Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 382
Aschaffenburg (Regierungsbezirk Unterfranken)

Stiftskirche St. Peter und Alexander: Johann Ludwig Praetor

In der Stiftskirche St. Peter und Alexander befindet sich im südlichen Seitenschiff das Barock-Epitaph für den Stiftskanoniker Johann Ludwig Praetor (8.12.1658-27.7.1729). Er wurde am 25.2.1677 Kanoniker, dann studierte er 1679 Moraltheologie an der Universität Wien, floh vor der Pest an die Universität Prag, kehrte aber 1680 nach Wien zurück, um seine Studien zu vollenden. Sein Abschlußzeugnis datiert vom 20.2.1682. Am 16.12.1682 wurde er am Kollegiatstift St. Peter und Alexander Kapitular. Das Epitaph ist in drei Zonen eingeteilt: Die Sockelzone besteht aus einer Inschriftenkartusche; die Hauptzone zeigt den Kleriker im Chormantel kniend in Anbetung des Gekreuzigten, und über dem Bogengiebel befindet sich das von zwei geflügelten Putten gehaltene Familienwappen.

Die in der untersten Zone befindliche und kartuschenförmig vom Sockelbalken abgesetzte, lateinische Inschrift lautet: "STA VIATOR ET INSCULPTUM LAPIDI HUIC TIBI DICTUM REPUTA UT SCILICET TE PARES MORTI QUIA MORIERIS ET NON VIVES ET PARATUS VIVAS NESCIS ENIM QUA HORA FILIUS HOMINIS VENTURUS SIT MONET NAMQUE AD HOC ET EST TIBI PRO EXEMPLO QUI HOC SUB LAPIDE REQUIESCIT PLURIMUM REVERENDUS ET EX IMIUS DOMINUS JOES LUDOVICUS PRAETOR ECCLESIAE HUIATIS PER ANNOS 41 CANONICUS CAPITULARIS ULTRA SEPTUAGENARIUS SENIOR ET IUBILARIUS NATUS 8 DECEMBRIS 1658 DENATUS 27 JULII 1729 APOPLEXIA TACTUS PRIDIE S ALTARIS VICTIMA REFECTUS ALTERA VICTIMA MORTIS FACTUS B(EATAE) V(IRGINIS) MARIAE CULTOR DEVOTISSIMUS TOTIUS FAMILIAE SUAE BENFACTOR SPECIALISSIMUS CUI AEQUALITER BENE ET SATISFECIT AT ECCE PLURA LOQUI DEFUNCTUS PROHIBET SED ORAT ORES PRO EO UT REQUIESCAT IN PACE."

 

Das Wappen von Johann Ludwig Praetor ist geteilt, oben zwei schräggestellte Pfeile, der rechte gestürzt, begleitet in der Mitte und rechts von je einem Stern, links von einem Kleeblatt, unten auf einem Hügel stehend eine Taube mit Ölzweig im Schnabel, auf dem Helm eine wachsende, gekrönte Frau, beseitet von je zwei gestielten Mohnkapseln. Die Tinkturen sind leider unbekannt; die gegenwärtige weiß-goldene Farbfassung kann nicht als heraldisch angesehen werden. Das Wappen wird beschrieben bei Wolfert Tafel 73 Seite 54.

Literatur, Links und Quellen:
Liste der Baudenkmäler in Aschaffenburg: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkmäler_in_Aschaffenburg
Alfred F. Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch, Veröffentlichung des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V., Aschaffenburg 1983, Seite 54
Stiftskirche Aschaffenburg, Schnell-Kunstführer Nr. 230, 8. Auflage 2003, Verlag Schnell & Steiner Regensburg, ISBN 3-7954-4193-5
Veröffentlichung der Innenaufnahmen mit freundlicher Erlaubnis von der Kath. Kirchenstiftung St. Peter und Alexander, 23.1.2007
Stiftspfarrei St. Peter und Alexander:
http://www.stiftsbasilika.de/
Stiftsbasilika:
http://www.stiftsbasilika.de/basilika/ - http://www.stiftsbasilika.de/basilika/kirchenraum
Pfarreiengemeinschaft St. Martin:
http://www.st-martin-aschaffenburg.de/index.html
August Amrhein: Die Prälaten und Canoniker des ehemaligen Collegiatstifts St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg, Würzburg, 1882

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