Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2444
Brügge (Provinz Westflandern, Belgien)

Zollhaus (Tolhuis) am Jan van Eyckplein

Das Zollhaus (Tolhuis) am Jan van Eyckplein wurde 1477-1478 errichtet. Hier an der damaligen Sint-Jansbrücke befand sich im Mittelalter eine Zollstelle. Aus den hier erhobenen Abgaben erbaute Pieter van Luxemburg das spätgotische Zollhaus, das ursprünglich ein geräumiges mittelalterliches Kaufmannshaus aus dem 13. Jh. war. Die Giebelfassade ist komplett aus hellem Naturstein erbaut. Das Erdgeschoß besteht aus etwas grauerem Tournai-Kalkstein, die oberen Bereiche aus dem helleren und warmtonigeren Brabant-Sandstein. Über den in vier Bahnen angeordneten Zwillingsfenstern befindet sich Blendmaßwerk. Das Erdgeschoß weist zwei rundbogige Eingänge mit Korbbogen auf, dazwischen befindet sich ein einzelnes Fenster. An der linken Seite ist ein Portalerker angebaut, der sich mit seiner freien Ecke auf eine zierliche Säule stützt und oben mit einer dekorativen Maßwerkbrüstung abgeschlossen wird.

An den Brügger Stadttoren wurde die Ware des regionalen Handels verzollt (kleiner Zoll), an speziellen Zollhäusern wie diesem wurde die Ware des überregionalen und internationalen Handels verzollt (großer Zoll). Da die nach Brügge hereingebrachten Waren nach Gewicht verzollt wurden, war mit der Zollstelle stets eine Waage verbunden. Das Recht zur Erhebung eines Einfuhrzolles war prinzipiell ein Herrschaftsrecht, das beim Grafen von Flandern lag. Dieser vergab das Zollrecht als Lehen an Gefolgsleute, in diesem Fall im 13. Jh. an die Herren von Gistel. Durch Erbheirat bekam das Haus Luxemburg kurz nach 1400 das Zollrecht. Im Jahr 1549 wurde das Zollrecht mit der Erlaubnis von Kaiser Karl V. an die Stadt Brügge veräußert. Auch in der französischen Zeit (1794-1814) hatte hier der Zöllner seinen Sitz, auch wenn mittlerweile das Abgabensystem von einer Maut auf Zoll umgestellt worden war. Im Jahre 1876 erwarb die Stadt das seit 1837 mit Ausnahme des Erdgeschosses in Privatbesitz befindliche Gebäude zwecks Unterbringung der Stadtbibliothek, die bis 1884 im Rathaus untergebracht war. Dabei wurden vom Stadtarchitekten Louis Delacenserie die Fassade und das Treppenhaus wiederhergestellt. 1889 wurde das Erdgeschoß als Feuerwache eingerichtet, die hier bis in die 1960er Jahre blieb. Seit 1962 steht das Zollhaus unter Denkmalschutz. Ab 1986 gab es Leerstand. Die Provinzregierung erwarb 1995 das Gebäude, ließ es aufwendig renovieren und restaurieren und richtete hier im Jahr 2001 die Provinzialbibliothek, das Archiv Brügge, das Provinzialinformationszentrum und den Infopunkt Europa ein.

 

In der Mitte der Vorderseite prangt in einer sich nach oben verengenden Nische zwischen zwei Fialen ein besonders schönes Wappen von Pieter (Pierre) II. von Luxemburg (-25.10.1482), Comte de Brienne, de Roussy, de Saint-Pol, de Soissons et de Marle. Das Wappen zeigt in Silber einen roten Löwen, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein aus einem bereiften Holzbottich oder Faß wachsender Drache. Das ist das Wappen des Hauses Limburg-Arlon, deren Mitglieder seit Walram IV. Herzog von Limburg Grafen von Luxemburg und seit Wenzel I. ab 1354 Herzöge von Luxemburg waren. Die später bei den luxemburgischen Herrschern üblichen blau-silbernen Feldteilungen sind hier nicht vorhanden. Die letzte Herrscherin Luxemburgs aus dem Haus Limburg-Luxemburg bzw. Limburg-Arlon war Elisabeth von Görlitz, die das Herzogtum Luxemburg 1441 an das Haus Burgund verkaufte, wodurch die burgundische Nebenlinie der Valois (Haus Burgund) in Luxemburg an die Macht kam.

