Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2764
Zwiefaltendorf (zu Riedlingen, Landkreis Biberach)

Pfarrkirche St. Michael in Zwiefaltendorf: Grabdenkmäler, Teil (3)

9.) Hans Eitel Speth von Sulzburg und seine Frau Richardis von Uttenheim
Auch dieses 3 m hohe Epitaph ist ein Meisterwerk des Ulmer Bildhauers Hans Schaller; seine Initialen HS und sein Steinmetzzeichen (auf einem kurzen Basisstrich zwei nach außen gebogene Kreuzkopfschäfte, der linke niedriger als der rechte) sind vorhanden, in der Mitte des schmalen Saumes unterhalb der zweiten Inschriftentafel von oben, mit einem Perlenstab darunter. Auch dies ist ein aufwendiges und kostbares Epitaph voller aufwendiger Reliefs und Figuren. Im Aufbau ist es dem Epitaph für Dietrich III. Speth sehr ähnlich. Ganz oben halten zwei Putten eine Tafel mit Versen: "Mensch, nim(m) der stunden eben wa(h)r / Wan(n) die Ist aus gelossen gar / So kom(m)pt der Tod, thut dein(er) bege(h)ren / Desse(n) du dich ni(ch)t würst erwehren / D(a)rumb richt(e) dich all(e) stund(en), sei bereit / Lass dir den tod ni(ch)t machen leid / Durch Christum hast d(ie) Seligkeit". Die beiden nackten Putten seitlich dieser oben mit einem Rollwerkelement verzierten Kartusche tragen Vergänglichkeitssymbole als weiteres Memento mori, der optisch linke einen Totenschädel, der andere ein Stundenglas in der jeweils äußeren Hand.

 

Darunter folgt genau wie bei dem anderen Epitaph des gleichen Meisters ein ausladendes Gebälk mit Eierstab, und zwischen dem oberen Aufsatz und dem Zentralfeld ist das vierzeilige Bibelwort eingefügt (aus den matthäischen Gerichtsreden, Mt 24/25): "Wan(n) dess Mensche(n) So(h)n kom(m)e(n) würdt vnd sitze(n) auff dem stu(h)l seiner Her(r)ligkeit den(n) würdt Er sende(n) seine Engel mit helle(n) Posone(n) und / sie werde(n) sam(m)le(n)n alle Volcker der Erde(n) vo(n) einem endt des Him(m)els zum ander(en), den(n) würdt Er sage(n) zu dene(n) zu seiner Rechte(n): kom(m)pt / her i(h)r gesegnete(n) Meines Vatters ererbet das Reich, das Euch bereittet ist. Den(n) würdt Er sage(n) zu dene(n) zur Lincke(n): Geht hi(n) vo(n) mir i(h)r / verfluchte(n) in das Ewig(e) Feüwr. darumb wachet u(n)d bettet den(n) ihr wisset nicht welche stunde Ewer HERR kom(m)e(n) würdt. Math. 24.25." Beide Inschriften sind bei Nägele unpräzise wiedergegeben.

In moderner Lesung der Bibeltexte: "Bald aber nach der Trübsal derselben Zeit werden Sonne und Mond den Schein verlieren, und Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden sich bewegen. Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel. Und alsdann werden heulen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen kommen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen, und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zu dem anderen." - "Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit, und werden vor ihm alle Völker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, gleich als ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zu seiner Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! ....Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!"

Aufsatz mit den beiden oberen Inschriften

Die beiden Pilaster sind auf der Vorderseite ausschließlich mit bossenartigen Ornamenten wie facettierten Würfeln, Rauten, Rechtecken, Walzen und Kugeln belegt; die Ahnenprobe des Ehepaares ist an die inneren, leicht schrägen Schmalseiten der Pilaster gerückt worden. In den beiden oberen Zwickeln zwischen Bogen und Rahmen sind die Evangelistensymbole von Matthäus (Engel) und Markus (geflügelter Löwe) angebracht, beide durch ein Schriftband identifiziert.

Meister-Signatur und Steinmetzzeichen von Hans Schaller aus Ulm

Das große Zentralfeld, das 1,40 m hoch und 1 m breit ist, wird oben bogenförmig abgeschlossen. In der Mitte des Feldes steht auf einem hohen viereckigen Sockel, vermutlich das Heilige Grab symbolisierend, in einer ovalen Wolkenmandorla der auferstandene Christus mit einer Kreuzes-Siegesfahne in der Linken, rotes Kreuz auf weißem Tuch. Über ihm findet das Jüngste Gericht bei seiner Wiederkunft statt. Seine rechte Hand weist nach oben auf die nächste Gruppe des Reliefs. Rechts und links der Auferstandenen sind der verstorbene Ritter und seine Frau dargestellt, beide mit eingeknickten Beinen und in leichter Rücklage, beide mit vor der Brust zum Gebet zusammengelegten Händen, er in Rüstung, aber mit abgelegtem Visierhelm und darunter deponierten Handschuhen, sie mit Rosenkranz. Zu seinen Füßen kauert ein Löwe, zu ihren Füßen ein Schaf oder Lamm. Beim Ritter kommt die Bogenform durch die Körperhaltung zustande, bei seiner Frau durch die bogenförmigen Gewandfalten. Durch diese Haltung öffnet sich der Raum zwischen den beiden Figuren für die Auferstehung Christi dazwischen, die zum Jüngsten Gericht darüber überleitet.

