Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2855
Würzburg (Unterfranken)

Die Allendorff-Kapelle auf dem Gelände der Theresienklinik

Die Allendorff-Kapelle befindet sich auf dem Gelände der Theresienklinik. Früher gehörte das Areal zur Domherrenkurie Seebach (Kurie Lauda), benannt nach dem Domherrn Ernst von Seebach (-26.10.1337), Propst des Stifts Neumünster. Johann von Allendorff erwarb diese Kurie am 4.5.1474 für 425 fl. und baute sich die Kurie um, insbesondere erweiterte er sie um die später nach ihm benannte Kapelle. Bis 1803 war die Kurie Domherrenhof, dann fiel das Anwesen an das Königreich Bayern. Die Kongregation der Schwestern des Erlösers (Ebracher Schwestern) erwarb die Kurie nach mehrfachem Eigentümerwechsel im Jahre 1904 und ist auch heute noch Besitzer des Areals, das seit dem Wiederaufbau die Theresienklinik einnimmt. Die historische Kapelle befindet sich in der nordöstlichen Ecke des Vierflügeltraktes. Sie ist zweistöckig; der eigentliche Andachtsraum mit dem hier interessierenden Netzrippengewölbe liegt im Obergeschoß. Licht erhält die Kapelle durch zwei Fenster auf der Südseite und eines auf der Westseite. Weil diese Kapelle den verheerenden Bombenangriff des 16.3.1945 unversehrt überstanden hat, gilt sie heute als architektonisches Kleinod.

Die Bauinschrift rechts neben dem gotischen Eingangsportal der Allendorff-Kapelle lautet, soweit lesbar oder interpretierbar: "Anno d(omi)ni 1492 Reve(re)ndus pater / d(omi)n(u)s Johannes de All(e)ndorff p(rae)p(osi)tus / Sancti Burckhardi eccl(es)iarumq(ue) maio/ris herbi(polens)i(s) Canonic(us) et Archidi(aconus) ac / R(everendissi)mi In x(risto) p(at)ris et d(omi)ni D(omi)ni Rudolffi / Epi(scopi) herbi(polens)i(s) ac fra(n)ci(a)e o(r)ien(talis) duc(is) Cancella(rius) / ha(n)c capella(m) In hono(r)e(m) glorios(a)e v(ir)ginis / Mari(a)e dedicata(m) erexit q(uae) sit glo(r)ifi(ca)ta (et) i(n) (a)et(er)nu(m) / b(e)n(e)d(i)c(t)a nunc (et) s(em)per ap(u)d d(e)um n(ost)r(u)m ih(esu)m xr(istu)m / filiu(m) suu(m) p(ro) peccato(r)ib(us) univ(er)s(is) oratura Ame(n)" - im Jahr 1492 hat der ehrwürdige Vater, Herr Johannes von Allendorff, Propst von St. Burkard, Kanoniker der Würzburger Domkirche und Archidiakon, des hochwürdigsten Vaters in Christus Herrn Rudolf (von Scherenberg) Bischof von Würzburg und Herzog von Ostfranken Kanzler, diese Kapelle errichtet, die zu Ehren der glorreichen Jungfrau Maria gewidmet ist, die verherrlicht werde und in Ewigkeit gebenedeit sei, und die hier und immerfort bei unserem Herrn Jesus Christus ihrem Sohn, für die Sünder der Welt beten möge, Amen. Die gehäuften Abkürzungen lassen insbesondere die unteren Zeilen zum Ratespiel werden, was aber auch daran liegt, daß die vertieften Buchstaben von unkundiger Hand schwarz ausgemalt wurden, so daß die schwarzen Linien stellenweise den Vertiefungen widersprechen. Die beiden letzten Zeilen sind so stark abgekürzt, daß man annehmen darf, daß dem Steinmetz der Platz ausgegangen ist.

