Bernhard Peter
Historische heraldische Exlibris (5)

Exlibris von Paul Voigt:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1903, entworfen von Paul Voigt (1859-1924) für Walter von Zurwesten (Zur Westen). Die Graphik ist ganz unscheinbar signiert, aber an prominenter Stelle datiert. Das Vollwappen ist in einem Arrangement mit Schwert, an dem eine Balkenwaage mit zwei Waagschalen hängt, und einem Spruchband nach heraldisch links gewendet. Das Wappen zeigt in Blau einen schräglinken silbernen Fluß (Wellenschräglinksbalken), oben eine ebenfalls schräglinks gelegte goldene Lilie, unten ein goldener Stern. Helmzier nach dem Siebmacher, Band Bay Seite: 126, Tafel: 156 ein Flug in Farben und Figuren des Schildes. Hier abweichend ein Stern zwischen einem Flug. Helmdecken blau-silbern. Hier ist das Wappen komplett gewendet. Die Familie wurde geadelt von Kaiser Franz II 1796. Die beiden gemeinen Figuren des Wappenschildes, Stern und Lilie, tauchen je einmal auf den Enden des Schriftbandes und rechts und links der Worte "Ex libris" noch einmal auf. Der Eigner Walther von Zur Westen lebte vom 31.12.1871 bis zum 19.4.1948. Er war der Sohn von Bernhard von Zur Westen und Marianne von Leesen. Gebürtig stammt er aus Berlin. Er studierte Jurisprudenz und Kunstgeschichte in Rostock, Breslau und Berlin. Seine berufliche Laufbahn ließ ihn Richter und Senatspräsident am Reichsversicherungsamt Berlin werden, dazu geheimer Regierungsrat. Darauf bezieht sich das dargestellte Schwert mit der Waage, Insignien der Justitia. Er war Rechtsritter des Johanniterordens. Walther von Zur Westen war Mitglied des deutschen Vereins für Exlibriskunst und Gebrauchsgraphik und führte über viele Jahre dort den Vorsitz. Ab 1910 war er auch Mitglied im Verein für die Geschichte Berlins. Er war ausgiebig schriftstellerisch tätig mit Themenschwerpunkt Exlibriskunde.

Exlibris von Richard Sturtzkopf:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1903, entworfen von Richard Sturtzkopf (8.4.1873-19..) für Edgar Böcking. Richard Sturtzkopf war Architekt. Unter dem Wappen, das in einen üppig gestalteten Rahmen aus Säulen und Neo-Renaissance-Ornamentik eingebettet ist, befinden sich die Signatur und die Datierung in römischen Ziffern. Davon abgesetzt ist das Eignernamensfeld unten. Das Wappen Böcking ist im Siebmacher, Band Bg10, Seite: 2, Tafel: 2, beschrieben: In Gold ein blauer Schräglinksbalken, begleitet beiderseits von einem naturfarbenen Fisch. Auf dem Helm ein offener Flug, rechts golden, links blau, Helmdecken blau-golden. Die Familie hat zwei Zweige, einer in Trarbach (Mosel) und einer in Kirn (Nahe). Neben dieser Variante lassen sich noch andere Wappen, ohne den Schrägbalken, mit zwei Fischen nachweisen. Edgar Böcking wurde 1861 in Verviers als Sohn von Albert Böcking (1814-1876) aus der Trarbacher Linie geboren. Es gibt eine familiäre Verbindung mit den Sturtzkopf.

