Bernhard
Peter
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Photos schöner alter Wappen Nr. 985
Bamberg (Oberfranken)
Karolinenstraße 26 (Aufseß-Palais)
In der Karolinenstraße 26 befindet sich das ehemalige städtische Adelspalais der von Aufseß. Das eigentliche zweistöckige Hauptgebäude öffnet sich zum Innenhof; von der steil zum Domplatz hinaufführenden Karolinenstraße aus sieht man rechts neben dem Haupthaus das Torhaus. Es handelt sich um einen barocken, sehr schlicht und zurückhaltend gegliederten, aber in hervorragender Qualität aus Sandsteinquadern errichteten Bau. Das Torgebäude besitzt ein Satteldach, das Hauptgebäude ein Mansardwalmdach. Das Adelspalais entstand um 1726; der Baumeister war entweder Justus Heinrich Dientzenhofer oder Johann Dientzenhofer. Der heutige Hauseingang stammt aus dem Jahre 1897. Im Bild rechts angeschnitten ist das Anwesen Karolinenstraße 24. Die mehrteilige Gebäudegruppe wird heute als Hotel geführt, für das ein moderner Trakt im Hof entstand, der aber Proportionen und Maße der Fenster des Haupthauses aufgreift.
Der Auftraggeber dieses Palais war Carl Theodor (Carl Dietrich bei Biedermann) Freiherr von Aufseß (4.8.1686-14.6.1742). Er war Domherr und Jubilaeus in Würzburg und Kapitularkanoniker und Cantor in Bamberg, und 1736 wurde er Propst bei St. Gangolph in Bamberg. Er war hochfürstlich-würzburgischer und -bambergischer Geheimer Rat. Er besaß auch noch das Schloß Weiher bei Hollfeld, wo er verstarb. Ein Grabmonument aus Messing in der Sepultur des Bamberger Domes für ihn trägt die Ahnenwappen "Aufseß", "Wiesenthau", "Aufseß" und "Künsberg" heraldisch rechts und "Erthal", "Weyler", "Echter" und "Flachin" heraldisch links. Nach Biedermann handelt es sich um den Sohn von Heinrich Christoph von Aufseß und Anna Eleonora von Erthal, und seine vier Großeltern waren Hans Kasimir von Aufseß aus der Linie zu Weiler, Maria Ursula von Wiesenthau, Julius Gottfried von Erthal und Maria Martha von Weiler. Die Urgroßeltern väterlicherseits werden bei Biedermann als Gerhard Siegmund von Aufseß, Agatha Barbara von Aufseß, Hans von Wiesenthau und Maria Dorothea von Künsberg angegeben. Die Urgroßeltern mütterlicherseits gibt Biedermann wie folgt an: Johann Christoph von Erthal, Maria Gertrud Echter von Mespelbrunn, Philipp Egenolph von Weiler, Maria Magdalena Flach von Schwarzenberg.
Über dem Hofportal ist das kürzlich restaurierte Wappen der Freiherren von Aufseß angebracht, in Blau ein silberner Balken (die Biegung ist hier künstlerisch bedingt, nicht heraldisch signifikant), belegt mit einer roten Rose. Auf dem Schild liegt, heraldisch nicht ganz korrekt, eine Rangkrone. Die zugehörige Helmzier zeigt zwischen zwei wie der Schild bez. Büffelhörnern einen Pfauenstoß in einem goldenen Halter. Abb. oben: restaurierter Zustand 2018.
Abb. oben: Zustand 2006 vor der Restaurierung: Riß im Kleinod, ausgebrochene Bügel am Helm, Mündungen der Büffelhörner beschädigt, schmutzige Helmdecke und Ablagerungen von Straßendreck überall.
Literatur,
Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps:
https://www.google.de/maps/@49.8911253,10.8843633,20.21z - https://www.google.de/maps/@49.8911253,10.8843633,60m/data=!3m1!1e3
Liste der Baudenkmäler: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_in_Bamberg/B%C3%BCrgerliche_Bergstadt
Joseph Heller: Fortsetzung des Verzeichnisses von bambergischen
Portraits in Holzschnitt, Kupferstich, Lithographie etc., S. 1, https://books.google.de/books?id=96LIkCrMBrAC
Achter Bericht über das Bestehen und Wirken des historischen
Vereins zu Bamberg, Bamberg 1845, https://books.google.de/books?id=o_cOAAAAYAAJ
Neunter Bericht über das Bestehen und Wirken des historischen
Vereins zu Bamberg, Bamberg 1846, https://books.google.de/books?id=-e5fAAAAcAAJ
Biedermann: Geschlechtsregister der Reichsfrei unmittelbaren
Ritterschaft Landes zu Franken Löblichen Orts Gebürg http://books.google.de/books?id=49JDAAAAcAAJ
Biedermann: Geschlechtsregister der Reichsfrey unmittelbaren
Ritterschaft Landes zu Franken Löblichen Orts Baunach http://books.google.de/books?id=ayZRAAAAcAAJ
M. Landgraf: Der Dom zu Bamberg mit seinen Denkmälern,
Inschriften, Wappen und Gemälden, Bamberg 1836, S. 124-125 https://books.google.de/books?id=QlZKAAAAcAAJ
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