Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1098
Bamberg (Oberfranken)

Kapuzinerstraße 34

In der Kapuzinerstraße 34 befindet sich eckständig zum Holzmarkt dieses zweigeschossige ehemalige Adelspalais, für das zwei Hofreiten zusammengefaßt wurden. Der linke Teil mit vier eigenen Fensterachsen besitzt ein Mansarddach, der Eckbau ein Walmdach mit Zwerchhaus. Der zweigeschossige Bau besitzt zur Kapuzinerstraße ein aufwendiges Barockportal aus dem Jahre 1767. Im Erdgeschoß sind durchgehend Ladenarkaden vorhanden, zwei zur Kapuzinerstraße und sieben ums Eck zum Holzmarkt hin. Das Anwesen wurde mehrfach umgebaut, 1843 durch Georg I. Hofbauer, noch einmal jeweils 1862 (Ladeneinbau), 1938 und 1948/1949. Nach hinten gibt es zwei Innenhöfe. An der mit Fugen hervorgehobenen Ecke befindet sich im Obergeschoß eine Madonnennische.

Bei dem Wappen über dem Portal handelt es sich um dasjenige der Heinrichen von Grassmannsdorf, es ist geteilt, oben in Silber ein wachsender nackter Mohr, einen goldenen Fingerring mit rotem Stein mit der Rechten emporhaltend, unten in Silber vier blaue Schräglinksbalken, in den Zwischenräumen dreimal drei schwarze Kugeln in schräglinker Reihe, auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken der nackte Mohr wachsend, einen goldenen Fingerring mit rotem Stein mit der Rechten emporhaltend. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Bay Seite: 84 Tafel: 96-97, wobei die hier vorliegende Variante als neueres Wappn bezeichnet wird und daneben noch eine ältere Form mit schwarzen Schräglinksbalken und 1:2:3:3:2 Kugeln angegeben wird, welche bereits 1650 und vor der Erhebung in den Adelsstand geführt wurde. Die neuere, am Haus verwendete Form ist die nach der am 1.7.1760 erfolgten Erhebung in den Adelsstand übliche Variante. Der Begünstigte war Johann Franz Joseph Heinrichen (Reichsadelsakten AT-OeStA/AVA Adel RAA 176.50).

Im Rietstap wird das alte Wappen wie folgt beschrieben: "Coupé, au 1 d'argent à un More issant de sable mouv. du coupé, la main dextre levée tenant une bague d'or, au 2 d'argent à quatre barres de sable accostées de douze tourteaux du même 1 3 3 3 et 2. Cimier le More issant" Zum neuen, adeligen Wappen: "Mêmes armes sauf que les barres sont d'azur et que le seul tourteau à dextre ainsi que les deux tourteaux à senestre ont été ôtés". Besagtes Grasmannsdorf liegt im Landkreis Bamberg und gehört seit 1972 zu Burgebrach. 1789 beschwerte sich jedenfalls das Zentamt Burgebrach bei der Regierung des Hochstifts über den Geheimen Rat von Heinrichen wegen der angemaßten Zenthoheit zu Grasmannsdorf.

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@49.8949267,10.8854445,20.45z - https://www.google.de/maps/@49.8949267,10.8854445,51m/data=!3m1!1e3
Liste der Baudenkmäler:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_in_Bamberg/Innere_Inselstadt#Kapuzinerstra%C3%9Fe
Siebmachers Wappenbücher wie angegeben
Rietstap/Rolland
Archivalien zum Geheimrat Heinrichen:
https://www.archivportal-d.de/item/V736EWQ2WVV6WEKGL3Y6ERBQTIKXEJS2
Reichsadelsakten:
http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=2337922

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