Exlibris von Richard Sturtzkopf:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1902, entworfen von Richard Sturtzkopf (8.4.1873-19..) für Hellmut von Tautphoeus (vgl. Witte, Bibliographie 2, 122; Thieme-Becker 32; Gutenberg 43.129). Das mit üppigen Helmdecken ausgestattete Vollwappen, das rechts und links der Helmzier von einem Spruchband mit den Worten "MENS IMMOTA MANET" begleitet wird, der unten inhaltlich fortgesetzt wird "NUNQUAM RETRORSUM", schwebt über einer Stadtansicht des historischen Ansbach. Unter der unteren Inschrift ist das Exlibris signiert und datiert. Das Wappen Tautphoeus zeigt in Blau zwei silberne, schräggekreuzte (ins Andreaskreuz gesetzte) Pilgerstäbe, in jedem Winkel von einer silbernen Jakobsmuschel begleitet (von vier silbernen Pilgermuscheln bewinkelt). Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender, blau gekleideter Pilger mit Pilgerstab in der Rechten und mit der Linken an der umhängenden Pilgertasche, mit Pilgermuscheln auf Hutkrempe und Kragen, zwischen einem silbern-blau übereck geteilten offenen Flug. Das Wappen ist beschrieben im Siebmacher, Band Bay, Seite: 60, Tafel: 64, PrGfN, Seite: 24, Tafel: 18. Früher hieß die bayrische, ursprünglich aus Schweden stammende, zu Schlachtegg und Trugenhofen (Ortsteil von Dischingen) begüterte Familie Jacobi von Tautphoeus. Sie wurden am 30.12.1714 Reichsritter, am 4.7.1792 unter Kurfürst Karl Theodor Freiherren, was durch König Maximilian I von Bayern am 26.4.1817 bestätigt wurde. Hellmut von Tautphoeus war in Ansbach Regierungsrat und Bezirksamtmann.

Exlibris von Oskar Roick:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1910, entworfen von Oskar Roick (1870-1926), Berlin, für Freifrau v. Tautphoeus geb. Clanner v. Engelshofen (100 x 59 mm, Buchdruck, Witte, Bibliographie 3, 27; Gutenberg 9215). Das Exlibris ist dreigeteilt; die Zone mit den einander zugewendeten Einzelwappen beider Eheleute wird unten begleitet von der Schriftzone, die die Eignerin nennt, und oben von einem dachartigen Aufsatz in gotisierenden Formen, optisch rechts oben drüber eine Ansicht von Prag, links eine Ansicht von "Hostacov" = Tachov, Tachau im westlichen Böhmen. Das Wappen Tautphoeus zeigt in Blau zwei silberne, schräggekreuzte Pilgerstäbe, von vier silbernen Pilgermuscheln bewinkelt. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender, blau gekleideter Pilger mit Pilgerstab in der Rechten und in der Linken eine Pilgerflasche haltend, mit Pilgermuscheln auf Hutkrempe und Kragen, zwischen einem silbern-blau übereck geteilten offenen Flug.

Das Wappen der Ritter Clanner von Engelshofen ist von Silber und Blau schräggeteilt (hier nur eine dünne Linie im ansonsten damaszierten Schild) mit einem pfahlweise gestellten, goldenen Pfeil, der eine blaue Spitze und silbernen Flitsch hat. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender Mohr mit von Silber und Blau schräggeteiltem Gewand, in der Rechten einen goldenen Pfeil mit blauer Spitze und silbernem Flitsch haltend. Die Familie kommt aus Bayern und Österreich, vor allem aus dem Raum Salzburg. Das Wappen ist beschrieben im Siebmacher, Band Bay, Seite: 72, Tafel: 80, wo sich aber Text und Abbildung hinsichtlich der Farbabfolge widersprechen. Hier wird die Farbabfolge der Zeichnung gegeben, desgleichen den Angaben der Familie entsprechend (http://www.vonclanner.de/index.shtml). Ferner wird die Teilung im Siebmacher Bayern als schräglinks angegeben und als schrägrechts abgebildet. Hier ist sie eindeutig schrägrechts. Im Siebmacher Bayern wird alternativ der Mohr mit gespaltenem Gewand abgebildet, im vorliegenden Fall unzutreffend. Das Wappen wird ferner unter dem Namen "Klaner" beschrieben im Siebmacher, Band Salz, Seite: 31, Tafel: 12, wo die Farbabfolge von Bild und Text übereinstimmt, die Teilung aber als schräglinks angegeben wird und der Pfeil in verwechselten Farben angegeben wird.