Johann von Allendorff (3.10.1400-17.10.1496) entstammte einer ritterschaftlichen fränkischen Familie, die sich nach Allendorf an der Werra nannte, heute ein Stadtteil von Bad Salzungen. Die Familie besaß Ober- und Unterleinach im Ritterkanton Rhön-Werra. Hinsichtlich der Abstammung gibt es widersprüchliche Angaben. Er war nach Salver der Sohn von Conrad von Allendorff und dessen Frau Anna von Völkershausen, nach anderen Unterlagen und nach Germania Sacra jedoch von Hans von Allendorff und Irmel von Völkershausen. Sein Bruder Konrad von Allendorff war Dekan des Klosters Fulda und Propst von Rohr. Seine Großeltern waren nach Salver, der erheblich verläßlicher ist als Biedermann, väterlicherseits Adam von Allendorff und Barbara von der Tann sowie mütterlicherseits Ludwig von Völkershausen und Sibylla von Buttlar. Überhaupt nicht zu gebrauchen ist wie so oft besagter Biedermann, er gibt als Eltern Conrad von Allendorff und Margaretha von Eberstein an, was durch die hier besprochene Ahnenprobe ausgeschlossen werden kann; drei Großeltern fehlen. Hans von Allendorff wird bei Biedermann als unvermählt gebliebener Bruder von Johann geführt.

Johann von Allendorff studierte in Erfurt und legte dort 1442 das Bakkalaureatsexamen ab, danach studierte er in Padua und promovierte dort. Bereits vor der Aufnahme der Studien in Erfurt war er in das Kloster St. Burkard in Würzburg eingetreten. Zunächst wurde er Propst in Aub (päpstliche Providierung am 15.6.1448), dann 1448-1450 Propst und 1450-1464 Abt in St. Burkard, wo er seit 1442 Mönch war, und 1454 Geistlicher Rat. Als solcher steht er hinter der Umwandlung der Würzburger Abtei St. Burkard in ein Säkularkanonikerstift, in ein adeliges Ritterstift, das war im Jahr 1464. Damit war er der letzte Abt und zugleich der erste Propst 1464-1496. Seit 1472 war er Domherr in Würzburg. Er stieg weiter auf zum kaiserlichen Rat Friedrichs III. (1465) sowie Maximilians I. (1491) und zum Kanzler des Würzburger Fürstbischofs Rudolf von Scherenberg (1470). Ab 1475 war er Kirchherr und Oberpfarrer von St. Kilian in Heilbronn. Mit Johann von Allendorff, der in der Würzburger Domsepultur bestattet wurde, erlosch das Geschlecht. Sein Grabstein ist jedoch nicht mehr vorhanden.

Er war sehr wohlhabend, und da die Familie mit ihm beendet wurde, verteilte er sein Vermögen großzügig auf diverse Stiftungen. Am 24.1.1484 begünstigte er die vier Bettelordensklöster in Würzburg mit Anniversarstiftungen. 1481 stiftete er die Andreasglocke für St. Burkard. Er, der selber mehrere Vikarien innehatte, stiftete 1494-1497 etliche Vikarien, eine in seiner Domherrenkurie für die von ihm erbaute Kapelle, mehrere für St. Burkard (St. Wolfgang und St. Sebastian in der Friedhofskapelle, St. Nikolaus, Benedikt und Anna in der Spitalkapelle, Maria, Andreas, Burkard, Remigius, am Altar Christophorus und Fünfzehn Nothelfer in der Spitalkapelle und in der Stiftskirche) und eine für die Höchberger Marienkapelle. In Heilbronn stiftete er zwei Glasfenster für "seine" Kirche St. Kilian. Seinen Nachlaß regelte er in drei nacheinander abgefaßten Testamenten, das erste vom 30.3.1494, das zweite vom 10.10.1496 und das dritte einen Tag später, am 11.10.1496. In seinem ersten Testament stiftete er das Nothelferspital oder Vierzehnheiligenspital in dem Hof Zum Schakan, am linksmainischen Brückenkopf gelegen und für die Versorgung von Pfründnern und Pilgern gedacht. In diesem ersten Testament vermachte er seine Bibliothek, darunter vorwiegend Inkunabeln, dem Stift St. Burkard. Im zweiten Testament regelte er, daß die Hälfte der Bücher nach Heilbronn gehen solle, jeweils unter der Bedingung, daß eine Bibliothek einzurichten sei. Tatsächlich ist seine Büchersammlung nach seinem Tod zur Gänze nach Heilbronn gegangen. Im zweiten Testament regelte er, daß die Hälfte der Einkünfte des Hofes Erdberg (Erbachshof bei Eisingen) an die Kirchenfabrik von St. Burkard gehen solle.

