Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 752
Barockstadt Fulda

Fulda: Domsingschule

In diesem Gebäude (Paulustor 5) ist das Bischöfliche Kirchenmusikinstitut (Domsingschule) untergebracht. In dem ansonsten unauffälligen Gebäude in der Nähe des Paulustores ist ein Wappenstein des letzten Fuldaer Fürstbischofs Adalbert III von Harstall (reg. 1789–1814) eingemauert. Dieser war Fürstbischof bis 1802, danach Bischof. Adalbert von Harstall wurde am 18.3.1737 in Treffurt geboren. Seine Eltern waren der Geheimrat Hartmann Ernst von Harstall und Theresia von Redwitz. Seine Amtszeit war eine Zeit des Umbruchs. Das begann mit der französischen Revolution im Jahr seines Regierungsantritts und endete mit dem Verlust der kirchlichen Einheit des Bistums Fulda mit seinem Tod. Er erlebte während seiner Amtszeit im Jahre 1802 die Auflösung der geistlichen Fürstentümer auf dem Reichsdeputationshauptschluß und den Verlust der weltlichen Macht am eigenen Leibe. Er erlebte die Neuordnung Zentraleuropas unter dem Einfluß Napoleons. Er behielt die pure Bischofswürde, während die weltliche Macht in Fulda zunächst an den Fürsten Wilhelm V. von Oranien-Nassau ging, danach an dessen Sohn Prinz Wilhelm Friedrich von Oranien, den späteren niederländischen König Wilhelm I. Der Bischof mußte aus dem Schloß ausziehen - er bezog das Palais Buseck schräg gegenüber. Danach mußte der ehemalige Fürstbischof noch erleben, wie Fulda 1813 Teil des Großherzogstums Frankfurt wurde. Der abgesetzte Fürstbischof verstarb am 8.10.1714 in Fulda. Daß Fulda an Hessen kam, erlebte er nicht mehr.

Das Wappen des letzten Fuldaer Fürstbischofs Adalbert III von Harstall ist geviert und wie folgt tingiert:

In dieser Variante fehlen die Helme, stattdessen ist auf dem Schild ein Fürstenhut, hinter dem Schild sind Schwert und Krummstab schräggekreuzt. Der Wappenstein ist auf 1798 datiert. Nach Verlust des Fürstenranges fallen Fürstenhut und Schwert weg, es bleibt ihm danach allein der Krummstab.

Übersicht: Die Äbte und Fürstäbte von Fulda
Philipp Georg Schenk zu Schweinsberg (1567–1568), Fürstabt
Wilhelm Hartmann von Klauer zu Wohra (1568–1570), Fürstabt
Balthasar von Dernbach (genannt Grauel) (1570–1576 und 1602–1606), Fürstabt
Johann Friedrich von Schwalbach (1606–1622), Fürstabt
Johann Bernhard Schenk zu Schweinsberg (1623–1632), Fürstabt
Johann Adolf von Hoheneck (1633–1635), Fürstabt
Hermann Georg von Neuhof (genannt Ley) (1635–1644), Fürstabt
Joachim Graf von Gravenegg (1644–1671), Fürstabt
Kardinal Bernhard Gustav Markgraf von Baden-Durlach (1671–1677), Fürstabt
Placidus von Droste (1678–1700), Fürstabt
Adalbert I. von Schleifras (1700–1714), Fürstabt
Konstantin von Buttlar (1714–1726), Fürstabt
Adolf von Dalberg (1726–1737), Fürstabt
Amand von Buseck, (1737–1756), Fürstabt 1737-1752, Fürstbischof ab 1752, am 5.10.1752 wurde die Fürstabtei durch Papst Benedikt XIV. in den Rang eines Bistums erhoben.
Adalbert II. von Walderdorff (1757–1759), Fürstbischof 
Heinrich VIII. von Bibra, (1759–1788), Fürstbischof 
Adalbert III. von Harstall, (1789–1814), Fürstbischof bis 1802, danach Bischof.

Literatur:
Siebmachers Wappenbücher, insbesondere Band Bistümer.
Kulturamt der Stadt Fulda: http://www.museum-fulda.de
http://www.tourismus-fulda.de/, www.fulda.de, http://www.tourismus-fulda.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten/index.php
Michael Imhof, Fulda - Ein Führer durch die Barockstadt, Michael Imhof Verlag, 3. Auflage 2006, ISBN 3-935590-03-2 und 978-3-935590-03-7

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