Bernhard
Peter
Quellen
der Heraldik: Wappenkalender
Wappenkalender sind Quellen der Heraldik und Dokumentation zugleich. Die frühen, seit dem 16. Jh. bekannten und typischerweise aus der Barockzeit stammenden Wappenkalender wurden überall dort herausgegeben, wo ein ausgeprägtes Standesbewußtsein zu finden war, und sie dienten der Repräsentation der Herausgeber, etwa der deutschen Reichsstädte wie Frankfurt, Nürnberg, Regensburg, Augsburg etc. mit einer heraldischen Übersicht des Stadtregiments, oder des Deutschen Ordens mit einer Übersicht über die Verwaltungsstruktur und ihrer personelle Besetzung, wie man sie etwa im Schloßmuseum Ellingen bewundern kann. Typische Herausgeber sind weiterhin kirchliche, vom Adel getragene Institutionen, Kollegiatsstifte, adelige Ritterstifte, Abteien etc. Auch das Chorherrenstift Comburg gab einen eigenen Wappenkalender heraus, der früheste bekannte von 1627. Auch freie Ritterschaften gaben Kalender heraus. Diese alten Wappenkalender, deren Auflage noch sehr gering, maximal leicht dreistellig war, sind heute ein wichtiges Dokument nicht nur der jeweiligen organisatorischen Struktur, sondern auch der damals verwendeten Wappen. Sie waren bis zum Ende des Alten Reiches gebräuchlich und können als Vorläufer der Hof- und Staatshandbücher angesehen werden.
Die neueren Wappenkalender aus dem späten 19. und frühen 20. Jh. dagegen entspringen der heraldischen Entdeckerfreude jener Zeit und bieten jeweils eine auf die 12 Monate verteilte Sammlung alter Wappen, von zeitgenössischen Künstlern hochwertig neu aufgerissen. Hier werden historische Wappen dokumentiert, und bei diesen Kalendern steht für uns heute der künstlerische Wert der darin enthaltenen Aufrisse neben dem kommentierenden Inhalt im Vordergrund.
Basler
Wappenkalender
Es wurden
insgesamt 5
Jahrgänge der Basler Wappenkalender herausgegeben. Die
Jahrgänge 1917, 1918, 1919 und 1920 sind einheitlich
gestaltet,
alle enthalten auf der jeweils linken Seite das Kalendarium und
auf der jeweils rechten Seite ganzseitige farbige
Wappenzeichnungen von Carl Roschet (1867/1868-25.1.1925). Jeder
Kalender enthält also 12 künstlerisch herausragende
Wappendarstellungen Baseler Familien. Im Anschluß folgen ca.
4-6
Seiten genealogischer Kommentare, die von W. R. Staehelin
verfaßt wurden und auch die Blasonierungen enthalten, dann
ein
Namens-Register bisher behandelter Familien. Hergestellt wurden
die Basler Wappenkalender in der Buchdruckerei Bertschi in Basel.
Die Konturenklischees fertigte die Firma Montbaron & Co. in
Neuenburg (CH), das Papier Rudolf Schleuß aus Basel. Das
Maß
ist ca. 29 cm Höhe und ca. 15 cm Breite.
Abb.: mehrere Jahrgänge Basler Wappenkalender. Künstler: Carl Roschet und Lothar Albert.
Der Kalender des Jahres 1927 ist ein Nachzügler mit ganz anderen Eigenschaften. Nicht nur weicht er mit ca. 28 cm Höhe und ca. 20.5 cm Breite im Format gänzlich von seinen Vorgängern ab, sondern auch künstlerisch, was schwerer wiegt. Dieser Kalender konnte nicht mehr von Carl Roschet gemacht werden, sondern man wählte als künstlerischen Nachfolger Lothar Albert, der einen ganz anderen, scharfen Stil hat im Vergleich zu seinem Vorgänger. Auch enthält dieser Jahrgang nur 6 Wappendarstellungen, weil jeweils zwei Monate zu einer Doppelseite zusammengefaßt werden. Dafür ist jede der sechs ganzformatigen Darstellungen eine Komposition mit Personen als Schildhalter. Der Verlag ist Helbing & Lichtenhahn in Basel, gedruckt wurde der Kalender bei den Gebr. Lips in Basel. Daß die genealogischen Anmerkungen weiterhin von W. R. Staehelin stammen, ist die einzige Kontinuität. Nur dieser eine Jahrgang ist im neuen Gesicht erschienen, sodaß wir insgesamt nur auf 5 Jahrgänge kommen, wobei die ersten vier qualitativ, inhaltlich wie künstlerisch, deutlich hochwertiger sind.
