Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1544
Trier: Im Schatten der glanzvollen Kurfürsten

Die Kilianskapelle

Östlich an die Liebfrauenkirche angrenzend und südlich des Domes befindet sich das Ensemble des Kreuzganges. Rings um den Kreuzhof umschließen mehrere weitere Gebäude aus ganz unterschiedlichen Zeiten das Areal. Im Norden befinden sich der Badische Bau mit der Savigny-Kapelle sowie die Domschule, im Westen durchbricht die Pauluskapelle (Weihbischofskapelle) mit darüberliegendem Kapitelsaal den Kreuzgang, und im Osten ist der Bau der Kilianskapelle, an den südlich das Generalvikariat angrenzt.

Das untere Geschoß des Baues enthält den kreuzrippengewölbten, zweijochigen Durchgang, durch dessen Treppen man von der Straße hinter dem Dom auf das Kreuzgangsniveau herabsteigt, rechts daneben liegt ein Propinatorium genannter Raum (propinatio = Umtrumk). Darüber liegt im Obergeschoß die Kilianskapelle. In jedem Geschoß liegt ein Drillingsfenster zwischen zwei Zwillingsfenstern. Der mittelalterliche Bau ist keineswegs so unverändert über die Zeiten gekommen wie er heute wirkt, die Kilianskapelle wurde 1840 von Wilmowsky wiederhergestellt. In der oberen Wandzone unter dem Dachansatz befinden sich zwei gotische Vierpaßfenster mit jeweils aufgelegtem Wappenschild:

Der rechte Vierpaß trägt das Wappen des Domkapitels Trier: In Silber ein durchgehendes rotes Kreuz, belegt in der Mitte mit einem aus Wolken hervorwachsenden, golden nimbierten Petrus, in der rechten Hand einen goldenen Schlüssel haltend, in der Linken ein schwarzes Buch tragend. Weitere Beispiele für das Kapitelwappen finden sich an der Kanzel im Trierer Dom, am Portal des Generalvikariats sowie an einem Haus in Pfalzel.

In der obigen Abbildung sehen wir ein mit Juwelen verziertes kleeblattendiges Kreuz, der Schild wird von einer Bischofsmütze überhöht. Das ist das Wappen des Trierer Bischofs Wilhelm Arnoldi (1842-1864).

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 17.1, Hrsg. im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur vom Landesamt für Denkmalpflege: Stadt Trier, Altstadt, bearbeitet von Patrick Ostermann, Wernersche Verlagsgesellschaft Worms, 2001, ISBN 3-88462-171-8

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