Aldenburg weiterhin Feld 2 einnahm (Abb. oben rechts am Neuen Schloß in Gaildorf).
Die
hessischen Landgrafen und die Freiherren von Cornberg
Die Freiherren von Cornberg
entstanden aus einer unehelichen Verbindung zwischen Wilhelm
IV. Landgraf von Hessen-Kassel (24.6.1532- 25.8.1592)
und Elisabeth Waldenstein (-19.4.1632), Tochter
eines Kasseler Türmers. Eigentlich sollte dieser standesgemäß
heiraten, und das tat er auch dreizehn Jahre später, als er
Sabina von Württemberg (2.7.1549-17.8.1581) heiratete, das
andere war ein jugendlicher Seitensprung mit Folgen. Es war keine
morganatisch Ehe, sondern eine uneheliche Verbindung (falsch bei
Max von Spießen). Die Familie gehört adelsrechtlich nicht zum
Haus Hessen. Der Sohn bekam trotzdem die Namen seines regierenden
Großvaters Philipp I. des Großmütigen von Hessen und seines
Vaters, des damaligen Erbprinzen Wilhelm. Was macht man mit
Folgen? Man gibt ihnen einen hübschen Namen und steckt sie ins
Kloster. So war der Plan, und der uneheliche Sohn Philipp
Wilhelm Freiherr von Cornberg (24.6.1553-30.8.1616)
wurde ins Stift Hersfeld gesteckt. So konnte man zwei Fliegen mit
einer Klappe erschlagen: Der Seitensprung war von der Bildfläche
verschwunden und gut versorgt, und man hatte dazu noch ein
Instrument zur Einflußnahme auf das Stift Hersfeld, auf dessen
Territorialbesitz die Landgrafen schon länger ein Auge geworfen
hatten. Die Aufnahme in den Herforder Konvent war für den
damaligen Abt Ludwig Landau eine durchaus substantielle
Beeinflussung, weil der Konvent zu jener Zeit nur noch aus drei
Personen bestand. Der Abt mußte dem unehelichen Landgrafensohn
ohne Möglichkeit zur Gegenwehr auch noch das 1526 in der
Reformationszeit aufgehobene Kloster Cornberg als Pfründe
übertragen, jedenfalls die Hälfte. Kloster Cornberg war
eigentlich Besitz von Hersfeld, doch nachdem der Abt 1525 den
Landgrafen um Unterstützung im Bauernkrieg gebeten hatte, war
die Gegenleistung das halbe Cornberg, die jetzt hessischer Besitz
war. Philipp Wilhelm von Cornberg studierte derweil unter dem
Namen "Philippus Wilhelmus Casselanus" in Marburg,
Straßburg, Genf und Padua. Als besagter Sohn schließlich am
3.9.1582 im alten Propsteigebäude von Cornberg heiratete
(wogegen sich der Hersfelder Abt vergeblich sträubte) und das
Stift noch 1582 verließ, nahm er 1584 die der Abtei gehörende
Hälfte von Cornberg als Lehen sozusagen mit (Abt Ludwig Landau
bekam als Entschädigung 2500 fl. vom Vater); die hessische
Hälfte hatte er bereits am 22.2.1580 von seinem Vater erhalten.
So kam es auch zu dem Namen "Philippus Wilhelmus de
Cornberg". Auch die beiden noch nachfolgenden Hersfelder
Äbte bestätigten jeweils diese Belehnung 1592 und 1593. Philipp
Wilhelm Freiherr von Cornberg wurde 1582 Hessischer Rat, 1588
Hessischer Erbdrost (nach dem Aussterben der Grafen von Diepholz
kam das Amt Auburg mit dem Dorf Wagenfeld 1585 an Hessen, und das
bekam er 1592. Mit diesem Besitz war das Erbdrostenamt verbunden)
und Hauptmann, 1600-1605 hessisch-kasselscher Kammermeister
(Finanzminister) für seinen Halbbruder Moritz von Hessen-Kassel.
Am 29.3.1597 erhielt er die Erhebung in den Reichsfreiherrenstand
unter dem Namen "von Cornberg" in Prag von Kaiser
Rudolf II. Damit war sein 1572 gewählter Name endlich auch
allgemein anerkannt. Dennoch gab er Cornberg 1598 an seinen
Halbbruder Moritz, um dafür Geld und Richelsdorf zu bekommen, wo
er seinen Hauptwohnsitz aufschlug und ein Herrenhaus erbauen
ließ. Sein Epitaph mit seinem Wappen und mit 2x 4 Ahnenwappen
seiner beiden Ehefrauen (Falken, Boineburg, Harstall und
Bischoffshausen; Boineburg, Herda, Reckrodt und Creutzburg)
befindet sich in der Kirche von Richelsdorf, gestiftet von
Landgraf Moritz. Die Familie erlosch im Jahr 1935.
Das Wappen ist geteilt, oben in Silber einen schreitender roter Löwe, unten eine Schachung in drei Reihen zu fünf Plätzen von Blau und Silber und Rot, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken zwei silbern-rot übereck geteilte Büffelhörner. Die Farben sind die des landgräflich-hessischen Wappens, der Löwe als solcher taucht ebenfalls im väterlichen Wappen auf. Das Schach stellt die Minderung und Variation dar. Wappendarstellungen sind am Epitaph in der Kirche von Richelsdorf, auf dem Friedhof Richelsdorf und am Jagdschloß in Richelsdorf. Die Farbverteilung im Schach ist in der Abb. links die Interpretation bei Wikipedia, in der Mitte die bei den farblich gefaßten Fundstellen in Richelsdorf (Epitaph und Jagdschloß) und in der Abb. rechts die bei Grote und Max von Spießen. Das Wappen wird in mehreren Varianten und Interpretationen beschrieben im Siebmacher Band: Pr Seite: 39 Tafel: 46, Band: PrE Seite: 42 Tafel: 34, Band: Han Seite: 27 Tafel: 28 und Band: He Seite: 6 Tafel: 5, im Geschlechts- und Wappenbuch des Königreichs Hannover und des Herzogtums Braunschweig von Dr. H. Grote und im Westfälischen Wappenbuch.