Ein erstes Wappen des Stifters Johann von Allendorff ist im spitzbogigen Gewände des Portals angebracht (Abb. oben), umgeben von einem Kranz aus Blättern. Weitaus besser sehen wir es in der Gewölbemitte, als Vollwappen und farbig gefaßt (beide Abb. unten). Der zweite Haupt-Schlußstein trägt einen Dreipaß mit dem hl. Kilian (Abb. ganz unten).

 

Das Wappen für Johann von Allendorff zeigt in Gold eine schräggestellte rote Faßleiter, auf dem Helm mit rot-goldenen Decken das Schildbild. Die Faßleiter, auch Weinleiter oder Schrotleiter genannt, ist ein technisches Hilfsmittel, das typischerweise in Weinbauregionen vorkommt. Es handelt sich um eine Schiene, die zum Herablassen von Weinfässern z. B. in Keller dient und über die Kellertreppe gelegt wird. Die Personen, die auf diesen Transport von Fässern spezialisiert waren, hießen Schröter und bildeten einen eigenen historischen Berufstand. Das Faß selbst wird mit Hilfe von eingehängten Seilen und einem Schrotbaum als Gegenlager kontrolliert herabgelassen oder heraufgezogen, wobei die Holme zum besseren Gleiten mit Fett eingerieben wurden. Genauso dient eine Weinleiter als Rampe zum Be- und Entladen von Transportwagen, Schiffen etc. Zwei dicke Holme dienen als Führungsschiene für die Fässer, die mit ihrem Bauch zwischen den Holmen rutschen und so gut in der Führung bleiben und nicht seitlich herunterkippen wie das bei einer glatten Rampe der Fall wäre. Das Faß liegt dabei längs auf, nicht quer. Diese beiden Holme, die in der Heraldik meist nach außen gebogen dargestellt werden, sind mit meist zwei Querhölzern verbunden, die schwächer sind und dünner dargestellt werden als die tragenden Holme. Typisch und signifikant ist die Anzahl von genau zwei Querstreben, im Gegensatz zu einer Leiter, die zum Besteigen durch Menschen benutzt wurde, und diese Querstreben sitzen nicht am Ende, sondern jeweils etwas nach innen versetzt, um ein optimales Aufstellen der Faßleiter zu ermöglichen.

Der Blick in die Literatur befriedigt nicht: Ein Alendorf-Wappen wird beschrieben bei Schöler S. 28, Tafel 145, dort abweichend schwarz-silbern abgebildet, beruhend auf Siebmacher Band: BayA1 Seite: 28 Tafel: 23, der wiederum das Wappen Aldendorf aus dem Alten Siebmacher, dort unter die Rheinländischen einsortiert, übernommen hat. Tatsächlich ist diese Angabe angesichts der vorliegenden historischen Belege unzutreffend, wie auch dort eine völlig andere Helmzier angegeben wird, nämlich ein wie der Schild bez. Flügel zu schwarz-silbernen Decken. Unter der Schreibweise Aldendorf ist ein Wappen mit den zutreffenden Tinkturen im Siebmacher zu finden, im Band: ThüA Seite: 28 Tafel: 20, aber auch dort wird als Kleinod ein goldener Flug angegeben, jeder Flügel belegt mit der Leiter, rechts schräglinks, links schrägrechts (cave, Siebmacher-Text entspricht nicht der zugehörigen Abb.). Alle genannten Literaturquellen decken damit den vorliegenden Fall nicht ab. Ein weiteres authentisches Wappen des Johann von Allendorff kann man jedenfalls in der ev. Kilianskirche in Heilbronn im Allendorff-Glasfenster finden, und auch dort sind die Tinkturen Gold und Rot, und als Kleinod wird die rote Faßleiter allein verwendet.