Deutscher
Wappenkalender
Die
Deutschen Wappenkalender,
gestaltet vom Geschichtsmaler Gustav Adolf Closs
(6.5.1864-3.9.1938) gab es in zwei Abschnitten: Eine erste Serie
wurde in den drei Jahrgängen 1920, 1921 und 1922 hergestellt,
und eine zweite Serie 1930-1939. Während der Jahre 1923-1929
wurden keine Kalender produziert; die Paginierung ist fortlaufend
und zwischen 1922 und 1930 durchgehend. Es gab also insgesamt nur
dreizehn Jahrgänge, wovon der letzte schon posthum nach dem
Ableben des Künstlers 1938 für das Jahr 1939 zur
Benutzung
vorgesehen war. Die Kalender messen ca. 21 cm Höhe und 15 cm
Breite, mit Ausnahme des Jahrgangs 1920, der ca. 1 cm höher
ist
als die anderen. Alle enthalten auf der jeweils linken Seite das
Kalendarium mit zeittypischen, "deutschen"
Monatsbezeichnungen (Eismond, Hornung, Lenzmond, Ostermond, Mai,
Rosenmond, Heuert, Ernting, Scheiding, Gilbhard, Nebelung und
Weihemond), und auf der jeweils rechten Seite ganzseitige farbige
Wappenzeichnungen von Gustav Adolf Closs (6.5.1864-3.9.1938),
wobei der Jahrgang 1920 noch einen dünnen Schmuckrahmen
verwendet, die späteren das Wappen jedoch freistehend zeigen.
Abb.: mehrere Jahrgänge Deutsche Wappenkalender. Künstler: Gustav Adolf Closs.
Im Vergleich zum Münchener Wappenkalender oder zum Baseler Wappenkalender ist der Stil von Closs klar, fast nüchtern, ganz und gar nicht üppig wie die genannten, sondern schlicht und prägnant. Manchmal erkennt man Vorbilder, z. B. eine Orientierung am Stil des Scheiblerschen Wappenbuches. Man darf sich nicht von den Titelbildern täuschen lassen, die einen süßlich-kitschigen Historismus zeigen, im Gegenteil, die Zeichnungen der Wappen sind vorbildlich und stilsicher. Jeder Kalender enthält also 12 künstlerische Wappendarstellungen, wobei die des ersten Jahrgangs 1920 noch nicht thematisch sortiert sind. Die anderen Jahrgänge enthalten jeweils eine Sammlung einer bestimmten Personengruppe: 1921 - deutsche Dichter, 1922 - deutsche Schmiede, 1930 - deutsche Staatsmänner, 1931 - deutsche Kaufleute, 1932- deutsche Maler, 1933 - deutsche Rechtslehrer, 1934 - deutsche Buchhändler, 1935 - deutsche Ärzte, 1936 - deutsche Wettkämpfer, 1937 - deutsche Weinhändler, 1938 - deutsche Erfinder, 1939 - deutsche Baumeister, jeweils eine gute Mischung aus bekannten und weniger bekannten Namen. Die genealogischen Anmerkungen am Ende jedes Jahrganges sind sehr ausführlich und stammen aus der Feder von Regierungsrat a. D. Dr. jur. Bernhard Koerner (23.7.1875-1.10.1952), vormals Mitglied des kgl. preußischen Heroldsamtes zu Berlin. Verlegt und gedruckt wurden die Kalender im Starke-Verlag Görlitz, einer der ersten Adressen jener Zeit für genealogisch-heraldische Werke. Die Jahrgänge sind unterschiedlich geheftet; es gibt die normale Heftung der drei frühen Jahrgänge mit einfachen Heftklammern im Rücken und die etwas bessere Heftung der späteren Jahrgänge, optional mit Schmuckkordel-Heftung.
Münchener
Kalender, Münchener Wappenkalender
Der im
Zinkdruckverfahren
hergestellte Münchener Kalender aus der Feder von Otto Hupp
(21.5.1859-31.1.1949) stellen die Krönung neuzeitlicher
Wappenkalender dar, nicht nur aufgrund des 51 Jahrgänge
(1885-1932 und 1934-1936) abdeckenden Umfanges, sondern auch
hinsichtlich der künstlerischen Qualität jeder
einzelnen,
individuell gestalteten Darstellung. Die insgesamt 51 Ausgaben
sind thematisch und formal nicht einheitlich.
