Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 2196
Innsbruck (Österreich, Bundesland Tirol)
Das Schöpferhaus (Alte Hofapotheke)
Das Schöpferhaus, das auch Alte Hofapotheke genannt wird, befindet sich in der Herzog-Friedrich-Straße 19 an der Ostseite des Platzes vor dem "Goldenen Dachl", links neben dem Alten Rathaus. Das Haus besitzt einen Treppengiebel mit einem Mittelteil und zwei seitlich wieder ansteigenden Seitenteilen. Das Erdgeschoß besitzt drei Arkaden mit dahinter verlaufendem Durchgang. Das Haus wurde 1486 erstmals erwähnt und 1503/17 umgebaut. In der Fassadenmitte befindet sich ein dreigeschossiger, polygonaler Erker, dessen unterste Brüstung in Höhe des ersten Obergeschosses wappengeschmückt ist, an jeder der drei Flächen ist ein Wappenrelief.
Die Reliefs stammen vom österreichischen Steinmetz Niklas Türing d. J. (-1558) aus einer bekannten Steinmetz- und Baumeisterfamilie, denn schon sein Vater Gregor Türing und sein Großvater Niklas Türing d. Ä. waren Steinmetzen. Niklas Türing d. J., der seit 1550 Hofsteinmetz war, schuf den plastischen Schmuck dieses Hauses, ebenso für die Deutschordenskommende und für das Münzertor in Hall in Tirol. Seinen Namen trägt das Haus nach dem Apotheker Schöpfer, der aber ein gänzlich anderes Wappen führte, das nichts mit denen am Erker zu tun hat. Das vor 1750 entstandene Mobiliar der ehemaligen Hofapotheke Innsbruck aus Eschenholz mit zwei Äskulapnattern über dem Offizintisch befindet sich heute im Pharmaziehistorischen Museum der Universität Basel.
Vom Stil her stammen alle drei Wappen aus dem 16. Jh. und haben nichts mit der namengebenden, viel später das Haus nutzenden Apothekerfamilie zu tun. Das zentrale Wappen auf dem Mittelfeld zeigt einen Greifen, auf dem Helm wachsend ein Greif (Zuordnung unbekannt, Hinweise willkommen).
Ausschnittsvergrößerung des Greifenschildes
Das Wappen auf dem optisch linken Brüstungsfeld des Erkers zeigt in geteiltem Schild einen aufspringenden Löwen, auf dem gekrönten Helm derselbe sitzend zwischen zwei Büffelhörnern, die außen mit je fünf kleinen Fähnchen besteckt sind (Zuordnung unbekannt, Hinweise willkommen).
Das Wappen auf dem optisch rechten Brüstungsfeld des Erkers zeigt einen gevierten Schild, Feld 1 und 4: ein Löwe, Feld 2 und 3: fünfmal geteilt, auf dem Helm ein wachsender Löwe (Zuordnung unbekannt, Hinweise willkommen).
Literatur,
Links und Quellen:
Denkmalgeschützte Objekte: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgeschützten_Objekte_in_Innsbruck-Innsbruck/H-K
Wappen Schöpfer in: Ärzte- und Apotheker-Wappen, von Prof. Dr.
S. Gutmann, Heft 6, Herausgeber: W. Spitzner Arzneimittelfabrik
GmbH Ettlingen, 1974
Türing: Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), 2. Ausgabe,
hrsg. von Rudolf Vierhaus, Band 10. Thies-Zymalkowski, Walter de
Gruyter 2008, 914 S., S. 136, online: https://books.google.de/books?id=-MAlCv4xROAC
Museum: http://www.museums.ch/org/de/Pharmazie-Historisches-Museum-der-Universit--t
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