Exlibris von Lorenz Rheude:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1917, entworfen von Lorenz M. Rheude (17.12.1863-1939) aus München, für Freiin Marietta v. Tautphoeus (Buchdruck, Witte, Bibliographie 3, 15; Thieme-Becker 28; Gutenberg 8963). Die Künstlersignatur befindet sich ganz rechts unten und teilt die Jahreszahl. Das Vollwappen (in Blau zwei silberne, schräggekreuzte Pilgerstäbe, von vier silbernen Pilgermuscheln bewinkelt. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender, blau gekleideter Pilger mit Pilgerstab in der Rechten und der Linken an der Pilgerflasche, mit Pilgermuscheln auf Hutkrempe und Kragen, zwischen einem silbern-blau übereck geteilten offenen Flug) ist in einen Vierpaß eingefügt, was die seitlich angeordneten Helmdecken breit und kurz werden läßt, um die Form optimal auszufüllen. Das Wappen ist in den vier verbleibenden Ecken bewinkelt von je einem Edelweiß-Blütenstand. Diese typischen Alpenblumen passen zu den Wurzeln der Familie im Salzburgischen.

Exlibris von Georg Otto:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1898, entworfen von Georg Otto (1868-1939) aus Berlin, für Otto Haak (Buchdruck, rot auf lindgrünem Papier). Die Künstlersignatur befindet sich ganz rechts unten, desgleichen die Jahreszahl. Es handelt sich um eine sehr dynamische Darstellung mit im Halbprofil herausgedrehten, nach vorne geneigten Helm mit ungezaddelter, tuchartiger, groß dimensionierter Helmdecke, die beiderseits über die Randbegrenzungslinien hinausweht. Stechhelm und geschlossenes Tuch als Helmdecke entsprechen nicht der gewohnten stilistischen Einheit, sondern sind hier Ausdruck historisierender künstlerischer Freiheit.

Das Wappen zeigt in Rot ein goldenes Andreaskreuz, nach der Figur mit zwei schwarzen Feuerhaken belegt. Auf dem Helm ein goldener Löwe wachsend zwischen einem roten Flug, einen schwarzen Feuerhaken pfahlweise vor sich haltend. Die Helmdecken werden zuerst rechts rot-golden und links schwarz-golden angegeben, seit 1903 führt der Eigentümer die Decken auf beiden Seiten rot-golden. Hier ist also noch die erste Form zu erwarten. Die Wappenbeschreibung findet sich in Siebmacher, Band Bg5, S. 23, T. 27 sowie Bg7, S. 22.

Von diesem Blatt gibt es auch noch eine Farbvariante, schwarzer Druck auf gelblichem Papier:

