Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 635
Wappen der
Weser-Renaissance-Bauten
Detmold, Schloßtor zur Langen Straße
Die
"Vorburg" des Detmolder Schlosses
Vor dem Detmolder Schloß
erstreckt sich ein weitläufiger, parkartig gestalteter Raum, der
auf drei Seiten von Nebengebäuden gesäumt ist, wie eine Art
Vorburg. Nach Nordosten hin sind Marstall und Reithalle, jeweils
mit Pavillons an den Seiten. Insgesamt haben wir acht Pavillons,
zwischen denen jeweils langgestreckte Gebäude eingepaßt sind,
wodurch das insgesamt sehr asymmetrische Gebilde viele kleine
Symmetrieachsen bekommt. Nach Südosten hin befindet sich
zwischen den Remisen und zwei weiteren Pavillons das Tor zur
Langen Straße, bestehend aus einer Abfolge von Pfeilern mit
schmiedeeisernen Gittern dazwischen, die zur Mitte hin, zum
eigentlichen Tor, höher werden. Auf den beiden Torpfosten stehen
wappengeschmückte Vasen, aus der Zeit von ca. 1780. Die beiden
Vasen tragen die Wappen der Bauherren, Graf Simon August, reg.
1734-1782, vermählt mit Christine von Solms-Braunfels in vierter
Ehe (ohne Abb.). Der Bildhauer ist Johannes Landefeld.
Zur südwestlichen Seite hin in Richtung Marktplatz und Rathaus steht das Dikasterialgebäude. Diese Gebäude sind alle im späten Barock errichtet worden. Der Wehrcharakter einer Vorburg ist gar nicht mehr zu erkennen, aber früher war auch die Vorburg mit ihren Wirtschaftsgebäuden von Wassergräben umgeben und durch eine Mauer und eine Bastion gesichert. Die eigentlichen Wirtschaftsgebäude wurden 1736 an den Stadtrand Detmolds verlagert, damals wurde dazu die Meierei Johannettenthal gegründet. Entworfen wurde die neue Vorburg von Christian Teudt, Landesbaumeister in lippischen Diensten seit 1775.
Wappen
der Grafen zur Lippe auf den Vasen
Dies ist das Wappen der Grafen
zur Lippe, wie es ab 1687 und bis zur Erhebung in den
Reichsfürstenstand im Jahre 1789 geführt wurde. Es bringt
erstmalig die niederländische Erbschaft zum Ausdruck. Graf Simon
Heinrich, reg. 1666-1697, war vermählt mit Amalie Gräfin von
Dohna, der Tochter einer geborenen Freiin von Brederode, der
folgende Teile der Brederodischen Erbschaft zustanden:
Das Wappen ist nun wie folgt aufgebaut:
Anmerkung Vianen: Das ursprüngliche Wappen der Herren von Vianen sind in Silber 3 (2:1) schwarze Mühleisen, und so wurde das Wappen auch 1687-1789 geführt. Erst mit dem fürstlichen Wappen wurde die Anzahl auf fünf erhöht. Die niederländische Stadt Vianen führt auch heute noch nur 3 (2:1) Objekte, die aber als Maueranker angesprochen werden, was wohl auch korrekt sein dürfte.
Hier fehlen Helme, stattdessen wird das Wappen von einer Rangkrone überhöht, eine Ordenskette faßt den Schild ein, der übrigens eine seltene, oben beiderseits ausladende Form hat, Girlanden verbinden zur Seite.
Marstall
Am Marstall ist im rundbogig
eingerahmten Feld über dem parkseitigen Eingang ein Ehewappen
aus etwas späterer Zeit. Es handelt sich um das Allianzwappen
von Fürst Leopold I, geb. 1767, reg. 1782-1802, vermählt mit
Pauline von Anhalt-Bernburg (ohne Abb., wurde zum Zeitpunkt des
Besuches renoviert). Das lippische Wappen hat die Form, wie es
seit Erlangung des Fürstenstandes im Jahre 1789 geführt wurde:
Das Wappen der Pauline Fürstin zu Lippe, geb. Herzogin von Anhalt-Bernburg hat einen gespaltenen Herzschild und einen zweimal gespaltenen und dreimal geteilten Hauptschild. Im einzelnen sind das die Felder:
Literatur
und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
G. Ulrich Großmann, Renaissance entlang der Weser, Du Mont
Buchverlag Köln, 1989, ISBN 3-7701-2226-7
Hartmut Platte: Das Haus Lippe in Vergangenheit und Gegenwart,
Börde-Verlag Werl 2006, ISBN 3-980-6221-4-2
G. Ulrich Großmann, Schloß Detmold, Reihe: Burgen, Schlösser
und Wehrbauten in Mitteleuropa, hrsg. von der
Wartburg-Gesellschaft, Band 13, Schnell & Steiner Verlag
Regensburg 2002, ISBN 3-7954-1481-4
Hugo Gerard Ströhl, Deutsche Wappenrolle, Reprint von 1897,
Komet Verlag Köln, ISBN 3-89836-545-X
Meiner Mutter Ursula Peter große Anerkennung exquisiter
Vorarbeit
Schloß - Schmerimenhaus - Schloßtor zur Langen Straße und Marstall
Die Entwicklung des Wappens der Herren, Grafen und Fürsten zur Lippe
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