 

Pieter (Pierre) II. von Luxemburg war ein Sproß des Hauses Limburg-Luxemburg aus einer nichtregierenden Linie und stammt von den Herzögen von Limburg ab. Er war der Sohn des glücklosen Louis I. von Luxemburg (1418-19.12.1476), Comte de Saint-Pol (1433-1475), de Brienne (1433-1475), de Ligny (1441-1475), de Guise (1441-1443), Conte di Conversano und Herr von Enghien, Roussy und Beaurevoir, dazu über seine Frau Graf von Soissons und Graf von Marle (beide 1435-1462). Dieser Vater wurde zwischen Frankreich und Burgund zermahlen und endete als Verräter auf dem Place de Grève in Paris. Louis I. war ein Verbündeter Karls des Kühnen von Burgund und kämpfte 1465 in der Schlacht bei Montlhéry gegen den französischen König Ludwig XI. Bald darauf wechselte er die Seiten und wurde Connétable von Frankreich und erlangte die Position des Gouverneurs und Lieutenant du roi in der Normandie, dann der Picardie. Doch der Geruch des Verrates von 1465 blieb an ihm haften, so daß sein König an ihm zu zweifeln begann. 1475 lieferte ihn ausgerechnet das einst verratene Burgund mit Vergnügen an den französischen König aus, der ihm einen Hochverratsprozeß machte und ihn köpfen ließ.

Pieter (Pierre) II. von Luxemburg besaß noch einen älteren Bruder, Johann (Jean) von Luxemburg (1437-22.6.1476), Comte de Soissons et de Marle (1462-1476). Das Todesdatum verrät, wie und wo er im Alter von 39 Jahren verstarb: Er hatte als burgundischer Truppenführer unter Karl dem Kühnen an der Schlacht bei Murten gegen die Eidgenossen teilgenommen, die bekanntermaßen fatal für die Burgunder ausging und ihr politisches Ende einleitete, Frankreich den Weg zur Vormachtstellung in Westeuropa ebnete und letztendlich Habsburg die burgundischen Territorien in Flandern einbrachte. Da Johann (Jean) von Luxemburg unvermählt und kinderlos war, gingen nach seinem Tod auf dem Schweizer Schlachtfeld Besitz und Ansprüche auf den jüngeren Bruder Pierre über.

Pieter (Pierre) von Luxemburg bemühte sich, nicht ebenso in die Mühlen der großen Politik zu geraten wie Vater und Bruder, die er im Abstand von nur drei Monaten verloren hatte, und lebte eher unauffällig auf seinen Besitzungen. Maria von Burgund, zu deren Hof er gehörte, machte ihren Einfluß geltend, damit der Sohn die Grafschaften Saint-Pol und Brienne wieder zurückbekam, denn als Verräter war sein Vater enteignet worden. Er war 1475-1482 Graf von Brienne, 1476-1482 Graf von Marle und von Soissons sowie 1477-1482 Graf von Saint-Pol. Er starb auf Château d'Enghien. Er hatte noch einen jüngeren Bruder, Charles von Luxemburg (1447-24.11.1509), der Bischof von Laon war, und einen weiteren jüngeren Bruder, Antoine von Luxemburg -1519), der nach ihm Comte de Brienne, de Ligny und de Roussy wurde.

