Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 445
Haßfurt in Franken

Die Ritterkapelle (Marienkapelle) in Haßfurt, Teil (4)
Wappen des oberen Frieses

Grafen von Dohna (auch Dohne, Donyn, Donin, Burggrafen von Dohna, Meißener Land. In Blau zwei silberne, unten gekreuzte Hirschstangen. Helmzier die beiden silbernen Hirschstangen, dazwischen eine gekrönte Jungfrau mit fliegenden Haaren, Gewandung blau-silbern geviert, mit kurzen Ärmeln, mit jeder Hand eine der Hirschstangen fassend. Helmdecken blau-silbern), Freiherren von Wechmar (In Silber zwei rote Querspitzen, die Richtung der Spitzen kann wechseln, hier von links nach rechts. Helmzier zwei rote Steinbocks- oder Gemsenhörner, auch rot-silbern möglich. Helmdecken rot-silbern. Thüringischer Uradel, Vasallen der Grafen von Gleichen)

von Wernau (In Silber ein schwarzer Schrägbalken, belegt mit drei goldenen Kugeln. Hier gewendet. Helmzier eine liegende silberne Mondsichel, an den beiden aufwärts weisenden Spitzen mit je drei schwarzen Straußenfedern besteckt. Helmdecken schwarz-silbern. Eigentlich württembergische Familie aus Ehingen), Reichsgrafen von Oettingen (das Wappen der Grafen, späteren Fürsten von Oettingen hat eine komplexe Entwicklung durchgemacht. Hier haben wir es in folgender Form: Golden-roter Eisenhutfeh, genauer mit stehenden roten und gestürzten goldenen Eisenhütlein viermal geteilt, blaues Schildchen, über allem ein silberner Schragen. Ursprünglich war es ein blauer Schild mit rot-golden gestückter Bordierung von Kürsch, darüber der Schragen, dann wurde es Wolkenfeh mit Schildchen und Schragen, danach wurde es ein von roten und goldenen Eisenhütlein bordierter blauer Schild, darüber der Schragen, schließlich wurde das fürstliche Wappen noch mit einem goldenen Schildchen belegt, worin ein roter Doppelhaken (Wolfsangel) zu sehen ist. Helmzier ein goldener Brackenrumpf mit roten Ohren, diese später mit dem silbernen Schragen belegt. Helmdecken rot-golden.)

Grafen von Ortenburg (nach Heideloff und Siebmacher), in Rot ein silberner, beiderseits mit abgestumpften Ästen versehener (schräg gezinnter) Schrägrechtsbalken. Helmzier ein schwarzer Flug, mit goldenen Lindenblättern bestreut, Helmdecken schwarz-golden (bayrische Linie). Die von Ortenburg (später von Ortenburg zu Tambach) gehören zu einem alten Dynastengeschlecht, Grafen in Bayern, ein Zweig stellte Herzöge von Kärnten. Davon abzugrenzen ist Ortenburg-Kärnten mit einem silbernen Schild, mit einer roten eingebogenen Spitze, jeder Platz mit einem Flug in verwechselten Farben belegt, Helmzier ein Pfau mit offenem Schweif, Helmdecken rot-silbern. Später wurden beide Ortenburger Wappen in einem gevierten Schild vereint und vermehrt (vgl. Siebmacher Bayern). Rechte Abbildung von Franckenstein (in Gold ein schräg gestelltes rotes Axteisen (auch "Schabeisen") mit offenem Schaftloch. Helmzier ein mit dem Schildbild belegter goldener Flug. Helmdecken rot-golden. Fränkische Reichsritterschaft, stammen ursprünglich aus dem Rheinland, Stammburg in der Grafschaft Katzenelnbogen)

von Fechenbach (In Silber ein schwarzes, mit der Spitze nach oben gerichtetes Steinbockshorn. Helmzier ein Paar schwarzer Steinbockshörner, auch silbern-schwarz geteilt oder auch rechts silbern-schwarz, links schwarz-silbern geteilt. Helmdecken schwarz-silbern. Fränkisches Reichsrittergeschlecht), von Reischach (in Silber ein schwarzer Eberkopf mit Hals, mit silbernen Hauern, rot gezungt. Hier gewendet. Helmzier auf gekröntem Helm der Eberkopf mit Hals, auch mit einem Kamm silberner Rückenborsten dargestellt. Helmdecken schwarz-silbern, schwäbisches uradeliges Geschlecht. In der Züricher Wappenrolle farbliche Abweichung: Gold statt Silber.)