Die erste Gruppe bilden die Jahrgänge 1885 bis 1894. Adelswappen sucht man hier vergeblich, denn jedes Wappen stellt eine allegorisch-heraldische Darstellung des jeweiligen Monats dar, künstlerisch hochwertig, heraldisch wertlos. Die Figuren des Zodiaks in Wappenform benutzten das Heraldische nur als künstlerische Dekoration. Anlaß war nicht heraldisches Sendungsbewußtsein, sondern der Geldbedarf des Münchner Zentralvereins für Kirchenbau, der durch den Verkauf eines Kalenders seine Einnahmen steigern wollte, in hohem Maße identifikationsfähig durch das "Münchner Kindl" auf der Titelseite. Wie wenig die Wappenkunde damals im Vordergrund stand, zeigt sich auch daran, daß in den ersten Jahrgängen noch diverse nichtheraldische Beiträge waren wie ein Aufsatz von Dr. von Nußbaum über Gesundheitsregeln für jede Jahreszeit (1885), einen Aufsatz von Dr. Max von Pettenkofer über Ventilation oder Luftwechsel in Wohngebäuden (1886) oder einen Aufsatz von Dr. Wilhelm von Bezold über Wind und Wetter (1887). Der Künstler schrieb selbst: "...da ich damals noch auf dem Künstlerstandpunkte stand, im Wappen nur einen reizvollen Schmuck zu sehen, ohne auf den sachlichen Inhalt sonderlich zu achten..."- so fing es an, und was ist daraus geworden!
Auch gab es in der Anfangszeit - kein Meister ist je vom Himmel gefallen - auch Pannen: So sollte der Jahrgang 1885 unter dem Papstwappen die Wappen der acht bayerischen Bistümer abbilden, und es wurden die Wappen ihrer Residenzstädte, Originalton Hupp: "weil der junge Maler es nicht besser wußte".
Schon 1888 schlug Hupp dem Verlag vor, auf Adelswappen umzusteigen, damit nicht immer wieder die gleichen Inhalte zuzeichnen und zu sehen wären, aber der Verlag zog nicht mit, er fürchtete, das Thema sei nicht zugkräftig. So wurden die kommenden Jahrgänge nach bekanntem Schema weitergemacht, langweilige Wiederholungen (Originalton Hupp: "das stete Aufwärmen des alten Kohls") senkten die Herstellungskosten, aber auch die Nachfrage.
Den großen Wechsel gab es zum Jahrgang 1895, denn nun bildete man erstmals Adelswappen ab, und das wurde für alle weiteren Jahrgänge beibehalten, so daß die gesammelten Jahrgänge 1895-1936 eine einzigartige Sammlung von Adelswappen und anderen Wappen in herausragender künstlerischer Qualität darstellen. Pro Monat wird jeweils ein die ganze rechte oder linke Seite ausfüllendes Wappen gezeigt. Jede Helmdecke ist individuell gestaltet, jeder Eindruck ist wieder neu, ohne Wiederholungen oder Wiederverwendungen von "Schablonen", wie sie in Wappenbüchern seit der Renaissance üblich wurden. Im Gegenteil, mit oft wilder künstlerischer Phantasie wurden dem Oberwappen zeichnerisch Eigenschaften verliehen, die zum Inhalt passen.
Abb.: mehrere Jahrgänge Münchener Wappenkalender. Künstler: Otto Hupp.
Die erste Doppelseite eines ca. 32 cm hohen und ca. 16 cm breiten Jahresbandes ist jeweils einem regierenden Fürstenhaus, einem Stadtstaat oder einer sonstigen wichtigen Untereinheit oder Person des Reiches gewidmet. So sehen wir 1896 die Wappen Bismarck und Hohenlohe, 1897 das Königreich Preußen, 1898 das Königreich Bayern, 1899 das Königreich Sachsen, 1901 das Großherzogtum Baden, 1902 das Großherzogtum Hessen, 1903 Mecklenburg, 1904 Sachsen-Weimar, 1905 Oldenburg, 1906 Königreich Bayern, 1907 Hessen, 1908 Braunschweig, 1909 Sachsen-Meiningen, 1910 Sachsen-Altenburg, 1911 Sachsen-Coburg-Gotha, 1912 Anhalt, 1913 Schwarzburg-Rudolstadt, 1914 Waldeck, 1915 Reuß, 1916 Lippe, 1917 Schaumburg-Lippe, 1918 Hamburg, 1919 Bremen, 1920 Lübeck, 1921 den neu gestalteten Reichsadler, 1922 die Landgrafen von Hessen, 1923 Kardinal Michael Faulhaber, Erzbischof von München und Freising, 1924 Danzig, 1925 das bayerische Staatswappen, 1926 ein Exkurs über amtliche Heraldik des Reiches, 1927 Volksstaat Hessen, 1928 Baden, 1929 Württemberg, 1930 Papst Pius XI., 1931 das Fürsterzbistum Mainz, 1932 das Fürsterzbistum Köln.