 

Dieses zentrale Vollwappen des Kapellenstifters ist von vier Wappenschilden einer Ahnenprobe umgeben. Jeder dieser Schilde ist auf einem Kreuzungspunkt angebracht, an dem je drei Rippen des Netzgewölbes zusammentreffen (jeweils linke Abb.). Aufgrund der Konstruktion des Gewölbes wird damit ein Rechteck aufgespannt, mit zwei Schilden oberhalb und zweien unterhalb des zentralen Vollwappens, aber die beiden seitlichen Kreuzungspunkte sind ohne Schilde. Die Schilde dieser Ahnenprobe werden auf den Konsolen der Gewölberippen an der Wand wiederholt (jeweils rechte Abb. außer Nr. 4). Diese doppelte Ahnenprobe wird angeführt von dem Wappen der von Allendorff wie beschrieben, heraldisch oben rechts in dem durch die vier Schilde aufgespannten Rechteck. Heraldisch oben links ist das mütterliche Wappen zu finden, und die beiden unteren Ecken bilden die beiden großmütterlichen Wappen ab, heraldisch rechts väterlicherseits, gegenüber mütterlicherseits.

 

Der Wappenschild der von der Tann zeigt in Rot eine nach rechts gewendete, nach oben gekrümmte, silberne Forelle. Die hier nicht abgebildete Helmzier wäre zu rot-silbernen Decken ein roter Schaft belegt mit einer nach oben gekrümmten, mit Kopf und Schwanz abwärts gebogenen, silbernen Forelle und oben besteckt mit drei Straußenfedern (Siebmacher Band: He Seite: 27 Tafel: 31, Band: Bay Seite: 60 Tafel: 63, Band: Bay Seite: 119 Tafel: 146, Band: Sa Seite: 17 Tafel: 16, Band: Bad Seite: 25 Tafel: 16; Schöler, Familienwappen: S. 104-105, Tafel 57; Rahrbach S. 261-264).

 

Das Wappen der thüringischen von Völkershausen (aus Vacha, Wartburgkreis) zeigt in Gold drei deichselförmig im Dreipaß mit den Mundstücken in der Mitte zusammengestellte Hifthörner ohne Band. Frühe Siegel wie z. B. das des Jahres 1366 von Friedrich von Völkershausen geben aber Anlaß zu der Vermutung, daß es sich um eine nachträglich gegenständlich uminterpretierte sechsfache golden-schwarze Schneckenständerung gehandelt haben könnte. Für diese These spricht neben der Siegeldarstellung auch die Tatsache, daß die Hörner in der Spätgotik ohne Band und ohne Beschläge dargestellt werden und somit noch eine gewisse Nähe zum gebogenen Ständer haben. Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre zu schwarz-silbernen Decken eine sitzende schwarze Bracke zwischen zwei silbernen Büffelhörnern (Siebmacher Band: BayA1 Seite: 190 Tafel: 192; Band: ThüA Seite: 46 Tafel: 36 abweichend mit silberner Feldfarbe und einem Mohrenkopf anstelle der Bracke).