 

In der Mitte symbolisiert die glatte Fläche mit den rechteckigen Löchern ein Gräberfeld, aus dem sich die Toten erheben. Links stehen die Seligen oder Benedicti, dicht an dicht, mit wenig Pose, brav und langweilig eben. Die Verdammten oder Maledicti werden rechts mit weit mehr Drama in der Darstellung dem Höllenschlund zugetrieben, der hier die Form eines riesigen, alles verschlingenden Rachens annimmt. Unter den Figuren ist durch die mit mehr Aufmerksamkeit erfolgte Herausarbeitung eine Figur besonders hervorgehoben: Ein fetter nackter Mann, durch die Tonsur als Mönch erkennbar, nimmt eine dem Betrachter frontal zugewandte Frau links von ihm in den Arm und nötigt sie, mit ihm in die ewigen Höllenqualen zu stürzen. In diese Darstellung kann ein subtiler Angriff der katholischen Auftraggeber auf die evangelische Konfession und damit mittelbar auf das evangelische Herzogtum Württemberg hineingesehen werden, weil durch die Reformation die Heirat von einstigen Mönchen möglich wurde.

Darüber befindet sich Christus als Weltenrichter inmitten seiner in zwei Sechsergruppen rechts und links unterteilten Apostel, wobei die Apostel auf den Wolken thronen, Christus aber die Füße auf der Weltkugel hat und selbst auf einem Regenbogen. Er breitet beide Arme weit in Richtung seiner Jünger aus. Zu beiden Seiten der Weltenkugel blasen zwei Engel ein gebogenes und durch Vergoldung hervorgehobenes Horn.

Unterhalb des Reliefs steht auf der Sockelkante als Inschrift zu lesen (unrichtig bei Nägele): "DIE AUFFERSTEHVNG CHRISTI MACHT / DAS(S) VNSER KEIN(E)S HIE(N)S(C)HAIDENS ACHT(ET)". Dieser Spruch drückt die Auferstehungshoffnung eines jeden Gläubigen aus, dem der Schrecken des eigenen Todes durch die Auferstehung Christi und die Gewißheit des Lebens nach dem Tode genommen wurde. Es ist aber zugleich die Mahnung, daß beim Jüngsten Gericht sehr wohl bewertet wird, wie man aus dem Leben geschieden ist, daß man also darauf achten sollte, wie man dahinscheidet.

 

In der Sockelzone des Epitaphs steht zu lesen: Linke Spalte: "Schaw an O Mensch mein lieber Christ / Was dir hi(e)r fürgebildet Ist / Hie(r) siehst der Christe(n) höchsten trost / In Christo der uns hat erlo(e)st / Der Aufferstehung .... / Cnnd dann die Ewig Seligkeit / ......". Der Rest ist durch die Kirchenbank verstellt und sieht andererseits auch zu gering erhalten für eine hinreichende Lesbarkeit aus. Rechte Spalte (unrichtig gelesen bei Holzem und Nägele wie leider meistens): "Steht auff i(h)r todte(n) kom(m)pt zum G(e)richt / Wan/n) diese letzte stim(me) geschieht / So denck O Mensch wies zu werd(en) ge(ht) / Wir muessen alle aufferstehen / Vnnd vor dem Richt(er)stu(h)l Christi eben / Rechenschafft unser(e)s lebens geben / Schaw die zur Lincken seitten an / Wie sie in grossem Schmertzen sta(he)n / Weil sie in Iehrem (= ihrem) Leben hi(e)r / Nicht haben gutt(e)s gehandlet Je / Kinden (= könnten) doch nim(m)er mehr ni(ch)t sterben / Vnnd miessen (= müssen) Ewiglich verderben / Frew dich mit den zur rechten hand / Also werden in solchem Stand / Tretten all die so glauben Recht / Vnd wandlen als trewe gottes knecht." Auch hier ist der unterste Teil sehr schlecht erhalten und kaum noch lesbar.

Beide Epitaphien, dieses und das für Dietrich III. Speth gegenüber, sind die besten Kunstwerke dieser Sammlung. Beide sind vom selben Künstler angefertigt worden, und beide weisen eine außerordentliche, programmatische religiöse Reliefgestaltung auf. Im Aufbau und in den Details haben beide Epitaphien große Ähnlichkeiten. Beide zusammen bilden eine monumentale steingewordene Predigt über Wiederauferstehung und Jüngstes Gericht auf der einen Seite der Kirche, über Tod und Erlösung auf der anderen Seite gegenüber.

 

Unter dem Speth-Wappen erfolgt die namentliche Zuordnung des Epitaphs: "Ist im Herrn seliglich e(n)tschlaffe(n) der Edel und Vest Hanns Eittel Spet(h) vo(n) Sültzburg". Die Inschrift auf der anderen Seite ist einerseits durch die Kirchenbank verstellt, andererseits ist ihr Erhaltungszustand bedenklich. Mit diesem Grabdenkmal sind wir nicht bei den Speth von Zwiefalten, sondern bei den Speth von Sulzburg. Hans Eitel Speth von Sulzburg, der im Schmalkaldischen Krieg mitgefochten hat, war der Sohn vermutlich von Gall Speth von Sulzburg und einer Frau von Schienen, abweichend werden im Speth-Stammbaum von 1903 als Eltern Caspar Speth und Agnes von Schienen angegeben, letztere die Tochter des Sixtus von Schienen. Hans Eitel hat in erster Ehe die 1564 verstorbene Eleonore von Hürnheim geheiratet und danach in zweiter Ehe Reickardis oder auch Richardis von Uttenheim zu Ramstein. Im Speth-Stammbaum von 1903 wird ihr Todesdatum korrekt, seines als der 31.6.1596 angegeben. Für die zweite Ehefrau, Richardis, gibt es auch ein Epitaph in der Kirche (siehe erstes Kapitel zu dieser Kirche).