 

Um das große Wappen im Zentrum herum sind vier kleine Wappenschilde gruppiert, das ist die Ahnenprobe von Pieter (Pierre) II. von Luxemburg. Seine Eltern waren der bereits vorgestellte Ludwig bzw. Louis I. v. Luxemburg (1418-19.12.1476) und Jeanne von Bar (1415-14.5.1462), Comtesse de Marle et de Soissons, Vicomtesse de Meaux, Erbin der Hälfte von Soissons. Entsprechend zeigen die beiden oberen Wappenschilde heraldisch rechts den roten Limburger Löwen in silbernem Feld und heraldisch links das Wappen des Herzogtums Bar, in Blau, besät mit goldenen widergekreuzten Steckkreuzchen, zwei voneinander abgewendete, aufrechte, goldene Barben.

Die Großeltern väterlicherseits waren Peter bzw. Pierre I. von Luxemburg (ca. 1390-31.8.1433), Comte de Saint-Pol, und dessen Ehefrau, Margherita del Balzo (1394-1469), die Tochter von Francesco I. del Balzo Duca d'Andria Conte di Montescaglioso e Squillace (-1422), der wiederum ein Sohn von Bertrand III. des Baux (-1351), Conte d'Andria e di Montescaglioso, Barone de Berre, de Mison e Tiano war. Das führt zum dritten Wappenschild heraldisch rechts unten, in Rot ein sechzehnstrahliger silberner Stern (frz.: de gueules à l'étoile à seize rais d'argent; ital.: di rosso, alla stella di sedici raggi d'argento). Was das zugehörige Kleinod betrifft, ist die Quellenlage äußerst dünn; in den alten Wappenbüchern und den Siegeln der Familie lassen sich nur die Schilde finden; Darstellungen mit Helmzier sind nur für Nebenlinien verzeichnet. Rietstap beschreibt keine Helmzier.

 

Die Herren von Baux stammten von der Burg Les Baux-de-Provences, erhielten aber für ihre Beteiligung an dem Feldzug von Karl I. von Anjou gegen Süditalien zum Dank die Grafschaft Avellino und das Herzogtum Andria als Lehen. In Italien glich man den Namen zu "del Balzo" an. Die Familie erlosch spätestens 1426 in der Hauptlinie (Grafen von Avellino) mit Alix, Dame d'Aubagne, Dame des Baux, Gräfin von Avellino, Comtesse de Beaufort, Vicomtesse de Turenne. Die Fürsten von Orange aus dieser Familie kombinierten den sechzehnstrahligen Stern in geviertem Feld mit dem blauen Jagdhorn auf goldenem Feld für Orange. Die hier relevante Margherita del Balzo aus der Linie der Herzöge von Andria ist die Schwester von Bianchino del Balzo, der zwar enterbt wurde, auf den aber die 1726 erloschenen Herzöge von Schiavi, die 1745 erloschenen Herzöge von Caprigliano und die heute noch blühenden Herzöge von Presenzano (Kampanien) zurückgehen, so daß die Familie bis heute in einer Nebenlinie fortbesteht. Eine weitere Familie übernahm aufgrund Besitzübernahme durch Erbschaft den Namen als Zusatz, die Orsini del Balzo, die jüngere Linie des Hauses Orsini.

Der vierte Wappenschild heraldisch links unten führt uns zu den Großeltern mütterlicherseits: Robert von Bar (-25.10.1415), Comte de Marle (1405-1415) et de Soissons (1412-1415), hatte 1409 Jeanne de Béthune (-1450), Vicomtesse de Meaux, geheiratet, die Tochter von Robert VIII. de Béthune (-1408), Vicomte de Meaux, Seigneur de Vendeuil, de Condé-en-Brie, de la Ferte et de Rumps. Das Wappen der französischen Adelsfamilie Béthune zeigt in silbernem Schild einen roten Balken (frz.: d'argent à la fasce de gueules). Robert von Bar wurde 1401 enterbt und übernahm nicht das Herzogtum Bar. Von seiner Mutter übernahm er jedoch die Grafschaften Soissons und Marle. Das Todesdatum von Robert von Bar läßt hellhörig werden: Er ist in der Tat in der Schlacht von Agincourt gefallen. Im selben Jahr wurde die einzige Tochter und Erbin geboren, die Ludwig bzw. Louis I. v. Luxemburg (1418-19.12.1476) heiratete. Nach dem frühen Tod ihres ersten Mannes heiratete Jeanne de Béthune erneut, im Jahre 1418 wurde Johann II. Graf von Ligny aus dem Haus Luxemburg-Ligny (-1440) ihr zweiter Ehemann, der ein Onkel ihres Schwiegersohnes war.