Die
Wittelsbacher und die Fürsten von Bretzenheim
Die Schlüsselfigur ist hier
Karl Philipp Theodor Kurfürst von der Pfalz und von Bayern
(11.12.1724-16.2.1799), der vorletzte pfalz-bayerische Kurfürst,
der insgesamt sechs Frauen in seinem Leben hatte. Seine erste,
standesgemäße Ehefrau war Maria Elisabeth Aloise Auguste
Pfalzgräfin bei Rhein zu Sulzbach (17.1.1721-17.8.1794), seine
Cousine, die er am 17.1.1742 in Mannheim geheiratet hatte. Der
einzige Sohn, nach 20 Jahren Ehe geboren, wurde nur einen Tag
alt, das war Franz Ludwig Joseph Pfalzgraf bei Rhein
(28.6.1761-29.6.1761). Die Ehe war quasi gescheitert, er hielt
sich Maitressen, sie sich Liebhaber. Dennoch hielten sie
offiziell zusammen bis zum Ende. Nach dem Tod seiner ersten Frau
heiratete der Kurfürst erneut, diesmal am 15.2.1795 in Innsbruck
Maria Leopoldine Josepha Johanna Erzherzogin von Österreich-Este
Prinzessin von Modena (10.12.1776-23.6.1848). Auch das war eine
echte, richtige Ehe, und sie war standesgemäß. Leider gab es
auch hier keine Nachkommen. Erfolgreicher war der Kurfürst bei
seinen unehelichen Verbindungen, a) mit Francoise
Despres-Verneuil, der späteren Gräfin von Parkstein (2 Kinder,
ebenfalls Graf bzw. Gräfin von Parkstein), b) mit der am
Mannheimer Theater mitwirkenden Opernballett-Tänzerin und
Figurantin (Statistin) Maria Josefa Seyffert (1748-24.12.1771),
der späteren Gräfin von Heydeck, von der hier die Rede sein
wird (4 Kinder), c) mit Maria Christine Edle von Hauer
(1734-1796), verheiratete Freifrau von Stengel: (1 Kind,
ebenfalls Freiherr von Stengel) und d) mit Elisabeth Freiin
Schenk von Castell (-1798, 1 Kind, Gräfin von Warenberg, aber
jung gestorben).
Wie entstanden die Fürsten von Bretzenheim? Seine bürgerliche Geliebte, die 17jährige Tochter eines Mannheimer Sekretärs und Kanzleimitarbeiters im Regierungsdikasterium (Finanzverwaltung), machte der Kurfürst zwei Jahre nach dem Beginn der Beziehung 1767 unter Erhebung in den Adelsstand zur Frau von Haydeck, 1769 zur Gräfin von Heydeck, seine unehelichen Kinder aus dieser Verbindung bekamen erst den gleichen Namen. Namengebend war die Stadt Heideck (Landkreis Roth), die damals zum Fürstentum Pfalz-Neuburg gehörte. Dann erhob er sie zu neuen Würden, die Töchter zu Gräfinnen und den Sohn zum Grafen und danach zum Fürsten von Bretzenheim, benannt nach der Herrschaft Bretzenheim an der Nahe bei Bad Kreuznach, die er 1773 zusammen mit der Herrschaft Winzenheim für 300000 Gulden gekauft hatte. Die Lehensherrschaft über Bretzenheim lag nicht beim nahen Mainz, sondern bei Kurköln, bis 1789. Lehnsnehmer waren die Pfalzgrafen bei Rhein, dann die Grafen von Falkenstein, dann ab 1642 die von Velen. Kaiser Leopold I. machte 1664 Bretzenheim zur freien Reichsherrschaft. 1733 zog Kurköln nach dem Tod des letzten von Velen die Herrschaft Bretzenheim als erledigtes Lehen ein und vergab es erst an Graf Ambrosius Franz von Virmont, danach an Freiherr Ignaz Felix von Roll zu Bernau, von dem sie dann Karl Philipp Theodor von der Pfalz kaufte. Die Herrschaft Bretzenheim wurde 1774 zur Reichsgrafschaft und 1789 zum Reichsfürstentum erhoben und bestand bis zu dessen Auflösung 1795 unter französischer Besetzung. Alle Kinder wurden am 25.10.1769 legitimiert als von Heydeck, und am 25.8.1776 wurden sie mit dem Bretzenheimer Grafentitel ausgestattet. Da war die Geliebte des Kurfürsten schon längst tot, denn sie starb nach der Geburt der Zwillingstöchter an Kindbettfieber; die Beziehung zum Kurfürsten währte also nur 1765-1771, sechs Jahre. Sie ist nur 23 Jahre alt geworden.
Der Kurfürst kümmerte sich mangels legitimer Nachkommen liebevoll um seinen unehelichen Nachwuchs, auch wenn die vier Kinder nicht zum Haus Wittelsbach gehörten, keinen Erbanspruch auf väterliche Territorien hatten und keinen Platz in der Thronfolge besaßen. Dennoch empfand er seine Maitresse und die vier Kinder als seine eigentliche Familie. Die älteste Tochter heiratete ausgerechnet einen von Holnstein aus einer weiteren unehelichen Linie der Wittelsbacher. Diese Tochter erhielt von ihrem Vater die Herrschaften Thanstein (Landkreis Schwandorf, Oberpfalz) und Pilmersreuth (zu Tirschenreuth, Oberpfalz). Sie starb aber bereits mit 18 Jahren bei der Geburt ihres Sohnes, welcher keine Nachkommen hatte. Die beiden anderen Töchter heirateten unspektakulär, aber natürlich in einer nicht ganz so hohen Liga wie der Vater war. Alle beide haben Nachkommen.
Der einzige Sohn hingegen, Karl August Friedrich Joseph Graf von Heydeck (24.12.1769-27.2.1823), wurde am 16.8.1773 mit Bretzenheim und Winzenheim belehnt, am 4.3.1774 mit dem Rittersitz Pallandt (Haus Palant) in der Unterherrlichkeit Weisweiler (heute zu Stadt Eschweiler) im Jülicher Land, ehemals Besitz der von Hatzfeld. Am 24.8.1778 bekam er von seinem Vater die jülichsche Unterherrschaft Breidenbend (in der Nähe von Linnich) geschenkt; die Belehnung erfolgte am 22.12.1778. Am 11.4.1782 wurde er mit Merfeld (zur Stadt Dülmen im Münsterland) belehnt, am 30.7.1786 mit Gladbach. Erst am 19.12.1789 wurde er zum Reichsfürst zu Bretzenheim und Winzenheim erhoben. 1791 bekam er Sitz und Stimme im westfälischen Grafen-Kollegium und die Reichsstandschaft. Er war k. k. Kammerherr, Großprior des Malteserordens in Bayern, kurpfälzisch-bayerischer Generalmajor der Kavallerie und Inhaber und Oberst des 2. Cheveaux-Legers-Regiments. Bretzenheim ging als linksrheinisches Territorium durch den Einmarsch der Franzosen im Ersten Koalitionskrieg 1795 verloren. Dafür wurde er am 25.2.1803 mit der Stadt und dem Damenstift Lindau entschädigt, wo seine Schwester früher einmal Fürstäbtissin gewesen war, bevor sie heiratete. Er löste das seit 1800 nicht mehr unter geistlicher Leitung stehende Stift, das von ihm selbst verwaltet wurde, auf. Am 25.4.1803 tauschte er das Entschädigungsgut mit Österreich gegen Sarospatak und Regecz in Ungarn und eine zusätzliche Verkaufssumme von 46000 fl. ein. Durch diesen Zuerwerb wurde er ungarischer Magnat. 1799 hatte er zudem die Güter Thannhausen, Unter-Fladnitz, Sturmberg, Ratmannsdorf und Wachseneck in der Steiermark gekauft, stieß sie aber 1809 wieder ab. 1822 bekam er von Preußen die Herrschaften Pallandt und Weisweiler zurückerstattet. Mit seinen Kindern erlosch die Familie im Mannesstamm nach 74 Jahren ihres Bestehens, so daß es insgesamt nur drei Fürsten von Bretzenheim gab.