 

Es gibt im unteren Bereich der Platte zwei Hauptwappen, das aus Courtoisie gewendete Vollwappen der Speth, in Rot schräg übereinandergelegt drei silberne altertümliche Schlüssel mit gezähntem Bart, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender Mannesrumpf, dessen rotes Gewand mit silbernem Kragen mit drei schräg übereinandergelegten silbernen Schlüsseln mit gezähntem Bart belegt ist, auf dem Kopf eine rote, silbern aufgeschlagene Mütze, und das von einer Kirchenbank verdeckte Vollwappen der von Uttenheim, in Schwarz ein goldener Schrägrechtsbalken, auf dem Helm das Haupt eines wilden Mannes oder Riesen mit langen, wallenden Haaren, die hier komplett die Helmdecken ersetzen.

Soweit sind die beiden unteren Vollwappen eindeutig zuzuordnen. Schwieriger wird das bei den insgesamt 16 farbig gefaßten Wappen, die in zwei vertikalen Reihen das Zentralfeld einrahmen. Die Literatur hilft hier nicht weiter: Andreas Holzem schreibt über diese Ahnenprobe: "Während er die Geschlechtergeschichte mit acht Adeligen belegt, repräsentieren acht Bürgerwappen die Abkunft seiner Frau aus dem regionalen städtischen Patriziat" - mitnichten ist dem so: Der Adel der von Andlau, der Reich von Reichenstein, der von Wernau etc. ist unbestritten und steht dem der Ahnen des Ehemannes in keiner Weise nach, und die Einstufung als Bürgerwappen ist eine grobe Fehleinschätzung. Auch die Familien der von Angelloch und der Zorn von Bulach hätten sich vehement gegen die Einstufung als Bürgerliche gewehrt.

     

Die Identifizierung der einzelnen Wappen anhand der Wappenbeischriften ist bei Holzem am phantasievollsten: "Wappen des Mannes: Litzelburg, Bissenberg, Milen, Cratzberg, Bock, Ladenberg, Ottenheim, Schonen". Mit der Realität hinter den Wappen hat das nichts zu tun. Nägele liest wesentlich zutreffender, aber auch unbefriedigend: "links von unten nach oben: Schenen, Otten(h)eim, La(n)denberg, Bock, Entzberg, Aliten (?), Bissenberg, Lützenburg". Weiterhin liest Holzem für die andere Seite: "Wappen der Frau: Bemingen, Beifeil, Angeloch, Reichenstein, Brevestein, Andlaw, Wernaw, Bülach" unter Verweis auf Irtenkauf, Zwiefaltendorf, S. 25. Nägele kommt zu folgender Lesung: "rechts: Bulach, Wernaw, Andlaw, Brenestein (= Ramstein?), Reiche(n)stein, Angeloch, Neiteil (= Neuneck?), Remingen. Die Namen müssen bei der Restauration entstellt worden sein." Dem letzten Satz können wir zumindest uneingeschränkt zustimmen. Offensichtlich ist weiterhin, daß diese Ahnenprobe von unten nach oben gelesen werden muß. Die genaue Zuordnung in einer Abstammungstafel ist derzeit nicht möglich, weil es keinen verläßlichen Datensatz über die Speth dieser Linie gibt, selbst der Speth-Stammbaum von 1903 versagt bereits eine Generation weiter zurück. Dazu kommt, daß wir zwar 16 Ahnenwappen haben, das Speth-Wappen selbst aber nicht Bestandteil der 16 kleinen Wappen ist, das gewohnte logische Zuordnungssystem also nicht automatisch auf die 16 Schilde angewandt werden kann.

 

Beginnen wir ganz unten (Abb. oben links): Dort steht "Schenen", gemeint ist die Familie von Schienen, in Blau über einem eigentlich silbernen, hier falsch grün angestrichenen Siebenberg (in anderen Darstellungen ist es ein Sechsberg) ein sechsstrahliger, goldener Stern. Das hier nicht verwendete Kleinod wäre nach dem Berliner Wappenbuch zu blau-silbernen Decken ein blauer, silbern gestulpter Turnierhut, oben besteckt mit einem sechsstrahligen, goldenen Stern mit Hahnenfederbüschen an den drei oberen Spitzen. Die Familienmitglieder waren Reichenauer Ministerialen, dann Reichsritter; die Familie ist 1638 im Mannesstamm erloschen. Der Schild steht hier für die Mutter des Hans Eitel Speth von Sulzburg.

Das zweite Wappen (Abb. oben rechts) ist mit "Utteneim" beschriftet. Es handelt sich um die elsässische Familie der von Uttenheim, in Schwarz ein goldener Schrägbalken, hier zusätzlich noch mit einem goldenen Bord. Ein solcher Bord ist weder im Basler Wappenbuch noch im Stett- und Ammeisterbuch der Stadt Straßburg verifizierbar, und er ist auch nicht im Hauptwappen ganz unten vorhanden. Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre zu fakultativ vorhandenen schwarz-goldenen oder durch das Haar ersetzten Decken das Haupt eines wilden Mannes oder Riesen mit langen, wallenden Haaren, so wie das Wappen für die Ehefrau des Hans Eitel Speth es zeigt. Übriges verwendet die französische Gemeinde Uttenheim im Département Bas-Rhin den Wappenschild als Kommunalwappen.