Um den zentralen Wappenschild ist die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies gelegt, die Glieder bestehend aus mit den Griffen jeweils miteinander verschränkten Feuerstählen und funkensprühenden Steinen zwischen den Schlagkanten, unten mit einem Band und Schleife angehängt das legendäre Widderfell: Im Jahre 1478 war Pieter (Pierre) II. von Luxemburg, der seit 1477 zum Hof von Maria von Burgund gehörte, anläßlich des 13. Kapitels in Brügge als 81. Mitglied in den Orden aufgenommen worden. Aufgrund dieses Datums ist das auch die frühestmögliche Datierung des Zollhauses. Es war das erste Kapitel des Ordens, das vom Haus Habsburg abgehalten wurde, denn Maria von Burgund hatte 1477 Maximilian I. Erzherzog von Österreich geheiratet, der bis zu Marias Tod 1482 Großmeister des Ordens war. Das letzte Kapitel unter burgundischer Herrschaft hatte 1473 in Valenciennes (heute in Frankreich, Département Nord) stattgefunden. Dabei war Pieters Bruder Johann (Jean) von Luxemburg (1437-22.6.1476) aufgenommen worden.

Aber auch an der rechten Seitenfläche des Vorbaus ist Heraldik zu finden: Ein großes zentrales Wappen wird von insgesamt 6 kleinen Wappenschilden umgeben. Das zentrale, von einem Engel gehaltene Wappen ist ein in gespaltenem Schild zusammengeschobenes Ehewappen, rechts in Silber der rote Löwe des Hauses Limburg-Luxemburg, links in Rot das silberne Balkenkreuz des Hauses Savoyen: Pieter (Pierre) II. von Luxemburg hatte 1466 Margareta von Savoyen (1439-9.3.1483) geheiratet, die Tochter von Graf Ludwig von Savoyen (21.2.1413-29.1.1465), Herzog von Savoyen, Fürst von Piemont, Graf von Aosta und Maurienne, und Anne de Lusignan (24.9.1418-11.11.1462), Tochter des Königs von Zypern und Titularkönigs von Jerusalem und Armenien. Für Margareta von Savoyen war die Heirat des Luxemburgers die zweite Ehe, zuvor war sie 1458 mit dem Palaiologen Johann IV. (1413-1464), Markgraf von Montferrat, vermählt worden.

 

Pieter (Pierre) II. von Luxemburg hatte mit seiner Frau drei früh verstorbene Söhne (Louis, Claude und Antoine) und zwei Töchter (Marie und Franziska). Seine Tochter Marie von Luxemburg wurde 1482 seine Erbin, Comtesse de Saint-Pol, de Ligny, de Marle et de Soissons, Contessa di Conversano, Vicomtesse de Meaux. Sie hatte in erster Ehe Jakob von Savoyen geheiratet, Graf von Romont, und in zweiter Ehe François de Bourbon, Graf von Vendôme. Sie starb am 1.4.1547 auf Château de La Fere. Ihre Schwester Franziska von Luxemburg war schon am 5.12.1523 verstorben. Sie war vermählt mit Philipp von Kleve-Ravenstein, Herr von Ravenstein. In der Grafschaft Brienne folgte auf Pieter (Pierre) II. von Luxemburg dessen jüngerer Bruder Antoine. In der Grafschaft Saint-Pol folgte auf Marie von Luxemburg das Haus Bourbon mit François I., ihrem Sohn. Die Grafschaft Soissons ging ebenfalls über Maries Ehemann an die Bourbonen. In der Grafschaft Marle kam erst Pierre I. de Rohan zum Zuge und danach Maries Sohn Charles IV. de Bourbon, der 1495 Graf von Vendôme, Soissons, Marle und Enghien wurde.

