Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 874
Ellwangen - Fürstpröpste und Württemberg

Ellwangen: Wallersteinscher Domhof

Das Gebäude wurde 1590 als Stiftsherrenwohnung errichtet. 1775 wurde es umgebaut und im Stile der Zeit als Wallersteinscher Domhof umgebaut, aus dieser Zeit stammt das Wappen an der Fassade. Das aus dieser Zeit stammende, kunstvolle Treppenhaus ist besonders sehenswert. 1812-1819 wurde das Gebäude erst als Gymnasium genutzt, dann als Kameralamt. 1910 bekam das Wasserwirtschaftsamt hier seinen Sitz, 1995 bekam die Gewässer-Direktion Neckar hier ihre Außenstelle. Seit 2005 ist das Gebäude in Privatbesitz.

Zwischen der Beletage und dem zweiten Obergeschoß des fünfachsigen Gebäudes mit einer durch zwei Wandvorlagen und einen kleinen, geschweiften Giebel betonten Mittelachse ist mittig das Wappen der Reichsfürsten von Oettingen-Wallerstein angebracht: Golden-roter Eisenhutfeh in vier Reihen, darin ein blauer Herzschild, alles belegt mit einem silbernen Schragen. Zuir weiteren Diskussion siehe Hauptartikel zu Oettingen. Die hier nicht abgebildete Helmzier wäre ein wachsender goldener Brackenrumpf mit roten Ohren, die mit einem silbernen Schragen belegt sind. Die Helmdecken wären rot-golden. Schildhalter sind zwei widersehende goldene Bracken, deren rote Ohren mit einem silbernen Schragen belegt sind. Das Ganze umgibt ein mit dem Fürstenhut bedeckter, hermelingefütterter purpurner Wappenmantel.

Zu den verschiedenen Linien des Hauses Oettingen: 1418 erfolgt die erste Teilung in

Weitere Teilungen erfolgten 1442 und 1485. 1522 spaltete sich das Haus in zwei wichtige Äste:

Die Linie Oettingen-Wallerstein hat später noch den Herzschild Sötern, die Linie Oettingen-Spielberg nicht. Hier ist kein Sötern-Herzschild abgebildet. Der Hintergrund ist der, daß Graf Notker Wilhelm von Oettingen-Baldern-Katzenstein (1653-1693) über seine Frau Sidonia von Soetern Freiin von Dagstuhl die Herrschaften Soetern und Dagstuhl bekommen hatte. Er setzte nun einen weiteren Herzschild auf das Oettinger Wappen, in Gold eine rote Wolfsangel (Doppelhaken), das Soeternsche Wappen. Sein Sohn, Kraft Anton Wilhelm von Oettingen-Baldern (1684-1751) vermehrte das Oberwappen und führte drei Helme, den Stammhelm, den von Dagstuhl und den von Soetern. Mit Franz Ludwig von Oettingen-Baldern starb die Linie 1798 aus und wurde von den Fürsten von Oettingen-Wallerstein beerbt. Diese übernahmen nun den Oettingen-Baldernschen Schild mit Herzschild von Soetern. So erklärt sich, warum die Linie Oettingen-Wallerstein im Jahre 1775 noch keinen Herzschild Soetern führt, später aber doch.

Die Fassade ist nach Südsüdwesten ausgerichtet, bestes Photolicht ist der späte Vormittag.

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Hinweistafel am Gebäude

Schönenbergkirche (1) - Schönenbergkirche (2) - ehem. Priesterseminar - ehem. Pfarrhaus - Landgericht - Schloß - Stiftsbasilika St. Vitus außen - Statthalterei - Palais Adelmann - Wallersteinscher Domhof

Die Wappen der Grafen und Fürsten von Oettingen

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