 

Das dritte Wappen (Abb. oben links) ist mit "Lade(n)berg" beschriftet. Gemeint ist die Familie der von Landenberg, geviert: Feld 1 und 4: hier schwarz-golden (vorzugsweise umgekehrt) geviert (Greifensee), Feld 2 und 3: in Rot drei (2:1) silberne Ringe (Landenberg). Das hier nicht dargestellte Oberwappen wäre: Helm 1 (rechts): auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein schwarzer, mit silbernen Lindenblättchen bestreuter Flügel (Landenberg), Helm 2 (links): auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken zwei emporgereckte, jeweils golden-schwarz geviert gekleidete Arme, außen je mit drei goldenen Knöpfen besetzt (Greifensee). Ihren Stammsitz hatte die Familie auf Burg Alt-Landenberg im Schweizer Kanton Zürich. Seit dem späteren 13. Jh. gehörten der Familie weiterhin Burg Breitenlandenberg, Burg Hohenlandenberg und Schloß Greifensee, außerdem war sie in Rapperswil ansässig.

Das vierte Wappen von unten gezählt (Abb. oben rechts) ist mit "Bock" beschriftet, was ausnahmsweise von allen gleich gelesen wird. Die elsässischen von Bock führten wie auch identisch die Böcklin von Böcklinsau in Rot einen silbernen Steinbock. Das nicht gezeigte Kleinod wäre zu rot-silbernen Decken wachsend ein silberner Steinbock. Das Wappen kommt u. a. im Stett- und Ammeisterbuch der Stadt Straßburg vor.

 

Einfach ist die Zuordnung des Wappens "Entzberg" (Abb. oben links), auch wenn es der Theologe Holzem als "Cratzberg" listet, obwohl bei diesem Ring wirklich nur drei Familien in Frage kommen. Die Herren von Enzberg führen in Blau einen goldenen Fingerring mit rotem Stein. Das hier nicht dargestellte Kleinod wäre zu blau-goldenen Decken ein goldener Fingerring mit rotem Stein, oft zusätzlich auf einem roten Kissen. Das 1384 durch Pfalzgraf Ruprecht zerstörte Stammhaus der Familie war Burg Enzberg südlich von Maulbronn. Die Burgruine liegt heute auf dem Stadtgebiet der Gemeinde Mühlacker. 1409 erwarb die Familie die Herrschaft Mühlheim, die zu ihrem neuen Stammsitz wurde, und wo die Familie heute noch auf Schloß Mühlheim lebt. Die von Enzberg sind stammes- und wappenverwandt mit den Herren von Dürmenz und den Herren von Niefern.

Ebenfalls trivial ist die Identifizierung des Wappens "Milen" (von Nägele als "Aliten (?)" gelesen, er hat es aber immerhin in Frage gestellt) als das der elsässischen Familie von Müllenheim (Abb. oben rechts), innerhalb eines goldenen Bordes in Rot eine silberne Rose mit goldenem Butzen und grünen Kelchblättern. Eine Spekulation über das zutreffende Kleinod ist hier müßig, weil diese Familie für die unendliche Vielfalt der Kleinode je nach Familienlinie bekannt ist.

 

Was Holzem und Nägele als "Bissenberg" lesen (Abb. oben links), heißt natürlich "Gissenberg" und meint die Familie der Güss von Güssenberg, in Blau ein goldener, mit drei roten, sechsstrahligen Sternen belegter Schrägbalken (Schrägrechtsbalken). Das hier nicht verwendete Kleinod wäre zu golden-blauen Decken ein wachsender Mannesrumpf in goldener Kleidung, rot gekrönt und mit goldener spitzer, hinten umgebogener Mütze. Ein Stammsitz der Familie ist die Güssenburg (Burg Güssenberg), eine Ruine über Hermaringen im Landkreis Heidenheim. Die Familie war in der Region Brenz, Haunsheim und Leipheim ansässig.

Bleibt noch das Wappen ganz oben (Abb. oben rechts), das Holzem als "Litzelburg" und Nägele als "Lützenburg" lesen. Tatsächlich steht dort "Litzelburg", und gemeint ist die ursprünglich lothringische und im Elsaß vorkommende Familie der von Lützelburg, in Gold ein eigentlich gekrönter blauer, rotgezungter Löwe. Die zugehörige Helmzier wäre zu blau-goldenen Decken ein wachsender goldengekrönter blauer Löwe. Die Familienmitglieder, deren Stammburg bei Lutzelbourg im Département Moselle liegt, waren ursprünglich Dienstmannen der 1149 ausgestorbenen Grafen von Lützelburg, mit denen sie nicht verwechselt werden dürfen.

 

Nun wechseln wir auf die andere Seite und beginnen wieder von unten (Abb. oben links): Das als "Bulach" bezeichnete Wappen ist das der elsässischen Zorn von Bulach, rot-golden geteilt, oben ein eigentlich silberner, hier falsch golden angestrichener achtstrahliger Stern. Da diese Familie für ihre überaus große Zahl von Kleinoden je nach Linie bekannt ist, kann hier keine Festlegung erfolgen, welche in diesem Fall zutreffend wäre, denn im Siebmacher Band Elsaß werden insgesamt 30 verschiedene Kleinode aufgelistet.

