Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1777
Kobern-Gondorf (Landkreis Mayen-Koblenz)

Grabstein an der Gondorfer Kirche

Die Ahnenprobe für Hans Kaspar von der Leyen zu Gondorf (1592-19.1.1640), der uns am Burgturm sein Wappen hinterlassen hat (vgl. voriges Kapitel), begegnet uns an der nahen Kirche, die übrigens nicht mehr am Originalstandort steht, sondern wegen der Bahntrasse versetzt wurde. Des Verstorbenen Eltern waren Georg IV. von der Leyen zu Saffig, Mitherr zu Eltz und Leiningen, kurkölnischer und kurtrierischer Rat und Amtmann zu Andernach, Kobern und Alken, Landhofmeister, und Katharina Gräfin zu Eltz. Und seine Großeltern waren Georg II. von der Leyen Herr zu Saffig und dessen Frau Anna Waldbott von Bassenheim, sowie Heinrich von Eltz Herr zu Eltz, Pyrmont und Rübenach (-25.10.1557) und dessen Frau Margarete von Elter (d'Autel).

 

Im Zentralfeld ist ein Vollwappen der von der Leyen dargestellt, wobei allerdings die Proportionen zu wünschen übrig lassen. Die Inschrift im Rechteckfeld darunter lautet: "A(NN)O 1640 DEN 19 IENNER STARB DER WO(H)LEDEL GEBORNE GESTRENGE HERR IOHAN CASPAR VON DER LEYEN HERR ZV DER LEYEN ELTZ VND BONGARDT CHVRTRIERISCHE RAHT AMTMAN ZV MVNSTER COVERN (Kobern) VNDT ALCKEN (Alken) SEINES ALTERS 48 IAHR". Vier Wappen einer Ahnenprobe umgeben das Zentralfeld, wobei die beiden oberen Schilde stark asymmetrisch verzerrt sind mit jeweils nach außen gezogenem und umgebogenem unterem Zipfel. Alle vier Schilde sind durch kleine Schriftbänder den betreffenden Familien namentlich zugeordnet.

 
Abbildung links: optisch obere linke Ecke der Platte mit dem Wappen der von der Leyen, in Blau ein silberner Pfahl. Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre zu blau-silbernen Decken ein silberner Brackenrumpf mit goldenem Halsband zwischen einem mit silbernen Lindenblättern bestreutem blauen Flug. Hier steht der Wappenschild für den Vater Georg IV. von der Leyen zu Saffig, Mitherr zu Eltz und Leiningen, kurkölnischer Rat und Amtmann zu Andernach, Landhofmeister, und für den Großvater väterlicherseits, Georg II. v. d. Leyen, Herr zu Saffig.
Abbildung rechts: optisch untere linke Ecke der Platte mit dem Wappen der Waldbott von Bassenheim, zwölffach rot-silbern geständert. Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre ein wachsender silberner Schwan, dessen erhobene Flügel mit je einem zwölffach rot-silbern geständerten Schildchen belegt sind. Helmdecke rot-silbern. Hier steht der Wappenschild für Anna Waldbott v. Bassenheim, die Großmutter väterlicherseits.
 
Abbildung links: optisch obere rechte Ecke der Platte mit dem Wappen der von Eltz, es ist rot-silbern geteilt, oben wachsend ein goldener Löwe, hier sogar doppelschwänzig abgebildet. Das Oberwappen fehlt, die Helmzier wäre ein hermelingestulpter roter Turnierhut, darauf der goldene Löwe wachsend zwischen einem mit silbernen (auch als golden beschrieben) Lindenblättern bestreuten roten Flug. Helmdecken rot-silbern. Hier steht der Wappenschild für die Mutter Katharina Gräfin zu Eltz und den Großvater mütterlicherseits, Heinrich von Eltz Herr zu Eltz, Pyrmont und Rübenach (-25.10.1557).
Abbildung rechts: optisch untere rechte Ecke der Platte mit dem Wappen der von Elter (d'Autel), in Rot ein durchgehendes, goldenes Kreuz, begleitet von 20 goldenen Schindeln, in jedem Winkel eigentlich 5 (2:1:2), die unteren Felder haben hier jedoch nur vier. Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre ein wachsender Mannesrumpf, gewandet in ein wie der Schild bez. Kleid, auf dem Kopf ein niedriges Mützchen, im Siebmacher Luxemburg als roter Kardinalshut mit beiderseits herabfallenden Fiocchi beschrieben bzw. dargestellt, im Gruber als bärtiger Mannsrumpf mit golden gestulpter roter Mütze, das Kleid wie der Schild bez. Helmdecken rot-golden. Hier steht der Wappenschild für die Großmutter mütterlicherseits, Margarete von Elter (Autel).

Überblick über die Genealogie der von der Leyen und Querverbindungen zu anderen Wappenfundstellen:
(fett alle für die Abfolge der Linien relevanten Personen, fett und dunkelrot die hier mit Wappen vertretenen Personen oder Bauherren, hellrot Wappenfundstellen, fett und hellrot hier beschriebene Wappenfundstelle),

Literatur, Links und Quellen:
Alfred F. Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch, Veröffentlichung des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V., Aschaffenburg 1983
Otto Gruber: Wappen des mittelrheinisch-moselländischen Adels, Trier 1962-1965, incl. Nachtrag Trier 1967, ebenfalls veröffentlicht in verschiedenen Jahrgängen der "landeskundlichen Vierteljahresblätter".
Rolf Zobel: Wappen an Mittelrhein und Mosel, Books on Demands GmbH, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-5292-3, 527 S.
Genealogien:
Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Siebmachers Wappenbücher
Stammbäume:
http://fabpedigree.com/s002/f689137.htm und http://fabpedigree.com/s004/f378274.htm sowie http://fabpedigree.com/s067/f010262.htm

Burg Gondorf

Die Walpoden und die Waldbott von Bassenheim

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