Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 460
Dettelbach (Landkreis
Kitzingen, Unterfranken)
Wallfahrtskirche Maria im Sand in Dettelbach (Unterfranken), Teil (2)
Die Wappen
des Westportals, Fortsetzung
Ganz unten unter dem
Julius-Echter-Wappen befindet sich direkt über der
Portalöffnung noch das Stadtwappen von Dettelbach:
In Silber eine rote Burg mit zwei
Zinnentürmen, in deren offenen Tor ein wachsender, rot
gekleideter Bischof mit silbernem Untergewand, in der Linken
einen goldenen Krummstab haltend, in der Rechten ein Schwert
erhoben haltend, darunter ein von Blau und Rot geteiltes
Schildchen; oben eine schräg gestellte, eingekerbte, von Silber
und Rot gevierte Fahne an goldener Stange, unten ein silberner
Wellenbalken. Im modernen Stadtwappen wird der Bischof etwas
anders dargestellt, nämlich mit zum Segen erhobener Rechten, dem
Verlust weltlicher Macht nach dem Reichsdeputationshauptschluß
etwas angemessener.
Das Städchen Dettelbach wurde auf Bitten des Würzburger Fürstbischofs Rudolf von Scherenberg (1466-1495) im Jahre 1484 von Kaiser Friedrich III zur Stadt erhoben. Das älteste Siegel mit dem Stadtwappen stammt von 1498. Die Symbolik ist einfach nachzuvollziehen: Das Rennfähnlein des Würzburger Bistums, der Wellenbalken für "-bach", die rote Burg tritt als typisches Motiv von Städten mit dem Recht auf eigene Befestigung auf, und der Bischof verweist wiederum auf die Orts- und Landesherrschaft des Würzburger Fürstbischofs bis zur Auflösung der geistlichen Fürstentümer. Die Tinkturen waren etwas unsicher, sie wurden 1964 amtlich festgelegt. Ein weiteres Stadtwappen ist am Rathaus zu finden.
Über der Petrus-Figur befindet sich das Aschhausen-Wappen: In Rot ein silbernes fünfspeichiges Rad, das eigentliche Stammwappen derer von Aschhausen. Helmzier auf einem roten Turnierhut mit Hermelinstulp ein silbernes fünfspeichiges Rad. Helmdecken rot-silbern. Hier steht das Wappen für Johann Gottfried von Aschhausen, dieser wurde 1593 Dechant auf der Comburg und im Würzburger Stift Haug, 1609 Bischof von Bamberg, 1610 Dompropst zu Würzburg, und in genau dieser Funktion begleitet er hier seinen obersten Dienstherrn. Im Jahre 1617 wurde er selbst Fürstbischof von Würzburg und folgte Julius Echter nach. Gestorben ist er im Jahre 1622 am 29.12. Das Auftreten des Wappens als dasjenige des Würzburger Dompropstes paßt zur Bauzeit 1612-1613. 1617 kam es dann zur "Rochade": In Bezug auf dieses Portal rückte er sozusagen in die Mittelposition, und sein Gegenüber, der Domdekan, rückte an die bisherige Stelle 1618 als Dompropst nach.
Literatur,
Quellen und Links:
Lokalisierung auf Google Maps:
https://www.google.de/maps/@49.8049632,10.1704138,20z - https://www.google.de/maps/@49.8049632,10.1704138,84m/data=!3m1!1e3
Pfarreiengemeinschaft Maria im Sand: https://pfarreiengemeinschaft-dettelbach.de/ - Wallfahrt: https://pfarreiengemeinschaft-dettelbach.de/wallfahrt
Hugo Schnell, Wallfahrtskirche
Maria im Sand Dettelbach am Main, Schnell Kunstführer Nr. 679,
Verlag Schnell & Steiner GmbH Regensburg, 10. Auflage 2005
http://www.datenmatrix.de/projekte/hdbg/gemeinden/cgi-local/detail.cgi?gkz=9675117
Barbara Schock-Werner, Die Bauten im
Fürstbistum Würzburg unter Julius Echter von Mespelbrunn, 536
S., Schnell & Steiner Verlag 2005, ISBN-10: 379541623X,
ISBN-13: 978-3795416232, S. 100-132.
Wallfahrtskirche bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Wallfahrtskirche_Maria_im_Sand_(Dettelbach)
Wallfahrten Bistum Würzburg: https://wallfahrt.bistum-wuerzburg.de/wallfahrtsorte/region-kitzingen/dettelbach/
Franziskanerkloster Dettelbach: https://de.wikipedia.org/wiki/Franziskanerkloster_Dettelbach
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