Das Wappen der Grafen von Bretzenheim greift mit der Brezel im Herzschild das Bretzenheimer Wappenbild auf. Die Komponenten des pfalz-bayerischen Wappens wurden jedoch nur in geminderter Form aufgegriffen, der pfälzische Löwe blieb prinzipiell erhalten, doch wechselte die Feldfarbe von Schwarz nach Blau. Die Farben Silber und Rot bestimmen die beiden anderen Felder des Hauptschildes. Insgesamt ist das Wappen der Grafen von Bretzenheim wie folgt aufgebaut (Siebmacher Band: FstA Seite: 24 Tafel: 22): Geviert, Feld 1 und 4: in Blau einwärts ein gekrönter, goldener Löwe, Feld 2 und 3: silbern-rot gespalten, Herzschild: in Rot eine gestürzte goldene Brezel. Dieses Wappen ist z. B. zu sehen am Epitaph der Karoline Josepha Philippine Gräfin von Bretzenheim in der Münchener Theatinerkirche als Teil eines Ehewappens. Dazu werden eine neunperlige Rangkrone und zwei Straußen mit Hufeisen im Schnabel als Schildhalter geführt.
Fürst Karl August von Bretzenheim hatte zum fürstlichen Wappen (geviert, Feld 1 und 4: in Blau einwärts ein gekrönter, goldener Löwe, Feld 2: silbern-rot gespalten, Feld 3: rot-silbern gespalten, Herzschild: in Rot eine gestürzte goldene Brezel) noch eine Ergänzung, denn als Großprior des Malteserordens (die "bayerisch-englische Zunge" des Ordens wurde erst 1780 eigens für ihn gegründet) führte er ein rotes, mit einem durchgehenden silbernen Balkenkreuz belegtes Schildhaupt (Siebmacher Band: FstA Seite: 24 Tafel: 22), dazu kann der Hauptschild unterlegt werden von einem achtspitzigen silbernen Kreuz mit goldener Perlenkette. Genau so erscheint es mit einem Fürstenhut darüber und zwei Straußen als Schildhaltern auf Münzprägungen des Fürsten (sog. Bretzenheimer Taler). In farbigen Darstellungen sind die Straußen naturfarben, jeweils mit einem Hufeisen im Schnabel, im Siebmacher widersehend. Feld 3 kommt im Rahmen der künstlerischen Freiheit aus ästhetischen Gründen gewendet vor, vermutlich a) weil Feld 1 auch gewendet ist und so eine höhere Symmetrie erreicht wird und b) weil sich so der Herzschild kontrastreicher vom Hauptschild abhebt. Das Wappen des Reichsfürsten Karl August von Bretzenheim kann man in bauplastischer Form finden am 1782-1788 erbauten Palais Bretzenheim in Mannheim (über dem Fenster der Mittelachse im 1. Obergeschoß, Wiederaufbau, mit Malteserkreuz und Perlenkette wie abgebildet). Auch am Hauptaltar der Bretzenheimer Kirche Mariae Geburt ist sein Wappen angebracht, ein weiteres Mal außen im Dreiecksgiebel der Kirche. In der Ruine des eigentlichen Schloßbaus von Schloß Falkenstein in Bretzenheim (die Nebengebäude sind erhalten) kann man ebenfalls das Wappen des Fürsten von Bretzenheim sehen, mit Straußen als Schildhaltern und Wappenmantel. Der Malteserorden in Bayern wurde 1799 aufgelöst, im selben Jahr ohne Karl August neu gegründet und 1806 endgültig aufgelöst.
Die
Freiherren von Falkenhausen als uneheliche Markgrafensprößlinge
Diese uneheliche Linie eines
regierenden Hauses nahm ihren Ausgang bei Carl Wilhelm
Friedrich Markgraf von Brandenburg-Ansbach
(12.5.1712-3.8.1757), der auch als der Wilde Markgraf bezeichnet
wird. Er war regulär verheiratet mit Friederike Luise
von Preußen (1714-1784), der Schwester von König
Friedrich II. von Preußen. Neben dieser standesgemäßen und
offiziellen Ehe hielt er sich eine Maitresse,
Elisabeth Wünsch (3.6.1710-12.10.1757), die Tochter von
Matthäus und Barbara Windsch, und hatte mit ihr insgesamt vier
uneheliche Kinder. In der älteren Literatur wird das Ganze
beschönigend anders dargestellt, Elisabeth Wünsch sei seine
morganatische Ehefrau gewesen, sie sei die Tochter eines Falkners
gewesen, und die ersten Freiherren von Falkenhausen seien nicht
unehelich gewesen, sondern eine morganatische Linie, bis hin zu
der Version, er habe sie unter anderem Namen geheiratet. Diese
Legende, an der nur der Name der Frau stimmt, wird auch in der
Dissertation von Dieter R. Werzinger 1995 wiederholt, ist aber
inzwischen widerlegt. Fakt ist nämlich, wie Siglinde Buchner
überzeugend dargelegt hat, daß es nicht nur keine Belege für
eine morganatische Eheschließung gibt, sondern auch die
reguläre Ehefrau, Friederike Luise von Preußen (1714-1784), bis
1765 in Ansbach bei ihrem Ehemann und nach dessen Tod alleine
gelebt hat. Der Bigamie hat sich der Markgraf nicht schuldig
gemacht. Seine Geliebte Elisabeth Wünsch hat zuerst im
Jagdschloß Georgenthal, dann ab 1752 in Schloß Wald gelebt. Der
Name der Sprößlinge hat nichts damit zu tun, daß sie Enkel
eines Falkners gewesen wären, sondern mit der Leidenschaft des
Vaters für die Falkenjagd, für die er Unsummen ausgab, so daß
sein Falkenhof als der größte in Europa galt, und für die er
mehrere Jagdschlösser erbauen ließ. Denn Elisabeth Wünsch war
in Wirklichkeit die Tochter eines Mühlknechts. Der Kontakt kam
zustande, weil sie in der Hofapotheke in Ansbach (heute
Maximilianstr. 31) arbeitete und der dort verkehrenden
Hofgesellschaft auffiel, die den Markgrafen auf sie aufmerksam
machte. Und entsprechend waren auch alle vier Kinder aus dieser
unehelichen Beziehung nicht morganatisch, sondern
"natürlich", also unehelich. Der Markgraf bezeichnet
in einem Schreiben vom 12.4.1747 an seinen Schwager, den
preußischen König Friedrich II., seine beiden damals bereits
geborenen Kinder als außerehelich.