Die genealogischen Kommentare, am Ende des Kalenders folgend, schrieb erst G. A. Seyler bis 1922, dann Dr. v. Klocke, und zum Schluß auch Otto Hupp selbst.
Der Jahrgang 1933 ist insofern ein besonderer, als es ihn nie gegeben hat. Dieser Bruch kam, weil das Publikumsinteresse am Münchner Kalender in den letzten Jahren rapide gesunken war. Eine immer geringere Auflagenhöhe machte das Projekt zunehmend unwirtschaftlich, die unverkauften Exemplare türmten sich, und 1933 stellte der Verlag die Produktion ein. War der Kalender noch 1885 mit 5000 gedruckten Exemplaren gestartet, die in wenigen Monaten ausverkauft waren, und stellte sich auch zunächst eine Begeisterung für dieses Werk ein, die 1914 zu einer mit 17000 Exemplaren größte Auflagenhöhe führte, so setzte danach der Niedergang ein, 1915 waren es 16600 Exemplare , 1916 waren es 15600 Exemplare, 1920 noch 10000, 1921 und 1927 nur noch 9000, 1929 nur noch 8000, 1930 nur noch 7500, 1931 nur noch 5000, und der letzte Jahrgang 1932 kam auf gerade einmal 4000 gedruckte Exemplare, und selbst mit der reduzierten Auflagenhöhe lag das Werk wie Blei im Regal.
Krieg, galoppierende Preise und Hyperinflation ließen die Deutschen andere Sorgen haben. Der Kalender, der 1886 bis 1912 noch eine Mark gekostet hatte, kostete 1921-1922 bereits acht Mark, 1923 zwölf Mark, 1924 wiederum eine Mark, 1925 eine Mark fünfzig, 1926-1929 zwei Mark, 1930-1932 und 1934-1935 drei Mark.
Daß es nach 1933 wieder einige Jahrgänge gab, ist dem Künstler selbst doppelt zu verdanken, denn er brachte die Jahrgänge 1934-1936 im Selbstverlag heraus, mit einem großen Maß an Eigeninitiative um der guten Sache willen, denn der Kalender war "sein Baby" (O. Hupp hatte keine leiblichen Kinder, und er bezeichnete den Münchner Kalender als seinen "einzigen Sohn"), jedoch ohne wirtschaftlichen Erfolg.
Der Jahrgang 1934, der erste der im Eigenverlag in einer Auflagenhöhe von 5000 Stück herausgegebenen Serie, von der aber bis zum Juli 1934 nur 3176 Stück abgesetzt wurden, ist ganz anders gestaltet als die bisherigen Jahrgänge. Er beginnt mit einer Doppelseite für Wappen und Werdegang des Franz Ritter von Epp, Reichsstatthalter in Bayern. Eine weitere Doppelseite ist den geistlichen Fürstentümern des Heiligen Römischen Reiches gewidmet mit einer großen Darstellung des Wappens des Trierer Fürstbischofs Graf Johann von Isenburg und sechs kleineren Wappen für verschiedene Fürstbischöfe aus den Hochstiften Bremen, Breslau, Konstanz, Regensburg, Bamberg und Freising. Die nun folgenden Doppelseiten für die Monate haben das Kalendarium in der Mitte, falzübergreifend, und außen jeweils sechs Adelswappen, so daß der Kalender des Jahrgangs 1934 insgesamt 74 Wappen bei den Monaten und 82 Wappen insgesamt enthält, von denen auf dem Einband abgesehen. Die je sechs Monatsillustrationen umfassen regional oder thematisch gruppierte Adelswappen, so werden im Januar brandenburgische Wappen, im Februar niedersächsische Wappen, im März westfälische Wappen gezeigt, gefolgt von den rheinischen, den hessischen, den bayerischen, den fränkischen und den schwäbischen Adelswappen. Dann folgen die Reformatoren mit ausnahmsweise 8 Einträgen, dann sechs Staatsmänner, sechs deutsche Feldherren und sechs deutsche Ärzte.
