Bernhard
Peter
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Photos schöner alter Wappen Nr. 2126
Würzburg - ein heraldischer Leckerbissen
Domkreuzgang zu Würzburg, Martin von Rotenhan
Dieses Epitaph im Würzburger Domkreuzgang ist für den vor 1507 geborenen und am 26.12.1560 unvermählt verstorbenen Ritter Martin von Rotenhan zu Rentweinsdorf, hochfürstlich-würzburgischer Rat und Hofmeister. Das Epitaph ist in drei Zonen unterteilt: Das hochrechteckige Zentralfeld enthält den vor einem Kruzifix knienden Ritter, der seine Knie auf den Rücken eines Löwen gestützt hat, eine Mischung klassischer Präsentation mit einem Löwen zu Füßen des Verstorbenen einerseits und Anbetungsdarstellung andererseits, die es zudem ermöglicht, den Dargestellten höher im Feld zu positionieren und weniger Leerräume im oberen Bereich zu haben, als wenn er direkt auf dem Boden knien würde. Auf der optisch rechten Seite neben dem Kruzifix hat der Gepanzerte den Helm auf einem viereckigen Sockel abgelegt. Die Rüstung ist detailreich gearbeitet, aber die einst betend zusammengelegten Hände sind verlorengegangen.
Die Inschrift in der unter diesem Zentralfeld angesetzten Zone aus dunklem Gestein lautet: "An(n)o D(omi)ni 1560 d(en) 26. Decembris starb der Edel und E(h)renvest Merten vom Rottenhan zu Rentweinstorf würczburgischer Rhatt und Alter Hoffmeister der Se(e)le gott gn(a)edig sein wol(le) ame(n)."
Über dem breit zu beiden Seiten ausladenden Hauptgesims über dem Zentralfeld befindet sich ein wappengeschmückter Aufsatz aus rötlichem Stein mit einem zentralen, vollständig entsprechend der Blickrichtung des Gepanzerten gewendeten Vollwappen der von Rotenhan, in Silber ein schrägrechter (hier durch die Spiegelung schräglinker) roter Wellenbalken, oben links (hier durch die Spiegelung oben rechts) begleitet von einem roten, hier sechszackigen Stern, auf dem ungekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein roter Hahn.
Rechts und links dieses Vollwappens befinden sich auf den von Voluten flankierten Pilastern vier Wappenschilde einer Ahnenprobe, auf jeder Seite zwei. Der erste Schild heraldisch oben rechts wiederholt das bereits zuvor beschriebene Rotenhan-Wappen und steht für den Vater, Mathes (Matthäus) II. von Rotenhan zu Rotenhan und Rentweinsdorf, auf Eyringshof (-1506, ist von Carl von Schaumberg zu Bamberg erstochen worden), sowie für den Großvater väterlicherseits, Mathes (Matthias, Matthäus) I. von Rotenhan (-30.03.1468), nach Biedermann jedoch Erhard von Rotenhan zu Rotenhan und Rentweinsdorf (-1473).
Der zweite Schild heraldisch unten rechts Seite steht für die Großmutter väterlicherseits, Agatha von Stein zum Altenstein (-1470). Sie führt in rotem Schild drei (2:1) Hämmer mit goldenen Stielen. Der dritte Schild heraldisch links oben steht für die Mutter, Walburg Förtsch von Thurnau, zweite Ehefrau des Mathes (Matthäus) II. von Rotenhan nach Dorothea von Hirnheim, sowie für den Großvater mütterlicherseits. Sie führt einen im Zackenschnitt von Rot und Silber schrägrechts geteilten Schild. Der vierte Schild für die Großmutter mütterlicherseits zeigt einen Balken (Zuordnung offen, Hinweise willkommen).
Eltern:
Großeltern:
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Urgroßeltern:
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Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenwerk wie
angegeben
Bistum Würzburg: http://www.bistum-wuerzburg.de/
St. Kilians-Dom: http://www.dom-wuerzburg.de/index.php?r=t/
Genealogie: http://geneall.net/de/ancestors/1832643/martin-von-rotenhan/
Genealogie: http://wwperson.informatik.uni-erlangen.de/cgi-bin/l1/LANG=fran/INDEX=I579172
G. v. Rotenhan, Die Rotenhan, Degener-Verlag, Neustadt/Aisch,
1985
Biedermann, Geschlechtsregister Der Reichsfrey unmittelbaren
Ritterschaft Landes zu Franken Löblichen Orts Baunach http://books.google.de/books?id=ayZRAAAAcAAJ Tafel 138
Biedermann, Geschlechtsregister der Reichsfrei unmittelbaren
Ritterschaft Landes zu Franken Löblichen Orts Gebürg http://books.google.de/books?id=49JDAAAAcAAJ
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