Jedenfalls kümmerte er sich liebevoll um seine Kinder und ließ sie nicht nur 1747 bzw. 1754 legitimieren (legitimatio ad honores vom 10.03.1747 für Friedrich Karl und dessen Schwester Wilhelmina Eleonora, legitimatio ad honores vom 17.01.1754 für Friedrich Ferdinand Ludwig, österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/HHStA RHR Restitutiones natalium ac legitimationes 2-4-2) und zu Reichsfreiherren erheben, wofür er seinen Geheimen Rat Johann Michael Schaudi an den Wiener Hof von Kaiser Franz I. schickte, sondern er stattete sie auch materiell gut aus: Beide Söhne zusammen bekamen Schloß Bibersfeld (Wert 20000 fl., jährliche Erträge 483 fl.) bei Schwäbisch Hall. Friedrich Karl von Falkenhausen bekam die Schlösser Thürnhofen (Wert 50000 fl., Erträge 913 fl.) bei Feuchtwangen und Trautskirchen (Wert 90000 fl., Erträge 2000 fl.). Friedrich Ferdinand Ludwig von Falkenhausen erhielt die Schlösser Laufenbürg (Wert 50000 fl., Erträge 1153 fl.) und Wald (Wert 75000 fl., Erträge 1653 fl.) bei Gunzenhausen. Zu der materiellen Ausstattung kamen noch kleinere Positionen (Wert 5991 fl., Erträge 97 fl.). Diese relativ hohen Werte mußten den Unterhalt vollständig decken, weil die unehelichen Kinder keinerlei Erbansprüche geltend machen konnten, weder in Bezug auf das Vermögen noch auf die Regierung. Eine Erklärung des Vaters zur Versorgung seiner unehelichen Kinder aus dem Jahr 1754 ist im österreichischen Staatsarchiv erhalten (AT-OeStA/HHStA RHR Grat Feud Conf.priv.dt.Exp. 48-1-4). Die Tochter Wilhelmina Eleonora Freiin von Falkenhausen bekam zur Heiratsausstattung 30.000 fl. Die Mutter Elisabeth Wünsch bekam übrigens vom Markgrafen monatlich 500 fl. an Unterhalt, was in etwa dem Gehalt eines Ministers entsprach. Schloß Wald wird bis heute von der Familie bewohnt.
Nun zum redenden Wappen der Familie: Die neu geschaffenen Freiherren bekamen in Blau einen facettierten silbernen Balken, auf dem ein goldenbewehrter, naturfarbener (silberner) Jagdfalke sitzt, dessen Kopf eine rote Haube mit goldenen Schellen und rotem Federbusch trägt, auf dem Helm mit blau-silbernen Decken der Falke wie beschrieben. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Bay Seite: 34 Tafel: 30 und im Band: Pr Seite: 42 Tafel: 51. Das Wappen findet sich in den Adelsakten des österreichischen Staatsarchivs bei der am 12.3.1747 erfolgten Erhebung der älteren Geschwister in den Alten Freiherrenstand und Panierherrenstand mit der Anrede "Wohlgeboren" (AT-OeStA/AVA Adel RAA 107.27), ergänzt um ein inhaltsgleiches Dokument vom 22.1.1754 für Friedrich Ferdinand Ludwig von Falkenhausen (AT-OeStA/AVA Adel RAA 107.28).
Die Grafen
von Otting und Fünfstetten als uneheliche Linie der Pfalzgrafen
Diese uneheliche Linie der
Wittelsbacher geht zurück auf Friedrich Michael
Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken-Birkenfeld
(27.2.1724-15.8.1767), den Sohn von Christian III. Pfalzgraf bei
Rhein zu Zweibrücken Herzog von Bayern (7.11.1674-3.2.1735) und
Carolina Prinzessin von Nassau (12.8.1704-25.3.1774). Er war
regulär seit dem 6.2.1746 mit Maria Franziska Dorothea
Christine Ernestine Pfalzgräfin bei Rhein zu Sulzbach
(15.6.1724-15.11.1794) verheiratet und hatte mit ihr eheliche und
erbberechtigte Nachkommen, darunter den späteren bayerischen
König Maximilian I. Joseph (27.5.1756-13.10.1825). Aber daneben
hielt er sich als Maitresse bzw. Geliebte ein Fräulein Hagen.
In einschlägigen genealogischen Tabellen wird eine Louise
Chaveau als Mutter aufgeführt. Der Name der Mutter wird nirgends
in den zeitgenössischen Unterlagen genannt. Doch Adalbert Prinz
von Bayern stöberte 1966 im Geheimen Staatsarchiv München einen
Beleg auf, daß die Mutter des unehelichen Kindes ein Fräulein
Hagen war, die am Mannheimer Theater als Tänzerin arbeitete.
Louise Chaveau (Chauveau) war nur die Amme, denn M. Chauveau war
zu dieser Zeit Oberchirurg des Regiments Royal Deux-Ponts, und an
anderer Stelle findet sich ein Beleg, daß sich die Frau des
Oberchirurgen um das Kind in Pont-à-Mousson (Moselbrück)
kümmere. Der oft als Geburtsdatum zu findende 22.9.1767 wird
auch als Taufdatum gehandelt, ist aber vermutlich das Datum
seiner Legitimation, denn zu dem Zeitpunkt war sein Vater bereits
mehrere Wochen tot. Seine ehelichen Halbbrüder kümmerten sich
gut um den Sproß, gaben ihm hohe und einträgliche Stellungen am
Hofe, finanzierten ihn, tilgten seine Schulden und standen Pate
bei der Taufe des Nachwuchses.
Der aus dieser unehelichen Beziehung des Pfalzgrafen entstandene und in Metz geborene Sohn, Carl Friedrich Stephan Hagen (6.6.1766-18.9.1834), bekam zunächst den Freiherrenstand und den Namen "von Schönfeld". Und das nicht erst 1813, sondern er trägt diesen Namen und den Freiherrentitel definitiv bereits bei seiner Heirat 1792, vermutlich schon früher. Vermutlich handelte es sich um eine französische Adelserhebung, denn durch die Geburt in Metz wäre das plausibel. Es ist wohl keine kaiserliche Standeserhebung, denn es gibt keine entsprechenden Unterlagen im österreichischen Staatsarchiv. Wo dieses Schönfeld liegt, ist nicht ganz klar, vielleicht in Luxemburg oder in Lothringen, denn seine Mutter mußte zur Entbindung von Schwetzingen nach Metz reisen, und es gibt einen Brief der Mutter aus Schönfeld mit dem Poststempel Luxemburg. Carl Friedrich Stephan von Schönfeld machte eine militärische Karriere und diente erst in Straßburg, floh dann vor der Revolution nach Karlsberg bei Homburg/Saar, wo er Kapitän des Zweibrückenschen Leibregimentes wurde, floh erneut 1793 vor den französischen Revolutionsheeren mit seinem Halbbruder weiter nach Mannheim und Heidelberg, kam dann zum bayerischen Militär, als sein Halbbruder nach der Regierungsübernahme 1799 in München das Leibregiment nach Bayern brachte und in die dortige Armee integrierte. Der Freiherr von Schönfeld wurde 1800 Hauptmann im Leibregiment, 1801 Major und Flügeladjutant, 1805 Oberstleutnant. Nun mußte er in Bayern standesgemäß etabliert werden und in den bayerischen Adel aufgenommen werden, wozu eine Grundherrschaft nötig war. Bereits am 12.3.1810 kaufte Carl Friedrich Stephan von Schönfeld die beiden unbewohnten Hofmarken zu Otting und zu Fünfstetten von Franz Joseph Freiherr von Rehlingen für 116000 fl. Fünfstetten wurde zum Wohnsitz gewählt, und mit Abbruchmaterial aus dem Schloß Unterschwaningen bei Gunzenhausen ließ er das Schloß Fünfstetten renovieren. In Otting wurde ein Verwalter plaziert.