 

Die sechs einzelnen Wappenschilde um das Allianzwappen der Eheleute herum repräsentieren verschiedene Städte in Flandern und angrenzenden Gebieten. Die Stadt Gistel ("Ghistel") im Norden von Westflandern führt in Rot einen Sparren von Hermelin, nl.: van keel met eene keper van hermelijn. Das Wappen ist identisch mit dem der Familie de Ghistelles. Die Stadt Duinkerke in Südflandern ("Duunkerke", Dünkirchen, Dunkerque in Frankreich) besitzt ein geteiltes Wappen, oben in Gold ein schwarzer, rotbewehrter und ebenso gezungter Löwe, unten in Silber ein blauer, nach oben gekrümmter Delphin, mit rotem Kopf, mit roten Flossen, nl.: doorsneden, 1.: van goud met een leeuw van sabel, getongd en geklauwd van keel, 2.: van zilver met een springende dolfijn van lazuur, gevind en gekieuwd van keel. Französischer Blason: Coupé, en chef d'or au lion passant de sable, en pointe d'argent à un dauphin couché d'azur crété et oreillé de gueules. Diese Version des Wappens entstand 1662 und wurde ab 1696 offiziell geführt.

 

Die Gemeinde Broekburg of Burburg in Südflandern ("Bourbourg" = Bourbourg in Frankreich) führt unter einem goldenen Schildhaupt mit einem schreitenden schwarzen Löwen in Blau drei goldene Balken, nl.: in lazuur drie balken van goud, in het schildhoofd van goud een leeuw van sabel. Im heutigen Stadtwappen werden die drei Balken als Drillingsbalken gezeichnet, nl.: in lazuur drie drielingsbalken van goud; het schildhoofd van hetzelfde met een leeuw van sabel. Es ist abgeleitet vom Wappen der Burggrafen von Bourbourg. Der französische Blason lautet: D'azur à trois tierces d'or, au chef du même chargé d'un lion de sable armé et lampassé de gueules. Die Stadt Edingen (frz.: "Enghien") - und auch früher die Stadt Ghoy - führt einen zehnmal schwarz-silbern geständerten Schild, die schwarzen Ständer radial mit je drei goldenen widergekreuzten Steckkreuzchen belegt (frz.: gironné de sable et d'argent de dix pièces, chaque giron de sable chargé de trois croix recroisettées au pied fiché d’or). Dieses Symbol ist identisch mit dem Wappen der 1487 erloschenen Adelsfamilie d'Enghien.

 

Der mit "Russel" beschriftete Schild (noch nicht identifiziert, Hinweise willkommen) ist geviert, Feld 1 und 4: rot mit goldenem Schildhaupt, Feld 2 und 3: in Rot eine silberne Lilie. Der mit "Grevisinhe" beschriftete Schild (noch nicht identifiziert, Hinweise willkommen) ist geteilt, oben in Gold ein aus der Teilung wachsender, schwarzer, rot bewehrter und gezungter Löwe, unten fünfmal rot-golden geteilt.

Neben dem eigentlichen Zollhaus gehören noch mehrere weitere Gebäude zu dem Komplex, das Eckhaus "Het Heilig Graf", das Pijndershuisje und das Haus "Het Wezelkin". Das eigentliche Zollhaus ist nur dasjenige mit dem hellen, hohen Natursteingiebel. Wegen der Lage an den Wasserwegen (die Schiffe kamen über die Langerei und den Spiegelrei in das nördliche Zentrum von Brügge) entwickelte sich das ganze Viertel zum Handelszentrum mit entsprechender Infrastruktur und Lagerhäusern der Händler. Ab ca. 1200 entwickelte sich dieser Stadtteil rund um die Brügger Grachten zu einem blühenden Hafen. Links vom Zollhaus befindet sich das schmale Zunfthaus der Rijkepijnders (Schiffslöscher, also die mit dem Ausladen der Schiffe beschäftigten Handlanger), die hier ihren Treffpunkt hatten. Die Eingangsachse mit dem Treppenhaus dahinter ist in Naturstein ausgeführt mit dekorativer Maßwerkgestaltung an der Brüstung im zweiten Obergeschoß und als oberer Abschluß. Vier über dem Portal in Reihe gestellte Figuren veranschaulichen die Handwerkszunft; sie sind aber in ihrer Substanz neugotisch und wurden 1881 durch M. Fonteyne ausgeführt, als die Fassade restauriert wurde. Der heutige Platz wurde erst im 18. Jh. angelegt, als man einen Teil der Grachten überwölbte. Unter dem Pflaster fließt weiterhin Wasser.