 

Das Wappen der von Buttlar zeigt in Rot eine silberne Butte mit goldenen Reifen und zwei meist goldenen, hier silbernen Tragbändern links. Die hier nicht verwendete Helmzier wäre zu rot-silbernen Decken ein silbernes oder rotes Hifthorn (Jagdhorn) mit Band, das Mundloch oben besteckt mit drei Straußenfedern, einer silbernen zwischen zwei roten (Siebmacher Band: AnhA Seite: 75 Tafel: 42, Band: He Seite: 6 Tafel: 4, Band: He Seite: 28 Tafel: 31, Band: Ost Seite: 41 Tafel: 10, Band: Ost Seite: 134 Tafel: 31, Band: Pr Seite: 38 Tafel: 45, Band: Pr Seite: 104 Tafel: 137, Band: PrE Seite: 35 Tafel: 28, Band: PrGfE Seite: 24 Tafel: 16, Band: PrGfN Seite: 4 Tafel: 2, Band: PrGfN Seite: 5 Tafel: 2, Band: Sa Seite: 8 Tafel: 7, Band: Sa Seite: 23 Tafel: 24, Band: Wald Seite: 63 Tafel: 7).

Das Gewölbefeld oberhalb des Hauptwappens enthält noch ein gemaltes Wappen, das erheblich später hinzugefügt wurde, datiert auf das Jahr 1611 und umschrieben mit der Legende "IO(HANNES) GODEF(RIDVS) EP(ISCO)PVS BAMBERG(ENSIS) PRAEPOS(ITVS) HERBIP(OLENSIS) COMBVRG(ENSIS) ET SS(ANCTIS) IO(H)AN(NES) BAPT(ISTA) ET EVANGEL(ISTA) IN HAVG" - Johann Gottfried (von Aschhausen) Bischof von Bamberg, Propst von Würzburg, des Ritterstifts Comburg und des Johannes dem Evangelisten und Johannes dem Täufer geweihten Stifts Haug. In dieser Kombination ist das ein ganz selten zu findendes Wappen des Johann Gottfried von Aschhausen (12.8.1575-29.12.1622), der ab 1593 Domherr in Würzburg und ab 1596 Domherr in Bamberg war, der ab dem 21.12.1604 Dekan und 1610-1619 elfter Propst des Stifts Comburg war, ab dem 19.4.1610 Dompropst von Würzburg, ab dem 3.2.1611 Propst des Kollegiatstifts Haug, zusätzlich 1609-1622 Fürstbischof von Bamberg (die päpstliche Bulle "Exigit tuae" erlaubte ihm die Beibehaltung der Würzburger Dompropstei) und 1617-1622, also später als diese Malerei entstand, auch Fürstbischof von Würzburg, wobei ihm die Beibehaltung der Propstei von Stift Haug genehmigt wurde, die er aber kurze Zeit später zugunsten von Conrad Ferdinand von Thüngen resignierte. Die anderen Pfründen legte der zweifache Fürstbischof 1621 nieder.

Das Wappen ist geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Gold ein rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer silbernen Schrägleiste, Hochstift Bamberg, Feld 2 und 3: in Blau ein goldener, hersehender Löwenkopf (Löwenmaske, Leopardenkopf), der in die Spitze eines erniedrigten goldenen Sparrens beißt, Ritterstift Comburg, Herzschild: in Rot ein silbernes fünfspeichiges Rad, das Stammwappen der von Aschhausen. Dazu werden drei Helme geführt, Helm 1 (Mitte): zu rot-silbernen Decken auf einem roten Turnierhut mit Hermelinstulp das silberne fünfspeichige Rad, Helmdecken rot-silbern, Stammkleinod der von Aschhausen, Helm 2 (rechts): zu schwarz-goldenen Decken hier auf einem roten, bequasteten Kissen ein achteckiges, goldenes, an den sieben freien Ecken pfauenfederbestecktes Schirmbrett, auf dem sich der schwarze Löwe mit der silbernen Schrägrechtsleiste vom Schildbild wiederholt, Hochstift Bamberg, Helm 3 (links): zu blau-goldenen Decken ein auffliegender silberner Vogel (Taube), Ritterstift Comburg. In dieser Kombination - mit dem Stift Comburg, ohne bischöfliche Amtsinsignien - ist das Wappen eine einzigartige heraldische Rarität. Johann Gottfried von Aschhausen hatte die Kurie 1594 erworben. Er ließ auch die anderen Gewölbekappen ausmalen mit Darstellungen von Engeln mit den Leidenswerkzeugen Christi, mit vier lateinischen und griechischen Kirchenlehrern, mit den Sinnbildern der vier Evangelisten sowie mit naturnahen Pflanzen- und Blumendarstellungen. Diese Malereien waren zeitweise übertüncht und wurden erst 1934 anläßlich einer Renovierung entdeckt. Eine weitere Restaurierung erfolgte 1982.