Mit der französischen Revolution waren französische Titel nichts mehr wert. Carl Friedrich Stephan Freiherr von Schönfeld erhielt am 29.7.1813 den bayerischen Freiherrenstand, wurde am 9.8.1813 in der bayerischen Freiherrenklasse immatrikuliert und am 16.7.1817 den bayerischen Grafenstand. 1813 wurde er zum bayerischen Freiherren von Schönfeld erhoben, als Wappen bekam er das alte Wappen der Grafen von Zweibrücken in stark veränderter Form, in Silber ein blaubewehrter roter Löwe, darüber ein dreilätziger roter Turnierkragen, auf dem Helm ein wachsender Löwe, der eine blaue Raute in den Pranken hält. Die Angabe bei Kneschke, er hätte das Wappen der erloschenen von Wemdingen (in Rot ein silberner, rotgezungter Rüdenkopf mit goldenem Stachelhalsband mit Ring, auf dem Helm mit silbern-roten Decken ein wachsender silberner Rüdenrumpf mit goldenem Stachelhalsband mit Ring, Siebmacher Band: BayA1 Seite: 61 Tafel: 62, Siebmacher I. 78), erhalten, läßt sich nicht verifizieren. 1817 wurde er zum Grafen von Otting und Fünfstetten erhoben und bekam ein völlig neues Wappen.
Carl Friedrich Stephan heiratete in erster Ehe noch als Freiherr von Schönfeld Luise Magdalena Wilhelmine von Porubsky aus Dorlisheim, die Tochter des königlich-französischen Oberstlieutenants Martin von Porubsky, und nach zehnjährigem Dasein als Witwer in zweiter Ehe Wilhelmine Louise Camilla von Montperny (22.2.1788-12.8.1874), die Tochter des markgräflich-badischen Oberhofmeisters Friedrich Camill Marquis de Montperny und Wilhelmine Luise Freiin von Seldeneck. Die Nachkommen aus der zweiten Ehe setzten die bis heute bestehende Familie fort.
Das Wappen der Grafen von Otting und Fünfstetten ist silbern-schwarz geviert und mit einem goldenen Balken belegt, in den silbernen Plätzen jeweils ein schrägrechtsgelegtes, silbernes, golden gegrifftes Schwert, das auf der Klinge mit dem schwarzen Majuskel-Schriftzug "HIC SOL MEUS" (hier ist meine Sonne) belegt ist, auf dem gekrönten Helm auf einem goldenen, golden bequasteten Kissen ein aufrechtes, silbernes Sieb. Die Anleihe ist offensichtlich: Hier bildete das Wappen der erloschenen Adelsfamilie von Otting die Grundlage, denn die führten einen silbern-schwarz gespaltenen Schild mit einem goldenen Balken, auf dem Helm auf einem schwarzen, golden bequasteten Kissen ein aufrechtes, goldenes Sieb. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: BayA1 Seite: 168 Tafel: 174 und abgebildet im Wappenbuch des churbayrischen Adels (Kopie eines Originals von 1560 aus dem 18. Jh.), Band 1 - Bayerische Staatsbibliothek, BSB Cgm 1508, Bild 60. Im Ingeram-Codex wird das Wappen mit falscher Farbverteilung wiedergegeben, mit einer silbern-goldenen Spaltung und einem schwarzen Balken, sowie mit schwarz-goldenen Helmdecken. Diese seit 1245 nachweisbare Familie, die sich nach dem Ort Otting im Landkreis Donau-Ries nannte, wird auch unter dem Namen Ottinger zu Otting und Tagmersheim geführt. Ihre Mitglieder waren ursprünglich Dienstmannen der Grafen von Lechsgemünd-Graisbach; sie waren seit 1304 Erbkämmerer bzw. Erbküchenmeister des Hochstifts Eichstätt. Die Stammburg wurde 1570 verkauft; die Familie ist am 3.5.1578 mit mit Moritz Heinrich von Otting zu Tagmersheim erloschen. Dieses Wappen wurde aufgegriffen, weil die neue Familie der Grafen von Otting und Fünfstetten bedeutenden Grundbesitz und die Patrimonialgerichtsbarkeit im Ort innehatte, und dabei nur leicht verändert: Aus der Spaltung wurde eine Vierung, und die beiden Schwerter kamen als Anerkennung besonderer militärischer Verdienste bei der Vertreibung Napoléons hinzu; die Helmzier wurde unter Variation der Farben beibehalten. Der blaue, silbern gefütterte Wappenmantel mit goldenen Fransen, den Kneschke beschreibt, ist eine Erinnerung an die Wittelsbacher Stammfarben. Auch das 1967 beschlossene Kommunalwappen von Otting ist sehr ähnlich und an beide Familien angelehnt: Es ist gespalten von Schwarz und Silber, links ein gestürztes schwarzes Schwert mit goldenem Griff und goldener Parierstange, im Ganzen überdeckt mit einem durchgehenden schmalen goldenen Balken.
Juan de
Austria / Johann von Österreich und andere uneheliche
Sprößlinge der spanischen Habsburger
Als nächstes sei ein
unehelicher Sohn aus allerhöchsten Kreisen vorgestellt, Sohn
eines Kaisers und Halbbruder eines Königs. Don Juan de
Austria oder Johann von Österreich
(24.2.1547-1.10.1578) war der illegitime Sohn von Kaiser Karl V.
(24.2.1500-21.9.1558) und der Regensburger Handwerkerstochter
Barbara Blomberg (1527-18.12.1597). Ihr Vater war der Gürtler
Wolfgang Blomberg (auch: Plumberger); sie wuchs in der
Regensburger Kramgasse auf und wurde eine stadtbekannte
Schönheit. Kaiser Karl V. hatte 1539 seine Frau, Isabella von
Portugal, im Wochenbett verloren, nachdem sie ihm die
überlebenden Kinder Philipp, Maria und Johanna geschenkt hatte.
Er heiratete nie wieder. Das folgenreiche Stelldichein mit Karl
V. fand in der Regensburger Kaiserherberge Goldenes Kreuz statt.
Als der unter größter Geheimhaltung zur Welt gekommene Juan
drei Jahre alt war, trennte man ihn von der Mutter und brachte
ihn unter dem Tarnnamen "Gerónimo" zu Pflegeeltern
nach Spanien und wuchs dort quasi als deren Sohn auf. Barbara
Blomberg wurde mit dem kaiserlichen Beamten Hieronymus Kegel
verheiratet und bekam eine Jahresrente. Sie zogen 1551 nach
Brüssel, wo Kegel Musterungs- und Kriegskommissar wurde, und
zeugten drei Kinder.