Das zweite Wappen (Abb. oben rechts) "Wernaw" ist das der schwäbischen von Wernau, in Silber ein schwarzer, mit drei goldenen Kugeln (Scheiben) belegter Schrägbalken (Schrägrechtsbalken). Das zugehörige Kleinod wäre zu schwarz-silbernen Decken eine liegende (mit den Spitzen nach oben gerichtete) silberne Mondsichel, an den Enden mit je einem schwarzen Federbusch (mit schwarzen Straußenfedern) besteckt. Hier sind sich in der Lesung alle einig.

 

Als nächstes beim Gang von unten nach oben folgt das ebenfalls von allen gleich gelesene "Andlaw" (Abb. oben links), die unterelsässische Familie der Herren von Andlau, in Gold ein durchgehendes rotes Kreuz. Die zugehörige Helmzier wäre zu rot-goldenen Decken ein wachsender bärtiger Königsrumpf (Mannesrumpf) in rotem Gewand mit Hermelinkragen, golden gekrönt. Die von Andlau hatten ihren Stammsitz in der Thalburg in der Stadt Andlau nahe Barr im Département Bas-Rhin im Unterelsaß und erbauten in der Mitte des 13. Jh. die Burg Hoh-Andlau auf einem Berg über der Stadt, die ihnen bis zur französischen Revolution gehörte. Die Familie spaltete sich in mehrere Linien auf, von denen die in Deutschland und in der Schweiz 1917 und 1961 erloschen, die in Frankreich aber nach wie vor bestehen.

Dann wird es schwierig: Da steht "Brenestein" mit unvollständigem letzten "n" (Abb. oben rechts), Holzem gibt "Brevestein" an, Nägele "Brenestein (= Ramstein?)". Beides ist unbefriedigend und mit Sicherheit unzutreffend, vor allem Ramstein kann komplett ausgeschlossen werden, weil die ein ganz anderes Wappenbild hatten. Wir sehen in Blau zwei silberne Balken. Einen solchen Schild führten beispielsweise die Krays von Lindenfels, aber die sind es sicher nicht. Eine andere, ernster zu nehmende Spur führt zu den von Grünenstein. Der Befund läßt durchaus die Lesung "Grenesten" zu. Die Spur gründet sich auf Druckfahnen des nicht mehr zur Veröffentlichung gelangten dritten Teils der Familiengeschichte der Speth von Arthur von Speth-Schülzburg, dem Verfasser der in Vielem fehlerhaften Genealogie der Familie. Diese Druckfahne hat sich in dem im Schloß Erbach verwahrten Archiv der Freiherren von Speth-Schülzburg erhalten. Dort zitiert der Verfasser paraphrasierend den frühneuzeitlichen württembergischen Historiographen Gabelkhover, und dort wird "Grenesten" als "Grienenstein" interpretiert (ein herzliches Dankeschön an Herrn Volker Trugenberger für diese Informationen). In der Züricher Wappenrolle wird der Schild der von Grünenstein als dreimal grün-silbern geteilt wiedergegeben, was zunächst einmal keine Übereinstimmung mit dem Befund bietet. Zwei silberne Balken in Blau begegnen uns aber im Kontext des Wolfgang von Grünenstein, Fürstabt von Kempten. Siebmacher Band Klöster gibt dazu unter Berufung auf einen Holzschnitt von Burgkmaier an: Geviert, Feld 1 und 4: geteilt von Rot und Blau mit dem Bild der hl. Hildegard, Feld 2 und 3: geteilt, oben silbern, unten in Blau zwei silberne Balken. Da hätten wir die eine Teilung mehr und die Farbe Blau, auch wenn die obere silberne Feldhälfte noch vom hiesigen Befund abweicht, aber es ist schon mal eine interessante Spur, deren letztendlicher Beweis nur durch eine verläßliche Genealogie erbracht werden könnte. Die von Grünenstein sind eine niederadelige, vom 13. bis 16. Jh. belegte Familie aus von Balgach, die im Dienste des Abtes von St. Gallen stand und die mit dem Kemptener Fürstab 1557 erlosch. Die Lesung als Grünenstein ist vermutlich der richtige Schlüssel, und eine heiße Spur zu dem Wappen gibt es über den Kemptener Fürstabt. Weitere Hinweise sind wie stets willkommen.

 

Einig sind sich alle beim Wappen "Reiche(n)stein" (Abb. oben links). Hier handelt es sich um die Familie der Reich von Reichenstein aus dem Basler Raum, in Gold eine schräggelegte schwarze Saufeder. Das zugehörige Kleinod wäre zu golden-schwarzen oder schwarz-goldenen Decken ein wachsender, goldener, rotgezungter, golden gekrönter Löwenrumpf. Namengebend war die Burg Reichenstein bei Arlesheim, welche die Familie um 1250 vom Basler Bischof von Basel zu Lehen bekam. Weiteren Besitz hatte die Familie im Sundgau und im südlichen Schwarzwald. Schlösser der Familie waren neben Reichenstein das Brombacher Schloß und das Inzlinger Wasserschloß. Die Familie erwarb ferner zeitweise die Herrschaft Landskron im Elsaß und die Pfandschaften Thann und Pfirt.