Exlibris von Alexander von Dachenhausen:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1902, signiert mit den Initialen "A" und "D" = Alexander von Dachenhausen (1848-1916), für Adolf Bachofen von Echt sen. (Gutenberg 19.196). Die Künstlersignatur befindet sich rechts unten ganz klein im Schnörkelwerk, die Jahreszahl aufgeteilt rechts und links des Schildfußes. Oben ist noch die Devise "Respice finem" - "denk an das Ende" zu lesen. Zum Bügelhelm ist hier eine stilistisch befremdliche Helmdecke gezeichnet, ein zu beiden Seiten mantelartig gerafftes Tuch, ein Mischmasch aus Helmdecke und Wappenmantel, stilistisch überhaupt nicht überzeugend. Solche Decken waren im klassizistischen Stil Mode, passen hier aber nicht zum Rest und sollten keineswegs als Vorbild dienen. Das Wappen der Bachofen von Echt zeigt im goldenen Schild schreitend ein schwarzes Lamm (manchmal noch auf grünem Boden, so wie hier), auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken das schwarze Lamm wachsend zwischen einem ebenfalls schwarzen Flug. So ähnlich ist das Familienwappen nach dem kaiserlichen Wappenbrief vom 24.3.1532, mit dem ersten Unterschied, daß das Lamm schreitend und nicht wachsend dargestellt wird, und mit dem zweiten Unterschied, daß in der Helmzier kein Flug vorhanden ist. Die freiherrliche Linie der Familie führte das Wappen nach einem Diplom vom 12.10.1691 in veränderten Farben, in Blau ein silbernes, schreitendes Lamm auf grünem Boden, auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken das silberne Lamm wachsend, ebenfalls noch ohne einen Flug. Im Siebmacher wird ein in diesen Farben tingiertes Wappen unter "Bachoff" und "Bachof" beschrieben in den Bänden Sa, Seite: 7, Tafel: 6, Pr, Seite: 34, Tafel: 39, Pr, Seite: 77, Tafel: 99, und SchwA, Seite: 4, Tafel: 2. Die älteste Linie der Bachofen von Echt mit den Farben schwarz-golden, der auch der Eigner dieses Blattes angehört, führt seit der preußischen Adelsanerkennung vom 16.2.1830 das Lamm in der Helmzier wachsend und zusätzlich zwischem einem schwarzen Adlerflug, während die jüngste Linie seit dem 27.6.1829 das Lamm nur wachsend und ohen Flug führt. Die Familie kam aus dem Limburgischen und wurde in Wien ansässig mit Karl Adolph Bachofen von Echt (Adolph d. Ä., 2.3.1830-22.5.1922). Dieser hatte 1848-1853 in Prag Chemie und Ingenieurwissenschaften studiert. Zuerst war er in einer Zuckerfabrik in Libesnitz tätig, die seinem Bruder Clemens gehörte, und die er schließlich leitete. Über seine Frau Albertine Bosch kam er an die Brauerei, denn deren Vater Franz Xaver Bosch besaß die Nußdorfer Bierbrauerei. Als der Schwiegervater verstarb, kaufte Karl Albert Bachofen von Echt den Betrieb von den Erben und stieg 1865 beruflich auf das Brauereiwesen um. Die Nußdorfer Brauerei entwickelte sich unter seiner Leitung zu einer der führenden Brauereien Österreichs. Karl Albert Bachofen von Echt wurde von Kaiser Franz Joseph I. in den Freiherrenstand erhoben und begründete den Wohlstand und Aufstieg der Familie im Habsburgerreich. Nach ihm ist eine Gasse in Nußdorf (heute zu Wien gehörend) benannt.

 

Exlibris von Friedrich Junginger:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1901, signiert "F. Junginger, Wien", für Rudolf Hoefken von Hattingsheim (Gutenberg 27.774). Der Künstler ist Friedrich (Fritz) Junginger (12.9.1860-14.5.1932). Er wurde in Peterwardein im damaligen Jugoslawien geboren und war tätig als akademischer Maler. In Wien wohnte er in der Wipplingerstr. 13. Nach seinem Tod an Herzschwäche wurde er am 18.5.1932 auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben. Künstlersignatur und Datum befinden sich ganz unten etwas abgesetzt.

Soweit zum Künstler, jetzt zum Eigner: Der Zusatz "von Hattingsheim" wurde 1890 Rudolf Hoefken (9.7.1861-13.10.1921) verliehen, Regierungsrat und bekannter Numismatiker in Wien, 1902-1913 Präsident des Clubs der Münz- und Medaillenfreunde bzw. der österreichischen Gesellschaft für Münz- und Medaillenkunde, Gründer und Herausgeber der Archivs für Brakteatenkunde (http://www.biographien.ac.at/oebl_2/353.pdf) und 1912-1922 Vorsitzender der Österreichischen Exlibris-Gesellschaft. Sein Vater Dr. phil., k.k. Hofrat, k.k. Min.Rat. Gustav Hoefken (14.7.1811-14.7.1889), am 20.6.1867 nobilitiert als Ritter von Hoefken, stammt aus Hattingen und zog nach Wien. Er war verheiratet mit Karolina (Lina) Rappold. Der Sohn Rudolf heiratete Pauline Wottitz. Das Exlibris ist nicht durch Angabe eines Vornamens personalisiert und bietet unter der Wappenzone ein Feld für eigene Einträge. Unter dem zentralen Wappen befindet sich die Devise "Veritas".