Der Kaiser hatte zunächst vor, seinen illegitimen Sohn, wie damals üblich, eine geistliche Laufbahn ergreifen zu lassen. So konnte man die Versorgung sicherstellen und ihn aus der Welt der Abstammung heraushalten. Zunächst kam er in die Obhut des niederländischen Lautenspielers Franz (Francisquin) Massys und dessen kastilischer Frau, Anna de Medina, die in Leganés lebten. Immer noch nannte man ihn Jeromín und hielt ihn für den Sohn des kaiserlichen Kammerdieners Adrian de Bues. 1554 wechselte die Pflegefamilie, und er kam zu dem Majordomus Don Luis Mendez de Quijada, Herr von Villagarcia de Campos, und dessen Frau, Magdalena de Ulloa, die beide keine eigenen Kinder hatten. Ab jetzt nannte man den Jungen Juan.
Juan sollte seine leibliche Mutter erst 1576 wiedersehen, zwei Jahre vor seinem Tod; sie war bereits verwitwet. Danach ging sie vorübergehend in ein spanisches Kloster. Obwohl Kaiser Karl V. seinem Sohn mindestens einmal persönlich begegnet ist, nämlich 1556 in Jarandilla in der Grenzlandschaft Estremadura und 1557 in Yuste, wuchs dieser in völliger Unkenntnis seiner Abstammung auf. Erst in seinem Testament erkannte der Kaiser seinen Sohn an. Erst Juans Halbbruder, Philipp II. von Spanien, führte ihn 1559 bei Hofe unter dem neuen Namen Don Juan de Austria ein. Er führte quasi das Leben eines Infanten in Valladolid, mit ein paar Ausnahmen: Er durfte nicht im königlichen Palast wohnen, trug nicht den Titel "Alteza" und wurde in der Kapelle hinter dem Vorhang plaziert. Und mit diesem Umzug begann sein kometenhafter Aufstieg aus dem Stand des Bastards zu einer der bekanntesten und berühmtesten Persönlichkeiten seiner Zeit. Zusammen mit dem befreundeten Infanten Carlos studierte er in Alcalá de Henares. Sein königlicher Halbbruder, der seine militärische Begabung entdeckte, nahm Abstand vom vorgesehenen Plan einer geistlichen Karriere.
Juan de Austria machte statt dessen Karriere als Befehlshaber der spanischen Mittelmeerflotte (1568), als Truppenführer zur Bekämpfung des Aufstandes in den Alpujarras (1568-1571), als Generalkapitän der Meere und damit Oberbefehlshaber der Flotte der Heiligen Liga und als Sieger der Seeschlacht von Lepanto 1571. Er wurde eine glanzvolle Persönlichkeit auf der weltpolitischen Bühne dieser Zeit und war einer der populärsten Helden. Aus Dankbarkeit für die Errettung vor der türkischen Expansion im Mittelmeer erwog der Papst sogar, den Sieger mit einem Königreich zu belohnen. Eine andere päpstliche Idee, die ebenfalls nicht zur Ausführung gelangte, war die einer Vermählung mit Maria Stuart. 1573 eroberte er Tunis. Er war 1575-1576 spanischer Generalvikar von Italien, 1576-1578 Regent in Spanien und 1576-1578 Statthalter der Niederlande. Er starb im Alter von nur 31 Jahren bei Namur, vermutlich an Typhus. Seine Mutter verließ nach seinem Tod das Dominikanerkloster und lebte fortan mit ihren Kindern auf einem spanischen Landgut.
Der Schild seines Wappens ist habgeteilt und gespalten mit Herzschild, Feld 1 (rechts oben): in Rot ein goldenes Kastell (Königreich Kastilien), Feld 2 (links): gespalten, rechts in Gold vier rote Pfähle (Königreich Aragon), links schräggeviert, oben und unten in Gold vier rote Pfähle, rechts und links in Silber ein schwarzer Adler (Königreich Sizilien), Feld 3 (rechts unten): in Silber ein golden bewehrter und golden gekrönter roter (purpurner) Löwe (Königreich Leon), Herzschild: gespalten, rechts in Rot ein silberner Balken (Erzherzogtum Österreich), links innerhalb eines roten Schildbordes fünfmal von Gold und Blau schrägrechtsgeteilt (Herzogtum Burgund, Altburgund). Dazu wird zu rot-goldenen Decken das österreichische Stammkleinod auf gekröntem Helm geführt, ein naturfarbener Pfauenfederstoß. Spanischer Blason: Escudo partido, 1: Cortado de Castilla y León, 2: partido de Aragón y Aragón-Sicilia, sobre el todo escusón partido de Austria y Borgoña Antiguo, timbrado de yelmo, cimera de corona con diademas y globo, y de plumas de pavo real característica de Austria.
Auf den ersten Blick ist das ein typisches habsburgisches Wappen mit immerhin vier Königreichen, einem Herzogtum und einem Erzherzogtum als Inhalten. Und dennoch ist es ein gemindertes, unvollständiges Wappen, wenn man es mit dem seines königlichen Bruders, Philipp II. von Spanien, vergleicht. Es fehlen das Feld für das Königreich Granada, das Feld für Neu-Burgund, das Herzogtum Brabant, die Grafschaft Flandern und die gefürstete Grafschaft Tirol. Kastilien und Leon werden nicht miteinander quadriert, sondern in einer geteilten Hälfte kombiniert. Auch der Vergleich mit Wappen seines kaiserlichen Vaters zeigt die gleichen erheblichen Lücken im heraldischen Portfolio. Gleichwohl war Juan de Austria seit 1566 Mitglied im Orden vom Goldenen Vlies und führte um den Schild die Ordenscollane mit den Elementen aus Feuerstählen und funkensprühenden Feuersteinen und abhängendem Widdervlies.
Juan de Austria hatte aus zwei Affären zwei uneheliche Kinder, mit Ana de Mendoza zeugte er Anna von Österreich (Ana de Austria), welche Nonne wurde und 1600 als Äbtissin des Klosters zu Burgos starb, und mit Diana Phalanga zeugte er Johanna von Österreich (Juana de Austria), welche in Neapel aufwuchs und später Francesco Branciforte Fürst von Butera heiratete. Da Juan de Austria keine legitimen Nachkommen hatte, erlosch sein Wappen mit ihm wieder.
Juan de Austria war in vielen Eigenschaften viel mehr der Sohn Karls V. als sein Halbbruder Philipp II. Er war der mutigere, engagiertere, attraktivere, geistig beweglichere, sprachbegabtere, und er konnte besser mit Menschen umgehen, ebenso mit Waffen. Doch Philipp II. hatte zwei Eigenschaften, gegen die er nie ankam: Philipp II. war der legitime Sohn ihres gemeinsamen Vaters, und er war der intrigantere Diplomat.