Mit "Angeloch" ist, einhellig gleich gelesen (Abb. oben rechts), die kraichgauische Familie von Angelloch gemeint, die in Blau einen silbernen (nicht goldenen wie hier) Angelhaken führten, mit Spitze und Ende nach oben gerichtet. Die zugehörige Helmzier zeigte zu blau-silbernen Decken einen wachsenden, golden gekrönten Jungfrauenrumpf in blauem Gewand zwischen zwei silbernen Angelhaken, die den Schultern entspringen und die Biegung nach oben haben. Der Stammsitz, nach dem sie ihren Namen führen, ist das heutige Gauangelloch bei Heidelberg. Sie waren einst begütert bzw. berechtigt in Horkheim, Aschhausen, Kirchhausen und Altdorf in der Gegend von Heilbronn und Künzelsau. Weitere Besitzungen lagen bei Waiblingen sowie in Utzmemmingen bei Neresheim.

 

Dann folgt ein ungeklärtes Wappen (Abb. oben links), beschriftet "Heifeil" oder "Neifeil", Holzem liest "Beifeil", Nägele liest "Neiteil (= Neuneck?)". Neuneck kann mit Sicherheit als Verzweiflungsinterpretation angesehen werden, weil die ein ganz anderes Wappen führten. Hier hat eine schlechte Restaurierung ganze Arbeit geleistet. Einen schwarz-golden gerauteten Schild führten beispielsweise die Haust von Ulmen und weitere Familien, aber die sind es ganz bestimmt nicht mangels regionalem Bezug. In den bereits oben erwähnten Druckfahnen des nicht mehr zur Veröffentlichung gelangten dritten Teils der Familiengeschichte der Speth von Arthur von Speth-Schülzburg wird die Schrift als "Niuweil" gelesen (ein herzliches Dankeschön an Herrn Volker Trugenberger für diese Information). Aber auch das hilft nicht wirklich weiter, weil kein solches Wappen mit den Namen Niuweil, Neuweil, Neuwyl, Neiweil, Neiwyl o. ä. aufgefunden werden konnte. Auch dieses Wappen muß daher offen bleiben, Hinweise willkommen.

Das oberste Wappen dieser Serie (Abb. oben rechts) ist mit "Beminge(n)" beschriftet. Holzem liest auch "Bemingen", Nägele "Remingen". Beides ist nicht zielführend, denn wir sehen in der gegenwärtigen Farbfassung einen fünfmal blau-golden geteilten Schild, und keine der lautlich in diesem Bereich liegenden Familien läßt sich mit einem solchen Schildbild in Zusammenhang bringen. Möglicherweise hat das einmal vor der Restaurierung "Bechingen" geheißen, und diese spekulative Spur würde zu den in Böchingen ansässigen pfälzischen von Zaiskam führen, die einen fünfmal blau-silbern geteilten Schild führten. Eine andere Spekulation wäre, daß es "Geminge(n)" = von Gemmingen heißen soll, dann würden die Farben stimmen, aber nicht die Anzahl der Teilungen, denn die von Gemmingen führen in Blau zwei goldene Balken, also eine Teilung weniger und das vollkommen invariant, und die historische Evidenz läßt da keinen Spielraum, unwahrscheinlich also. Ohne Abgleich mit verläßlichen genealogischen Daten bleibt das aber alles Spekulation, Hinweise willkommen. Insgesamt verbleiben also bei 16 Ahnenwappen drei ungeklärte.

10.) Wilhelm Dietrich Speth von Zwiefalten
Dieses 2 m hohe Epitaph befindet sich im Chor in etwas beengten Platzverhältnissen zur Linken des Hochaltars. Es ist das modernste unter den Renaissance-Epitaphien, das chronologisch letzte, ehe wir für die nächsten Kunstwerke ins 19. Jh. springen werden. Von der Architektur her ist es einfach, doch die Reliefs sind künstlerisch und handwerklich exquisit. Auf symmetrische Komposition wird verzichtet, die Diagonale rückt als Gestaltungselement in den Vordergrund. In der optisch linken Hälfte wird der verstorbene Ritter im Profil lebensgroß dargestellt, auf einem Löwen kniend, in leichter Rücklage aufschauend. Er ist gerüstet, nur den Helm und die Handschuhe hat er abgelegt. Die Rüstung ist körpernah, wie auf den Leib geschmiedet und detailreich mit den einzelnen Lamellen, Scharnieren und Schnallen gearbeitet. Jedes Detail, Sporen, Nieten, umhängende Kette - alles ist minutiös ausgearbeitet. Die Mode der Zeit äußert sich in gefältelter Halskrause und Spitzbart. In rechten Teil der Tafel steht das Kreuz mit Christus auf einem felsigen Berg. Dahinter ist ein Regenbogen oder Himmelsbogen quer über die Tafel gespannt, auf der der golden gekrönte Gott Vater mit lang wallendem Haar thront, den Querarm des Kreuzes mit seinen Händen fassend, die Knie rechts und links des Gekreuzigten ausgestellt.