Nach Heideloff handelt es sich um das Wappen derer von Sparneck (Fränkischer Uradel. Hier 7x von Silber und Rot im Sparrenschnitt geteilt. Die Anzahl der Teilungen variiert offensichtlich, im Siebmacher sind 3 Teilungen beschrieben. Helmzier ein beiderseits wie der Schild bez. Flug. Helmdecken rot-silbern), Hofwart von Kirchheim (in der Rheinpfalz und in Franken ansässig. Benannt nach seinem Stammsitz. In Schwarz ein goldenes Ankerkreuz. Helmzier ein schwarzer Gupf, oben mit einer rot-silbern geteilten Kugel besetzt. Helmdecken schwarz-silbern im Grünenberg'schen Wappenbuch, rot-silbern nach dem St. Gallener Wappenbuch und dem Cotta'schen Codex)

von Ahlfingen (Alfingen, Aholfingen, Ahelfingen, Stammburg Hohenalfingen in der Grafschaft Oettingen. In Gold 3 (2:1) blaue Schildchen. Bezüglich des Oberwappens finden sich unterschiedliche Angaben: Eine historische Abbildung findet sich im Scheiblerschen Wappenbuch. Helmzier dort ein wachsender, silberner Schwanenhals mit rotem Schnabel. Helmdecken rot-silbern nach dem Scheiblerschen Wappenbuch, wohingegen Heideloff blau-gold angibt. Im Siebmacher Württemberg findet sich der Eintrag unter "Ahelfingen", dort wird der wachsende Schwanenhals auf S. 9 als golden beschrieben, die Decken als blau-golden, was auf S. 243 als "verunglückt" bezeichnet und korrigiert wird: Der Schwanenrumpf ist nach dem Hacklenbergischen Teile des Codex Cotta ein silberner Schwanenhals mit rotem Schnabel, und die Decken sind rot-silbern, nicht blau-golden. Im Zweifelsfall ist den authentischen zeitgenössischen Quellen der Vorzug zu geben. Es handelt sich um ein schwäbisches Geschlecht, hohenstaufische Ministerialen, mittlerweile ausgestorben, das uns in der Geschichte eher selten begegnet. Ein Georg von Ahlfingen soll mit Kaiser Friedrich II nach Jerusalem gezogen sein, 1468 zog Konrad von Ahlfingen mit Graf Eberhard d. Ä. ins Heilige Land, Johann von Ahlfingen begleitete denselben nach Rom.), von Hammerstein (elsässisches Geschlecht, in Silber zwei aus dem oberen Schildrand hervorkommende schwarze gestürzte Zinnen, darunter zwei schwarze Balken. Helmzier zwei silberne Büffelhörner, jeweils mit zwei schwarzen Balken belegt. Helmdecken schwarz-silbern), Freiherren und Herren, später Grafen von Aspremont (in Rot ein durchgehendes silbernes Kreuz. Helmzier des Stammwappens ein mit dem Schildbild belegtes Schirmbrett mit 6 oder 8 Spitzen, jeweils mit goldenen Knöpfen und Pfauenfedern an den Spitzen besteckt. Später ein sitzender schwarzer Hund mit goldenem Halsband. Helmdecken rot-silbern.)