Abb.: der zweite Haupt-Schlußstein des Gewölbes mit dem hl. Kilian.

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@49.7920595,9.9323183,19.04z - https://www.google.de/maps/@49.7918828,9.9325508,48m/data=!3m1!1e3
Allendorff-Kapelle Würzburg:
https://wuerzburgwiki.de/wiki/Allendorf-Kapelle_(Würzburg)
Johann von Allendorff:
http://wuerzburgwiki.de/wiki/Johann_von_Allendorf
Allendorff-Kapelle in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Sakralbauten_in_Würzburg#Allendorfkapelle,_Stadtmitte
Alfred Wendehorst, Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Würzburg 6. Die Benediktinerabtei und das adelige Säkularkanonikerstift St. Burkard in Würzburg, 2001, Germania Sacra, Neue Folge 40, S. 201-203., online
http://personendatenbank.germania-sacra.de/files/books/NF%2040%20Wendehorst%20St.%20Burkhard.pdf
Weinleiter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weinleiter
Joh. Octavian Salver, Proben des hohen deutschen Reichs Adels oder Sammlungen alter Denkmäler
http://books.google.de/books?id=ZONWAAAAcAAJ S. 312
Biedermann: Geschlechtsregister Der Reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken Löblichen Orts Rhön und Werra
http://books.google.de/books?id=j9JDAAAAcAAJ Tafel 372
Kurie Seebach im Würzburg-Wiki:
https://wuerzburgwiki.de/wiki/Kurie_Seebach
Allendorff-Kapelle auf den Seiten der Theresienklinik:
https://www.theresienklinik-wue.de/kapelle_Kapelle_425_kkmenue.html
Winfried Romberg: Das Bistum Würzburg 7: Die Würzburger Bischöfe von 1617 bis 1684 (Germania Sacra. Dritte Folge 4), Berlin/New York 2011, S. 57-130
Dieter J. Weiß: Das exemte Bistum Bamberg 3: Die Bischofsreihe von 1522 bis 1693 (Germania Sacra N. F. 38,1), Berlin/New York 2000, S. 346-401
Theresienklinik:
https://www.theresienklinik-wue.de/
Theresienklinik im Würzburg-Wiki:
https://wuerzburgwiki.de/wiki/Theresienklinik
Kongregation der Schwestern des Erlösers:
https://www.mission.erloeserschwestern.de/Startseite.html
Verwendung der Innenaufnahmen aus der Kapelle mit freundlicher Erlaubnis von Herrn Martin Stapper, Geschäftsleitung der Theresienklinik, vom 14.12.2021, wofür ihm an dieser Stelle herzlich gedankt sei
Die Deutschen Inschriften, hrsg. von den Akademien der Wissenschaften in Düsseldorf, Göttingen, Heidelberg, Mainz, München und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, 27. Band, Münchener Reihe 7. Band, Die Würzburger Inschriften bis 1525, auf der Grundlage des Nachlasses von Theodor Kramer, unter Mitarbeit von Franz Xaver Herrmann, bearbeitet von Karl Borchardt, Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 1988, S. 157

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