 

Das Epitaph trägt nur eine einzige Inschrift, beginnend auf dem oben abschließenden, wenig profilierten Architrav und fortgesetzt asymmetrisch oben links im Zentralfeld, in goldenen Lettern im ersten Abschnitt eingeschlagen bzw. im zweiten Teil nur aufgetragen: "Anno 1546 den 23. Junij ward geboren der edel vnd vest Wilhelm Dieterich Spet // Hernach 1615 den 2. Tag Marty / Starb der edel u. Vest Wilhelm Dieterich / von u. zu Zwiefalten, / dem Gott gnädig sein / welle Amen." Die unterschiedliche Behandlung der beiden Schriftpartien und die doppelte Nennung des Namens läßt vermuten, daß das Epitaph bereits zu Lebzeiten in höherem Alter des Betreffenden in Auftrag gegeben wurde mit dem ersten Teil der Inschrift, der zweite Teil dann später nachgetragen wurde, in der preisgünstigeren Variante ohne vertieft eingehauene Buchstaben. Das Epitaph besitzt zu beiden Seiten einen Pilaster mit reich ornamentierten Frontflächen und phantasievollen Kapitellen; die hohen Sockel sind mit reliefierten Brustbildern belegt, links das eines bärtigen Mannes, rechts das einer Frau.

 

Es handelt sich bei dem Verstorbenen um Wilhelm Dietrich Speth (23.6.1546-2.3.1615) von und zu Zwiefalten, den Sohn von Ulrich Speth (-1549) und Ursula von Uttenheim zu Ramstein (-8.9.1586). Wilhelm Dietrich Speth hat sich vermählt mit Susanne von Neuneck (-1603), Tochter von Johann Georg von Neuneck und Johanna von Bubenhofen. Sie starb vor ihm, und es muß für sie eine unglückliche und leidvolle Ehe gewesen sein, die Eheleute hatten sich gründlich entzweit. In dieser Epitaphiensammlung befindet sich auch eine Grabplatte für eine ledig und jung verstorbene Tochter von Wilhelm Dietrich (siehe erstes Kapitel).

Wilhelm Dietrich mußte im April 1600 die Besetzung seiner Herrschaften durch Graf Eitel Friedrich von Zollern erleben, die Rückeroberung erfolgte am 26.5.1600. Doch dann wartete eine üble Überraschung auf Wilhelm Dietrich: Alle Bauern waren abgehauen, weil sie seiner harten Herrschaft überdrüssig geworden waren. Auch auf Aufforderung zur Rückkehr hin dachten sie gar nicht daran, ihn weiter als Herrn dulden zu wollen. Daraufhin schickte ihnen Wilhelm Dietrich Frauen, Kinder und bewegliche Habe hinterher. Er ließ sich als Herr nicht erpressen, und die Bauern wollten lieber betteln als weiter unter seiner harten Hand leben. Erst gegen Ende des Jahres 1600 zeichnete sich eine Lösung ab: Die Bauern kehrten zurück, und ein württembergischer Vogt verwaltete das Dorf. Wilhelm Dietrich hatte keinen direkten Kontakt mehr zu den Bauern und bekam lediglich die Überschüsse ausbezahlt. Auch sonst erwies sich Wilhelm Dietrich als recht streitlustig: Der in Zwiefaltendorf vom Abt eingesetzte Mönch Jakob Winterfuß wurde 1564 von Wilhelm Dietrich vertrieben, der statt seiner einen Weltpriester als Pfarrer einsetzte. Das wollte der Abt natürlich nicht bestätigen, denn die Pfarrei war nach Zwiefalten inkorporiert, und es war sein gutes Recht, den Seelsorger zu bestimmen. Daraufhin zog Wilhelm Dietrich die Einkünfte des Klosters ein, das wiederum beim Konstanzer Bischof Klage einreichte. Und auch gegen den Kaiser erwies sich Wilhelm Dietrich als so widerspenstig, daß am 20.3.1600 ein kaiserliches Dekret gegen ihn erschien.

 

1599 machte Wilhelm Dietrich sein Testament zugunsten seines Bruders Ulrich zu Untermarchtal als Universalerben, unter Umgehung seiner verstoßenen Gemahlin und seiner Söhne, das wurde 1615 vom württembergischen Lehnshof für nichtig erklärt, weil ja ein Teil von Zwiefalten seit 1598 württembergisches Lehen war. Für diese Nichtigkeitserklärung mußten die Söhne die Hälfte des Marktes Zwiefalten  an Württemberg zu Lehen geben. Württemberg hat sich also zweimal bereichert, erst als Preis für die Parteinahme für den Vater gegen seine Söhne, dann als Preis dafür, daß die Söhne ihr Erbe bekamen. Auf Wilhelm Dietrich folgte sein Sohn Georg Dietrich Speth (-1639). Dieser war kinderlos. Als im Dreißigjährigen Krieg die Schweden kamen, flüchtete er ins Kloster Zwiefalten und verblieb dort bis zu seinem Tode. Danach fielen Ehestetten, Zwiefalten und Zwiefaltendorf an seinen Vetter Bernhard Speth von Zwiefalten zu Untermarchtal (-1663).

 

Bei diesem späten Epitaph tritt die Heraldik in den Hintergrund des Bildprogramms der Anbetungsszene. Optisch unten rechts am Fuße des Berges Golgota ist das Vollwappen der Speth wie zuvor beschrieben angebracht. Die drei Schlüssel sind dreimal zu sehen, im Schild, auf der Kleidung des Mannesrumpfes und auf dem Schaft des spitzen Hutes. Zwei Schilde in den beiden oberen Ecken reichen hier für den Abstammungsnachweis aus, heraldisch rechts erneut das Speth-Wappen, gegenüber der Schild der von Uttenheim für die Mutter, in Schwarz ein goldener Schrägrechtsbalken.

