Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1586
Junglinster (Großherzogtum Luxemburg)

Pfarrkirche St. Martin in Junglinster:
barocke Epitaphien

Im Chorbereich der Kirche befinden sich zwei späte und schmuckarme Epitaphien für die beiden letzten Familienmitglieder der Linster so lange beherrschenden Familie der von Metzenhausen. Das erste Epitaph ist für ein Familienmitglied, das bereits durch einen rautenförmigen Totenschild vertreten ist, die am 6.2.1781 im Alter von 74 Jahren verstorbene Reichsfreifrau Maria Eva von Metzenhausen, Frau des Peter Georg von Zitzewitz und letzte ihres Namens und Geschlechtes. Die Wappenkombination zeigt heraldisch rechts das Wappen der von Zitzewitz, in von Silber und Schwarz gespaltenem Feld ein eigentlich golden bewehrter Doppeladler in verwechselten Farben, rechts das Wappen der von Metzenhausen, in Schwarz ein silberner Doppelhaken (Wolfsangel). Über dem Wappen befindet sich eine Krone, unter demselben verschlungene Liebesseile, und als Schildhalter dienen zwei doppelschwänzige, widersehende, goldene Löwen.

Die zweite Platte ist noch einfacher und schmuckloser. Sie erinnert an den 1713 geborenen und am 9.2.1750 im Alter von nur 36 Jahren verstorbenen Carl Michael Emmerich von Metzenhausen, Sohn von Johann Philipp von Metzenhausen und dessen Frau Margareta Zandt von Merl. Carl Michael Emmerich heiratete nicht (Inschrift: "OHNVERHEURATHET" = unverheiratet) und starb somit als letztes männliches Familienmitglied seines Stammes (Inschrift: "DER LETZTE DIESES NAHMENS UND STAMMENS"), bevor die Familie mit seiner Schwester Maria Eva gänzlich erlosch. Er war bis 1739 kurtrierischer Jagdjunker und von 1743 bis zu seinem Tod kurtrierischer Kämmerer, Oberforstmeister und Oberjäger in Neef an der Mosel (Inschrift: "SEINER CHURFURSTLICHEN GNADEN ZU TRIER WÜRCKLICHER CÄMMERER UND OBRIST FORSTMEISTER"). Oben in der Mitte ist eine einfache geschweifte Wappenkartusche mit dem Schildbild der von Metzenhausen, in Schwarz ein silberner Doppelhaken (Wolfsangel).

Literatur, Links und Quellen:
Richard M. Staud, Joseph Reuter, Die kirchlichen Kunstdenkmäler der Dekanate Betzdorf und Grevenmacher, Luxemburg, Sonderdruck 1937, Verlag Ons Hemecht 1935/1936
Genealogie v. Metzenhausen: Sammlung Gotthard Strasser, Trierer Stadtarchiv

Veröffentlichung der Bilder aus dem Innenraum der Pfarrkirche von Junglinster mit freundlicher Genehmigung von Herrn Francis Erasmy, wofür ihm an dieser Stelle ganz herzlich gedankt sei.
Otto Gruber: Wappen des mittelrheinisch-moselländischen Adels, Trier 1962-1965, incl. Nachtrag Trier 1967, ebenfalls veröffentlicht in verschiedenen Jahrgängen der "landeskundlichen Vierteljahresblätter".
Rolf Zobel: Wappen an Mittelrhein und Mosel, Books on Demands GmbH, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-5292-3, 527 S.
Dr. Jean-Claude Loutsch, Armorial du pays de Luxembourg, 1974, Publications Nationales Du Ministère des Arts et des Sciences, Imprimerie Saint-Paul, Société Anonyme, Luxembourg
Zitzewitz-Wappen: http://www.rambow.de/images/Zitzewitz-Wappen.jpg
Zitzewitz: Genealogisches Handbuch des Adles, Starke Verlag, Band XVI, 2005, Band 137 der Gesamtreihe, S. 558-559
Zitzewitz: Otto Hupp, Münchener Kalender 1931, Buch u. Kunstdruckerei AG, München und Regensburg 1931.
Siebmachers Wappenwerk

Pfarrkirche St. Martin, Bernhard III. von Orley - Juliana von Bulich - Klemens von Orley - Heinrich von Metzenhausen - Elisabeth von Elter - Kreuzaltar - Franziska von Bolant - Anna von Malberg - Totenschilde

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