Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 872
Ellwangen - Fürstpröpste und Württemberg

Ellwangen: Ehemalige Statthalterei

Dieses Gebäude im Nordosten der Stiftskirche St. Vitus wurde 1591 erbaut als Haus der Stiftsdekane und Statthalter. Bauherr war Fürstpropst Wolfgang von Hausen (reg. 1584-1603). Das Gebäude wurde 1753 im Stil des Rokoko umgebaut. Dabei entstand im Innern auch das Deckenfreko über dem Treppenhaus links der zentralen Eingangshalle.

Bis 2004 waren hier Sonderbehörden des Landes Baden-Württemberg untergebracht. 2005 wurde die ehemalige Statthalterei Außenstelle des Regierungspräsidiums Stuttgart, Geschäftsbereich Straßenbauamt.

Über dem südlichen Haupteingang ist ein Doppelwappen. Der heraldisch rechte Wappenschild zeigt das Martyrium des Hl. Vitus, der mit betend zusemmengelegten Händen in einem Kochkessel steht, an dem außen die Flammen emporzüngeln. Die Szene erinnert an die Legende, daß der erste Versuch Kaiser Diokletians, ihn zu Tode bringen ließ, in einem Versuch mit hungrigen Löwen, was nicht funktioniert hatte, als weiteren Versuch warf man ihn in siedendes Öl, zusammen mit Modestus und Crescentia (Amme und Erzieher). Um 987 erhielt Ellwangen eine Reliquie des Hl. Vitus (Veit). Hier ist zur Symbolisierung der Ellwanger Fürstpropstei einmal nicht die Inful genommen worden, sondern der Heilige, dem die Stiftskirche geweiht ist. Der heraldisch linke Wappenschild zeigt das Familienwappen von Hausen: Auf einem grünen Dreiberg (kann auch fehlen) in Silber ein schwarzer Widder (Hörner können golden sein. Die zugehörige Helmzier wäre der Widder wachsend. Helmdecken wären schwarz-silbern. Man beachte vor allem den phantasievoll im Stile der Renaissance geformten Schildrand.

Ein weiteres zusammengestelltes Wappen gleichen Inhaltes finden wir in der östlichen Giebelwand unter dem obersten Fenster. Es ist auf 1591 datiert und markiert den Zeitpunkt der Vollendung der Statthalterei.

Blick auf den Ostgiebel der Statthalterei mit dem oben besprochenen Wappenstein zwischen den obersten drei Fenstern, über den zwei Ladetüren der Speichergeschosse. Bestes Photolicht für beide Wappen ist frühmorgens.

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Otto Beck: Die Stiftsbasilika St. Vitus in Ellwangen, Führer durch ein sehenswertes Gotteshaus, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg, 1. Auflage 2003, ISBN 3-89870-005-4

Schönenbergkirche (1) - Schönenbergkirche (2) - ehem. Priesterseminar - ehem. Pfarrhaus - Landgericht - Schloß - Stiftsbasilika St. Vitus außen - Statthalterei - Palais Adelmann - Wallersteinscher Domhof

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