 

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@48.2161678,9.5169271,20z - https://www.google.de/maps/@48.2161678,9.5169271,71m/data=!3m1!1e3
Zwiefaltendorf auf Leo-BW:
https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/17492/x
Seelsorgeeinheit Riedlingen:
https://dekanat-biberach.drs.de/seelsorgeeinheiten/16-riedlingen.html
R. A. R.: Die Grabdenkmäler der Herren von Speth aus drei Jahrhunderten in der Pfarrkirche zu Zwiefaltendorf, in: Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins:
Teil 1 in Jahrgang 1912, Nr. 8, S. 69-12
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cgi-bin/digi-downloadPdf.fcgi?projectname=afck1912&firstpage=78&lastpage=81
Teil 2 in Jahrgang 1912, Nr. 9, S. 81-84
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cgi-bin/digi-downloadPdf.fcgi?projectname=afck1912&firstpage=90&lastpage=93
Teil 3 in Jahrgang 1912, Nr. 10, S. 98-102
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cgi-bin/digi-downloadPdf.fcgi?projectname=afck1912&firstpage=107&lastpage=111
Teil 4 in Jahrgang 1912, Nr. 11, S. 107-109
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cgi-bin/digi-downloadPdf.fcgi?projectname=afck1912&firstpage=116&lastpage=118
Teil 5 in Jahrgang 1912, Nr. 12, S. 115-117
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cgi-bin/digi-downloadPdf.fcgi?projectname=afck1912&firstpage=124&lastpage=126
Teil 6 in Jahrgang 1913, Nr. 1, S. 7-10
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cgi-bin/digi-downloadPdf.fcgi?projectname=afck1913&firstpage=12&lastpage=15
Teil 7 in Jahrgang 1913, Nr. 2, S. 18-21
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cgi-bin/digi-downloadPdf.fcgi?projectname=afck1913&firstpage=25&lastpage=28
Teil 8 in Jahrgang 1913, Nr.3, S. 30-32
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cgi-bin/digi-downloadPdf.fcgi?projectname=afck1913&firstpage=37&lastpage=39
Volker Grub: Reichsritter im Lautertal - die Freiherren Speth von Schülzburg, ein Streifzug durch die Familiengeschichte, mit Beiträgen von Manfred Waßner, Verlag Regionalkultur, 2018, 160 S., ISBN-10: 3955050734, ISBN-13: 978-3955050733
Arthur Freiherr von Speth-Schülzburg: Stammbaum der Freiherren von Speth, 1903 -
https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D115040096X - https://portal.dnb.de/bookviewer/view/115040096X#page/1/mode/2up - download am besten über http://d-nb.info/115040096X/34. Cave, der Stammbaum enthält etliche Fehler.
Familie von Speth:
https://de.wikipedia.org/wiki/Speth_(Adelsgeschlecht)
Andreas Holzem: Wie falsch Luthers vnnd seines anhangs Meynung sei... Devianzproduktion in der katholischen Predigt über Martin Luther, 2015, in: Gottlosigkeit und Eigensinn: religiöse Devianz im konfessionellen Zeitalter, hrsg. von Eric Piltz, Berlin, Duncker & Humblot, Zeitschrift für historische Forschung, Beiheft 51, S. 33-34
Karl von Neuenstein nach einem Stett- und Ammeisterbuch der Stadt Straßburg, aus den "Monatsheften Wappenkunde", die Karl Freiherr von Neuenstein 1892-1904 herausgab
Herren von Landenberg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Landenberg
Herren von Enzberg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Enzberg_(Adelsgeschlecht)
Herren von Müllenheim:
https://de.wikipedia.org/wiki/Müllenheim
Burg Güssenburg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Güssenburg
Herren von Lützelburg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lützelburg_(Adelsgeschlecht)
Burg Lützelburg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lützelburg_(Lutzelbourg)
Zorn von Bulach:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zorn_(Adelsgeschlecht)
Herren von Wernau:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wernau_(Adelsgeschlecht)
Herren von Andlau:
https://de.wikipedia.org/wiki/Andlau_(Adelsgeschlecht)
Reich von Reichenstein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Reich_von_Reichenstein
Veröffentlichung der Innenaufnahmen aus der Kirche mit freundlicher Genehmigung von Herrn Pfarrer Walter Stegmann vom 23.3.2021, wofür ihm an dieser Stelle herzlich gedankt sei
ein herzliches Dankeschön an Herrn Volker Trugenberger für wertvolle Hinweise zu den von Grünenstein und anderen ungelösten Wappen
Wolfgang von Grünenstein, Fürstabt von Kempten, Graphik von Heinrich Vogtherr:
http://www.zeno.org/Kunstwerke/B/Vogtherr+d.+%C3%84.,+Heinrich%3A+Wappen+des+Wolfgang+von+Gr%C3%BCnenstein
Wolfgang von Grünenstein, Fürstabt von Kempten:
https://www.heraldry-wiki.com/heraldrywiki/wiki/Wolfgang_von_Gr%C3%BCnenstein
Arthur von Speth-Schülzburg: Druckfahnen des nicht mehr zur Veröffentlichung gelangten dritten Teils der Familiengeschichte der Speth, im Schloß Erbach verwahrten Archiv der Freiherren von Speth-Schülzburg
von Grünenstein:
https://www.digishelf.de/objekt/bsz407599347_1982_001/98/
Martin Leonhard: von Grünenstein", in: Historisches Lexikon der Schweiz:
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020230/2017-06-14/

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