Closen von Haydenburg zu Gern, altbayrischer Turnieradel, 1624 Freiherren (in Gold eine schwarze Uttenschwalbe (sic, in Gestalt einer Ente oder eines Schwanes dargestellt), rotbewehrt, Helmzier zwei goldene, mit je 5 schwarzen Spiegeln oder Kugeln belegte Büffelhörner, Helmdecken schwarz-golden. Wappen wurde schon gegen Ende des 14. Jh. mit Mülberg geviert), von Herbilstadt (Fränkischer Uradel, im Spitzenschnitt rot-silbern gespalten, Helmzier ein wie der Schild bez- Adlerflug, Helmdecken rot-silbern)

von Stettenberg (von Stetberg, in Rot eine silberne Henkelkanne. Auch eine Kanne mit zwei gegenüberliegenden Ausgüssen vorkommend. Helmzier ein rot gewandeter barhäuptiger Männerrumpf mit nach hinten niedergeschlagener silberner Kapuze. Helmdecken rot-silbern. Ursprünglich aus der Schweiz stammend, seit dem 13. Jh. in Franken ansässig. Die Ruine ihrer Burg liegt bei Volkach am Main. Stammesgenossen der von Riedern und der von Kannenberg, beachte auch die Ähnlichkeit der Wappen), von Vestenberg (in Grün ein silberner Balken. Helmzier nach Heideloff ein grüner Brackenkopf mit silbernem Halsband, nach Siebmacher ein Brackenkopf zwischen zwei wie der Schild bez. Büffelhörnern, welche auch fehlen können. Helmdecken grün-silbern. Fränkischer Uradel aus der Ansbacher Gegend, 1687 ausgestorben)

von Judmann (niederbayrische Familie. In Silber ein blauer Schrägbalken, belegt mit drei schräggelegten silbernen aufgeschlagenen Judenhüten hintereinander. Helmzier: Einer der Judenhüte, oder auch als "hoher Hut" bezeichnet, blau und silbern gestulpt, oben mit einem schwarzen Federbusch besteckt. Helmdecken blau-silbern. Nach dem Aussterben der Familie wurde das Wappen den Löffelholz verliehen, welche ihr Wappen damit vierten), von Schönfels (vogtländische Familie mit Stammburg bei Zwickau. Dreimal silbern-schwarz schräggeteilt. Im Siebmacher als silberner Schrägbalken in Schwarz beschrieben. Helmzier ein Männerrumpf mit aufgeschlagenem Hut zwischen einem wie der Schild bez. Flug, Helmdecken schwarz-silbern), von Grafeneck (Schwäbisches Geschlecht. In Rot eine silberne Raute. Zwei Helme: Helm 1: Auf einem roten Kissen mit Quasten eine aufrechte silberne Raute, an den Ecken mit einem roten Federbusch besteckt. Helm 2: Eine rote, golden eingefaßte Inful, aus welcher rechts ein goldenes Kreuz, links die silberne Raute hervorragt, zwischen einem roten Adlerflug, der mit der silbernen Raute belegt ist. Helmdecken rot-silbern)

Literatur:
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag - Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4
Deutsches Fürsten- und Ritter-Album der marianischen Ritterkapelle in Haßfurt mit genealogischen Notizen und Vorrede, von Carl Alexander von Heideloff, Stuttgart 1868, Verfügbar im Web als Übersicht: http://kirchenbuch.dyndns.org/index/pubbuecher/index.pl?ID=_HI1868W   einzelne Seiten beginnend mit http://kirchenbuch.dyndns.org/index/pubbuecher/seite.pl?ID=_HI1868W+SEITE=a0001 und folgende
Siebmachers Wappenbücher
Hugo Gerard Ströhl, Deutsche Wappenrolle, Reprint von 1897, Komet Verlag Köln, ISBN 3-89836-545-X
Aschaffenburger Wappenbuch

Eugen Schöler, Historische Familienwappen in Franken, Verlag Degener 3. Aufl. 1999
Carl Alexander von Heideloff, Deutsches Fürsten- und Ritter-Album der Marianischen Ritterkapelle in Haßfurt (1868) http://www.bsb-muenchen-digital.de/~web/web1033/bsb10333183/images/index.html

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