Karl V. hatte noch ein zweites uneheliches Kind: Mit der Flämin Jeanne von der Gheenst aus Oudenaarde zeugte er Margarethe von Parma (Margarita de Parma, 1522-1586), welche in erster Ehe Herzog Alessandro il Moro aus dem Hause Medici heiratete, den illegitimen Sohn von Lorenzo di Piero de Medici, und in zweiter Ehe Ottavio Farnese, Herzog von Parma und Piacenza. Deren Sohn wiederum war Alessandro Farnese, Feldherr, Diplomat und ab 1578 Statthalter der Burgundischen bzw. ab 1581 der Spanischen Niederlande, Nachfolger von Juan de Austria in diesem Amt. Margarethe von Parma führte einen vom Erzherzogtum Österreich und Alt-Burgund gespaltenen Schild in üblicher Rautenform.
Im spanischen Königshaus gab es neben Juan de Austria noch einen zweiten berühmten illegitimen Sohn, Juan José de Austria (7.4.1629-17.9.1679). Ihn hatte der zweimal legitim vermählte König Philipp IV. von Spanien (8.4.1605-17.9.1665) mit der Schauspielerin Maria Calderón gezeugt. Auch Juan José de Austria wurde Statthalter der spanischen Niederlande, 1656-1659. Danach war er Vizekönig von Aragón und erster Minister Karls II. Sein Wappen ist nicht so spannend, weil der väterliche königliche Schild (geviert, Feld 1: geviert aus Kastilien und Leon, Feld 2: gespalten aus Aragon und Sizilien, eingeschobene Spitze Granada, Feld 3: geteilt aus Erzherzogtum Österreich und Alt-Burgund, Feld 4: geteilt aus Neu-Burgund und Brabant, Schild an der Ehrenstelle: Portugal, Schild an der Nabelstelle gespalten aus Flandern und Tirol) schlicht und einfach mit einem silbernen Schräglinksfaden als Kennzeichen illegitimer Geburt überzogen wird (las armas brisadas de un filete en banda). Es ist also ein reines Bastardwappen ohne innovative individuelle Gestaltung. Dazu wird sein Wappenschild von einem achtspitzigen silbernen Kreuz unterlegt (acolada la Cruz de San Juan).
Die Herren
von Sommerau - uneheliche Sprößlinge der Landgrafen
Die Geschichte der Herren
von Sommerau beginnt mit Wilhelm d. Ä. Landgraf
von Hessen-Rheinfels-Rotenburg
(15.5.1648-20.11.1725), der ab 1693 zu Rotenburg regierte. Er
hatte am 3.3.1669 in Rochefort Maria Anna Franziska Gräfin von
Löwenstein-Wertheim-Rochefort (1652-1688) geheiratet und mit ihr
zehn Kinder, darunter Ernst Leopold Landgraf von
Hessen-Rheinfels-Rotenburg (25.6.1684-29.11.1749), der ihm 1725
als Landgraf nachfolgen sollte. Aber er hatte auch mit Maria
Antonia von Fechenbach (26.9.1654-20.8.1733) aus der Linie Sommerau noch einen unehelichen Sohn, der als
"von Sommerau" einen neuen Namen und Titel erhielt.
Maria Antonia war die Tochter von Adolf Ernst von Fechenbach
(1604-1669) und Johanna Elisabeth von Breidenbach genannt
Breidenstein (-1694). Sie war zwar die Maitresse des Landgrafen,
aber sie war auch regulär verheiratet: In erster Ehe hatte sie
Rudolf Eberhard von Buseck geheiratet (1 Tochter), und in zweiter
Ehe Philipp Franz Edmund Freiherr von Buseck Herr zu Eppelborn (4
Söhne, darunter der späterer Fuldaer Fürstabt und
Fürstbischof Amand von Buseck). Genau zwischen diesen beiden
Ehen hatte sie die Affäre mit dem Landgrafen Wilhelm.
Sommerau war ein Besitz der von Fechenbach und Sitz einer eigenen Linie; das Wasserschloß Sommerau gehört zu Eschau (Landkreis Miltenberg). Bis 1550 waren die von Fechenbach und die Kottwitz von Aulenbach gemeinsame Besitzer des Schlosses, dann übernahmen erstere die Anteile der letzteren. Nach dem Erlöschen der betreffenden Linie der von Fechenbach ging das Schloß an die von Aufseß, die es bis 1953 behielten, seitdem wechselten Besitzer und Nutzungen mehrfach. Aktueller Zustand ist ein von einem quadratischen Wassergraben umgebener, heruntergekommener, für einen nicht stattgefundenen Umbau entkernter, völlig sanierungsbedürftiger Bau in einem verwilderten Waldstück. Nach diesem Fechenbach-Besitz also wurde der uneheliche Sproß des Hauses Hessen benannt: Philipp (1679-4.3.1758), geboren in Sommerau und zunächst im k. k. Militärdienst, wurde am 5.4.1712 zu Wien unter Legitimation in den Ritterstand für das Reich und die Erbländer in Anlehnung an den Geburtsort und die Fechenbacher Seitenlinie mit dem Prädikat "Edler von Sommerau" und dem privilegium denominandi erhoben, also mit dem Recht, sich nach seinen Besitzungen nennen zu dürfen, mit Gültigkeit für sich und seine Nachkommen (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel RAA 398.30). Dieses Dokument befreite ihn vom Makel der unehelichen Geburt. Er heiratete in erster Ehe Anna Sidonie Freiin von Riedt-Kettig genannt von Bassenheim (1682-25.3.1713). Er wurde später hessen-rheinfelser Geheimer Rat und Kanzleipräsident in St. Goar, Oberamtmann der Grafschaft Katzenelnbogen und hessischer Gesandter am Wiener Kaiserhof.
Aus dieser ersten Ehe entsproß Georg Carl Anton von Sommerau (11.7.1710-24.4.1754). Dieser heiratete 1733 Carolina Franziska Barbara Marianne Reichsfreiin von Crailsheim zu Rügland, die Tochter von Hannibal Friedrich von Crailsheim (28.9.1657-) und Johanna Elisabetha Sidonia von der Beeck (1672-30.10.1734). Letztere war die Erbtochter der von der Beeck, und deshalb ging der Besitz und der Name an die von Sommerau über, nun von Sommerau Beeck. Die Familie von der Beeck erlosch mit Johanna Elisabetha Sidonias Bruder Johann Gottfried von der Beeck (1687-1747) im Jahre 1747. Dieser hatte seine Großneffen zum Erben des Name Beeck, der Anteile der Herrschaft Wonfurt und des Familienvermögens eingesetzt, die beiden Söhne der Carolina Franziska Barbara Marianne Reichsfreiin von Crailsheim. Das blieb nicht lange unangefochten, weil die anderen Kinder der Johanna Elisabetha Sidonia von der Beeck beim Reichskammergericht klagten, um ihr Erbe einzufordern. Der Prozeß zog sich bis zu einem Vergleich 1764 hin: Die Herren von Crailsheim zu Rügland bekamen 7/16 von Wonfurt und Reinhardswinden, die Herren von Sommerau bekamen 9/16 des Besitzes. Die Familie lebte 1747-1764 in Wonfurt. Gottfried Wilhelm Christoph von Sommerau, also die dritte Generation, verkaufte am 15.6.1769 Schloß und Herrschaft Wonfurt an Wilhelm Friedrich von Seckendorff-Aberdar, brandenburg-kulmbachischer Minister.