Der Jahrgang 1935 (50. Jahrgang) folgt wieder ganz dem üblichen und bewährten Schema, er weist auf der ersten Doppelseite die 4 Wappen der weltlichen Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches samt Amtsinsignien auf und zeigt anschließend in den 12 Monaten in herkömmlicher Weise die Wappen verschiedener Adelsfamilien (v. Blomberg, v. Falkenstein-Münzenberg, v. Gröning, v. Gundelfingen, v. Helldorff, v. Keyserlingk, v. der Lancken, v. Lilien, v. Manderscheid-Blankenheim, v. Tschammer, v. Ziegenhain und v. Zimmern). Die üblichen genealogischen Erläuterungen folgen und dann kommt ein Sonderbeitrag vom Künstler über die Geschichte des Münchener Kalenders, dann erst das übliche Namensregister über alle bisherigen Jahrgänge.
Der heute antiquarisch sehr seltene und teuer gehandelte Jahrgang 1936, der letzte der großartigen Serie, weicht wiederum gänzlich vom bisher Dagewesenen ab, denn er wurde im Gegensatz zu seinen 50 Vorgängern nicht in Buchform hergestellt, sondern als Abreißkalender mit je einem Blatt für jede Woche des Jahres (52 Seiten).
Baltischer
Wappenkalender
Der
Baltische Wappenkalender,
herausgegeben von der Buch- und Kunsthandlung E. Bruhns in Riga
und von der Rigaer Kunstanstalt von Ernst Tode, knüpft an die
vorgenannten großen und großartigen Kalenderserien
an, es ist
jedoch nur ein einziger Jahrgang bekannt, der erste von 1902
(Download: http://digar.nlib.ee/otsing/avaleht?pid=nlib-digar:42026, http://digar.nlib.ee/digar/show/?id=42026, http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/image/PPN730871967_1902/1/ ). Weitere Ausgaben waren wohl anfangs
angedacht,
wurden aber nie verwirklicht. Der auf einigen Blättern mit MK
signierende Künstler war Martin Kortmann
(21.9.1874-14.8.1945),
der nach der Jahrhundertwende vorübergehend in Riga
für die
genannte Kunstanstalt arbeitete. Nach 1905 kehrte er aber wieder
nach Berlin zurück. Der hochformatige Kalender
enthält 24
Wappen baltischer Geschlechter, nämlich v. Lode, v.
Tiesenhausen, von der Ropp, v. Buxhoewden, v. Brackel, v.
Meyendorff-Uexkuell, v. Pahlen-Koskull, v. Bremen, v. Lieven, v.
Ungern-Sternberg, v. Wrangel, v. Aderkas, v. Rosen, v.
Stackelberg, v. Lüdinghausen, genannt Wolff, v. Hahn, v.
Orgies,
gen. Rutenberg, v. Poll, v. Fircks, v. Manteuffel genannt Zoege
(Szöge), v. Foelkersam, v. Maydell, v. Rummel und v. Howen.
Künstlerisch wirken die Darstellungen, die sich wohl eine
klare
Einfachheit zum Ziel gesetzt haben, zwar heraldisch korrekt, doch
ungelenk und hölzern, weit entfernt von der
künstlerisch
souveränen Gestaltung eines Otto Hupp.
Calendrier
Héraldique Vaudois
Dieser
schweizerische,
französischsprachige Wappenkalender wurde in insgesamt 19
Jahrgängen während der Jahre 1902-1920 in Lausanne
hergestellt.
Das Maß ist ca. 12 x 24 cm. Verlegt wurde der Kalender von
Payot
& Cie in Lausanne. Der verantwortliche Redakteur war
Frédéric-Théodore Dubois. Links ist
jeweils das Kalendarium
für den betreffenden Monat, rechts eine heraldische
Darstellung
oder auch Gruppen davon. Thematisch werden kommunale oder
kantonale Heraldik oder Familienwappen dargestellt (armoiries
vaudoises des communes et familles). Die darstellerische und
künstlerische Qualität kann in keiner Weise mit den
ersten drei
Sorten hier gelisteter Wappenkalender mithalten.
Quellen,
Literatur und Links
Otto
Bürger: Otto Hupp,
Künstler in Schleißheim, 1998
Otto Hupp, Münchener Kalender 1935 mit Aufsatz über
die
Geschichte des M. K.
Maurice Grinberg, Münchener Kalender (1887-1936) von
Heraldiker
Otto Hupp mit allen 614 Wappen. Paris, 2004, 164 S., 21x29,5 cm,
broché, Editeur: Dauphin, Documents & archives
à l'usage de
publications héraldiques, iconographiques et numismatiques
(2004), ISBN-10: 2952353700
Heraldische Kalender: http://www.ngw.nl/heraldrywiki/index.php?title=Heraldic_calendars
Calendrier héraldique Vaudois http://books.google.de/books?id=VljAyNaSb2kC..............e
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