Das Wappen (in Blau ein goldener aufrechter Eichenzweig, zwei gekrönte Helme mit blau-goldenen Decken, beide mit einem geschlossenen Flug, rechts von Gold und Blau übereckgeteilt, links von Blau und Gold) wird begleitet von vier Wappenschilden mit einem Familienwappen und drei in der Familiengeschichte wichtigen Städten: Rappold (auch Rappolt, gespalten, vorne rot, hinten in Silber zwei blaue Schrägbalken, Helmzier zwei Büffelhörner wie der Schild, Decken rot-silbern/blau-silbern, für die Familie der Mutter des Eigners), Stadt Hattingen (in Gold - früher, heute Blau - der Hl. Georg in silberner Rüstung mit goldenem Nimbus, auf silbernem, rot gezäumtem Pferd, mit silberner Lanze einen grünen Lindwurm erstechend, im Siebmacher von 1885 noch mit goldenem Feld, 1909/1911 erst offiziell und mit blauem Feld, vgl. http://www.hattingen-pur.de/unser_hattingen/wappen_farben.htm), Stadt Augsburg (in von Rot und Silber gespaltenen Schild eine grüne Zirbelnuß auf einem goldenen, seit 1985 ebenfalls grünem Kapitell) und Stadt Wien (in Rot ein silbernes Kreuz). Die drei Städtewappen zeichnen den Lebensweg des Exlibriseigners nach, der Familienursprung in Hattingen, der Studienort Augsburg und der Geburtsort und Lebensmittelpunkt Wien.

Exlibris von Adolf M. Hildebrandt:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1896 von Prof. Adolf Matthias Hildebrandt (1844-1918) für Carl G. F. Langenscheidt. Künstlersignatur rechts unten, ohne Datierung (102 x 70 mm, Witte, Bibliographie 2, 35; Thieme-Becker 17; Gutenberg 25.656; Leiningen-Westerburg 99). Der fünffarbige Buchdruck zeigt das blau-goldene Familienwappen unter einem Spruchband mit der roten Devise "Ohn' Fleiß kein Preis" innerhalb einer schwarz-weißen ornamentalen Umrankung. Das Wappen zeigt in Blau eine von einem goldenen Strahlenkranz umgebene schwarze, silbern gradierte Weltkugel, teilweise überdeckt von einem silbernen Wolkenschildfuß. Auf dem silbern-golden bewulsteten Helm mit blau-silbernen Decken zwei goldene, beblätterte Zweige mit roten Früchten. Carl G. F. Langenscheidt lebte 12.1.1870 - 7.6.1952 und ist einer der bekanntesten deutschen Verleger in den Bereichen Sprachen, Sprachkurse, Wörterbücher, Wissen, Reisen und Kartographie. Er war der Sohn des Verlagsgründers Gustav Langenscheidt und übernahm die Leitung des Unternehmens 1895.

Exlibris von Adolf M. Hildebrandt:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1903 von Prof. Adolf Matthias Hildebrandt (1844-1918) für Max von Johnston. Künstlersignatur rechts unten im Zentralfeld, Datierung prominent unter dem Eignernamen (Witte, Bibliographie 2, 35; Thieme-Becker 17; Gutenberg 25.642). Unter dem Zentralfeld wir der Standort der Bibliothek auf Schloß Rathen angegeben. Der florale Rahmen ändert seinen Charakter im oberen Drittel in den zweier Disteln mit je zwei Blüten. Schloß Rathen - damit ist Niederrathen (polnisch Ratno Dolne) in Niederschlesien bei Wünschelburg gemeint. Burg bzw. Schloß Rathen hat eine wechselvolle Besitzgeschichte: von Muschcin (Moschen), von Pannwitz, von Reichenbach, von Sebottendorf, Paschasius von Osterberg etc. 1761 kam es an den Kommerzienrat Leopold Genedel, dessen Erben veräußerten es 1854 an Woldemar von Johnston, dessen Sohn Maximilian von Johnston der Besitzer des gezeigten Exlibris ist. Seine Witwe. übertrug Rathen wiederum an die Familie von Blanckart. Das Wappen, beschrieben im Siebmacher, Band Bö, Seite: 230, Tafel: 100, OstN, Seite: 85, Tafel: 55, Pr, Seite: 187, Tafel: 236, zeigt in Silber mit rotem Schildhaupt mit drei balkenweise gelegten, viereckigen, bequasteten, goldenen Kissen ein schwarzes Andreaskreuz. Auf dem gekrönten Helm mit rechts rot-goldenen und links schwarz-silbernen Decken ein goldener, mit dem Rade aufwärts gestellter Sporn zwischen einem rechts rot-golden und links silbern-schwarz geteilten offenen Flug. Die Familie stammt aus Schottland, daran erinnern die Disteln. Rudolf Sebastian von Johnston und Kroegeborn (1683-1756), Erbherr auf Peterwitz, wurde von Kaiser Karl VI am 18.6.1733 in den böhmischen Ritterstand erhoben.