Die Herren von Sommerau führen ein gemindertes, ein als Bastard markiertes landgräfliches Wappen, in Blau ein golden gekrönter und ebenso bewehrter, silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, der ganze Schild überdeckt von einer roten Schräglinksleiste. Die Zier wäre auf dem gekrönten Helm mit rechts rot-silbernen, links blau-silbernen Decken ein Paar silberner Büffelhörner, in den Mündungen mit je drei Lindenzweigen (Kleestengeln) besteckt, die Stäbe silbern, die Blättchen rot (Rietstap, div. histor. Darst.) oder grün (Siebmacher). Die Minderung erfolgt hier einerseits durch die Schräglinksleiste als Bastardzeichen, andererseits durch die Reduzierung der Lindenzweige (Kleestengel) des Kleinods. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Mä Seite: 296 Tafel: 213; auch im Rietstap ist es verzeichnet: "D'azur, au lion burelé d'argent et de gueules, couronné d'or, à la barre de gueules, brochant sur le lion. Casque couronné. Cimier: deux proboscides d'argent, ornées chacune dans son embouchure de trois bâtons de gueules, feuillés chacun de trois pièces du même. Lambrequin: à dextre d'argent et de gueules, à senestre d'argent et d'azur".
Georg Carl Anton von Sommerau (11.7.1710-24.4.1754) zu Wonfurt und zu Rockenburg, ein Halbbruder des Fuldaer Fürstabts und Fürstbischofs Amand von Buseck, und Carolina Franziska Barbara Marianne Reichsfreiin von Crailsheim hatten folgende Kinder: Johann Nepomuck Nikolaus Freiherr von Sommerau (1740-), Gottfried Wilhelm Christoph Freiherr von Sommerau (1743-, österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/HHStA RHR Veniae aetatis et consensus matrimonii 11-23), Anton Ernst Christian von Sommerau (1744-, jung verstorben), Johanna Nepomucena Juliana Ernestina Freiin von Sommerau (1735-1789) und Maria Anna Carolina Elisabetha Freiin von Sommerau (1748-). Der Zweitgenannte heiratete Clara von Summer (1747-1807) aus einer sächsisch-siebenbürgischen Familie, die Tochter von Franz von Summer und Caroline von Maul, und hatte als Sohn Maximilian Joseph Gottfried von Sommerau Beeck (21.12.1769-30.3.1853), Erzbischof von Olmütz und Kardinal. Dieser wiederum wurde zunächst Kavallerieleutnant und nahm am Türkenkrieg teil, dann studierte er in Wien Theologie und wurde 1797 zum Priester geweiht. Er wurde 1813 nichtresidierender Kanonikus im Kathedralkapitel von Olmütz und erhielt lt. Diplom am 14.3.1814 das Incolat im Herrenstande von Böhmen, Mähren und Schlesien (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 921.26). In den Akten wird er als Freiherr geführt, aber es ist von einer eigenen Erhebung in den Freiherrenstand nichts bekannt. 1827 wurde er Propst von St. Mauritz in Olmütz, 1831 Dompropst, 1836 Erzbischof von Olmütz (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/HHStA GKA Rom Geistliche Agentie Akten 67-7, Bischofsweihe am 19.5.1837), und 1850 wurde ihm das Kardinalsbiretts erteilt (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/HHStA OMeA NZA 277-51). Dieser führte folgendes Amtswappen: Geviert, Feld 1 und 4: geteilt, oben in Rot vier silberne Spitzen, unten in Rot zwei silberne Spitzen, Feld 2 und 3: in Gold ein rotgezungter schwarzer Adler mit einem goldenen sechszackigen Stern auf der Brust, Herzschild: in Blau ein golden gekrönter und ebenso bewehrter, silbern-rot siebenmal geteilter Löwe, überdeckt von einer roten Schräglinksleiste. Mit ihm erlosch die Geschichte der Edlen von Sommerau in der vierten Generation.
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher wie
angegeben (insbes. Band Fürsten und Landesfürsten)
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9,
wobei angemerkt werden muß, daß die angegebenen frühen
Genealogien in diesem Werk nicht präzise sind
Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln,
Bd. III, Teilband 2: Nichtstandesgemäße und
illegitime Nachkommen der regierenden Häuser Europas, Frankfurt
am Main 1983
Hermann Schulze, Die Hausgesetze der regierenden deutschen
Fürstenhäuser, 1-3, Jena 1862-1883
Emil Abt, Mißheiraten in den deutschen Fürstenhäusern unter
besonderer Berücksichtigung der standesherrlichen Familien,
Heidelberg 1911
Christoph Gnant, Die Bestimmungen über die Mißheiraten in den
Wahlkapitulationen, Adler 18 (1995/1996), 320 ff.
von Lüneburg:
H. Grote, Geschlechts- und Wappenbuch des Königreichs Hannover
und des Herzogtums Braunschweig.
Genealogien von Lüneburg: http://genealogy.euweb.cz/welf/welf6.html
von Lüneburg: http://de.wikipedia.org/wiki/Lüneburg_(Adelsgeschlecht)
Julius Graf von Oeynhausen, Das Geschlecht von Lüneburg, in:
Vierteljahrsschrift des Herold 1 (1873), S. 218-229
Heinz-Henning von Reden, Stammtafel der Familie von Lüneburg,
Celle 1942
Freystedt: Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des
Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch,
Baden-Baden, 1886: http://diglit.ub.uni-heidelberg.de/diglit/beckekluechtzner1886, insbesondere S. 136 http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/beckekluechtzner1886/0136
von Freystedt: https://de.wikipedia.org/wiki/Freystedt_(Adelsgeschlecht)
Wappen Freystedt: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/06/Wappen_Freystedt_1.jpg
Karl Friedrich von Baden-Durlach: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Friedrich_(Baden)
Persönlichkeiten der Familie von Freystedt: https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Friedrich_Hermann_von_Freystedt - https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_von_Freystedt - https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_von_Freystedt - https://de.wikipedia.org/wiki/Karoline_von_Freystedt - https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_von_Freystedt
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ein herzliches Dankeschön an Herrn Volker Landsfried zum Siegel
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ein ganz herzliches Dankeschön an Frau Siglinde Buchner für
wertvolle Hinweise zu den Freiherren von Falkenhausen und zu den
Grafen von Otting und Fünfstetten
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Juan José de Austria auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Juan_Jos%C3%A9_de_Austria
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- online: https://www.mkk.de/media/resources/pdf/mkk_de_1/buergerservice_1/lebenslagen_1/sport__kultur_und_ehrenamt_1/40_zentrum_fuer_regionalgeschichte_1/mitteilungsblatt/MKK_Mittelungsblatt_ZfR_2012_web.pdf
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