Literatur, Links und Quellen:
Zollhaus Brügge: https://nl.wikipedia.org/wiki/Tolhuis_(Brugge)
Zollhaus Brügge:
https://www.visitbruges.be/de/tolhuis-altes-zollhaus
Zollhaus Brügge:
https://www.routeyou.com/nl-be/location/view/47457436/tolhuis
Zollhaus Brügge:
https://inventaris.onroerenderfgoed.be/erfgoedobjecten/29359
M. Ryckaert: Brugge, Historische stedenatlas van België, Brussel, 1991, S. 162-163
D. van Eenhooge: Bouwhistorisch onderzoek in het Tolhuis te Brugge, in: In de Steigers, III, 1996, Nr. 2, S. 17-19.
D. van Eenhooge: Het Tolhuis - één van de oudste bakstenen huizen in Brugge, in: In de Steigers, IV, 1997, Nr. 2, S. 27-29.
Liste der Herrscher Luxemburgs:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_luxemburgischen_Herrscher#Haus_Limburg-Arlon
Haus Limburg-Arlon:
https://de.wikipedia.org/wiki/Limburg-Arlon
Haus Luxemburg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Luxemburg
Ludwig I. von Luxemburg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_I._(Ligny,_St._Pol_und_Brienne)
Herzogtum Bar:
https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar
les Beaux:
https://en.wikipedia.org/wiki/Lords_of_Baux - https://fr.wikipedia.org/wiki/Liste_des_seigneurs_des_Baux - https://de.wikipedia.org/wiki/Les_Baux_(Adelsgeschlecht)
les Baux:
http://heirsofeurope.blogspot.de/search/label/Presenzano
das Wappen der Baux de Provence:
http://lalanguedublason.blogspot.de/2012/12/letoile-des-princes-des-baux-de-provence.html
Béthune:
https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A9thune_(Adelsgeschlecht) - https://fr.wikipedia.org/wiki/Maison_de_B%C3%A9thune
Robert von Bar:
https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_von_Bar
Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Ritter_des_Ordens_vom_Goldenen_Vlies
Grafschaft Saint-Pol:
https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Saint-Pol
Peter II. von Luxemburg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_II._(St._Pol_und_Brienne) - https://fr.wikipedia.org/wiki/Pierre_II_de_Luxembourg-Saint-Pol 
Dunkerque:
http://fr.wikipedia.org/wiki/Dunkerque - http://www.ngw.nl/heraldrywiki/index.php?title=Dunkerque - http://fr.wikipedia.org/wiki/Historique_du_blason_de_Dunkerque - Dünkirchen: https://de.wikipedia.org/wiki/Dunkerque
Bourbourg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bourbourg - http://nl.wikipedia.org/wiki/Broekburg - http://fr.wikipedia.org/wiki/Bourbourg
Gistel:
http://nl.wikipedia.org/wiki/Gistel - http://www.ngw.nl/heraldrywiki/index.php?title=Gistel
Enghien:
https://nl.wikipedia.org/wiki/Edingen - http://www.ngw.nl/heraldrywiki/index.php?title=Ghoy - https://de.wikipedia.org/wiki/Enghien_(Adelsgeschlecht) - https://de.wikipedia.org/wiki/Enghien_(Belgien)
Herrschaft Roussy:
https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Roussy
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9

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