Literatur, Quellen und Links:
Elke Schutt-Kehm, Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, 2. Teil, Band 1: A-K, 720 Seiten, 1685 Abb., Verlag Claus Wittal, Wiesbaden, 1998, ISBN 978-3-922 835-31-8.
Elke Schutt-Kehm, Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, 2. Teil, Band 2: L-Z, 736 Seiten, 1795 Abb., Verlag Claus Wittal, Wiesbaden, 1998, ISBN 978-3-922 835-32-5
Claus Wittal, Eignerverzeichnis zum Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, Verlag Claus Wittal, 2003, 336 Seiten, 595 Abb., ISBN 978-3-922 835-33-2
Siebmachers Wappenbücher wie angegeben
Siebmachers großes Wappenbuch, Sonderband H: Jürgen Arndt: Biographisches Lexikon der Heraldiker; 1992. XXIV und 664 S. mit zahlr. Wappenabb., Festeinband, Degener Verlag, ISBN 3-87947-109-6
Bachofen von Echt:
http://www.biographien.ac.at/oebl_1/41.pdf - http://www.biographien.ac.at/oebl_1/42.pdf - http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Adolf_Bachofen_von_Echt
Bachofen von Echt: Monatsblatt des heraldisch-genealogischen Vereins Adler, Wien, Bd. 4. Ein herzliches Dankeschön an Herrn Alois Lenz für wertvolle Hinweise.
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Peter Rath aus Wien für wertvolle Hinweise zum Maler Junginger.
zu Ritter von Hoefken bei: Peter Rath: Sammlerstempel 2:
http://www.exlibris.or.at/?page_id=966
zu Hoefken: 100 Jahre Österreichische Numismatische Gesellschaft 1870-1970, Festschrift
Wappen Hoefken: Roland, Archiv für Stamm- & Wappenkunde, hrsg. von Lorenz M. Rheude, 7. Jahrgang 1906-1907, Verlag Gebr. Vogt, Roda, 1907, Kunstbeilage und S. 78

Exlibris (01) - (02) - (03) - (04) - (05) - (06) - (07) - (08) - (09) - (10) - (11) - (12) - (13) - (14) - (15) - (16) - (17) - (18) - (19) - (20)
Exlibris (21) - (22) - (23) - (24) - (25) - (26) - (27) - (28) - (29) - (30) - (31) - (32) - (33) - (34) - (35) - (36) - (37) - (38) - (39) - (40)
Exlibris (41) - (42) - (43) - (44) - (45) - (46) - (47) - (48) - (49) - (50) - (51) - (52) - (53) - (54) - (55) - (56) - (57) - (58) - (59) - (60)
Exlibris (61) - (62) - (63) - (64) - (65) - (66) - (67) - (68) - (69) - (70) - (71) - (72) - (73) - (74) - (75) - (76) - (77) - (78) - (79) - (80)
Französische Exlibris (1) - (2) - (3) - (4) - Italienische Exlibris (1) - belgische Exlibris (1) - portugiesische Exlibris (1)
Britische Exlibris (1) - (2) - (3) - (4) - (5) - (6) - (7) - (8) - (9) - (10) - (11) - (12) - (13) - (14) - (15) - (16)
spanische Exlibris (1)
Signaturen von Künstlern und Heraldikern

Übersicht

Home

© Copyright / Urheberrecht am Text und Datenbank: Bernhard Peter 2011
Die Abb. sind selbst angefertigte Scans historischer, aufgrund ihres Alters gemeinfreier Originale.
Sofern bekannt, ist der Urheber bei der jeweiligen historischen Graphik angegeben.
Impressum