Bernhard
Peter
Historische
heraldische Exlibris (86)
Exlibris
von anonymem Künstler
Das weder datierte noch monogrammierte und daher vom Künstler
her nicht zuzuordnende Blatt ist für den Prager Erzbischof
Franz de Paula Graf von Schönborn (24.1.1844-25.6.1899).
Dieser war der Sohn von Erwein Damian Hugo von Schönborn
(17.5.1812-12.1.1881) und Christina Maria Josefa Gräfin von
Brühl (28.3.1817-23.10.1902). Die Großeltern väterlicherseits
waren Friedrich Karl Graf von Schönborn (2.8.1781-24.3.1849),
der Begründer der Prager Linie (Böhmische Linie), und Anna
Maria von Kerpen (13.11.1784-8.10.1862). Besagter Großvater
gehörte der Generation von drei Brüdern der Familie an, die die
drei Linien zu Prag, zu Wien und zu Wiesentheid bildeten. Alle
haben Rudolf Franz Erwein Graf von Schönborn-Wiesentheid als
gemeinsamen Stammvater.
Das Wappen ist zweimal geteilt und zweimal gespalten mit geviertem Herzschild, Feld 1: in Rot drei (2:1) silberne Schildchen (reichsständische Herrschaft Reichelsberg), Feld 2: in Gold der kaiserliche, golden nimbierte schwarze Doppeladler, im rechten Fang Zepter und Schwert, im linken Fang den Reichsapfel haltend (Reich, Gnadenwappen), Feld 3: in Blau ein silberner Balken, begleitet von 3 (2:1) silbernen Rauten (Herrschaft Heppenheim), Feld 4: in Hermelin auf einem roten und mit goldenen Quasten verzierten Kissen ein goldener Reichsapfel mit goldenem Kreuz (für das Erbtruchsessen-Amt in den österreichischen Landen ob und unter der Enns), Feld 6: in Schwarz 3 (2:1) goldene aufrechte Getreidegarben (aus dem Wappen der von Buchheim), Feld 7: in Gold ein schwarzer Wolf (von Wolfsthal), Feld 8: in Rot ein silberner Balken (Erzherzogtum Österreich, Gnadenzeichen), Feld 9: in Silber ein blauer Löwe, belegt mit zwei roten Balken (Truchsess von Pommersfelden), Herzschild geviert, Feld a und d: in Schwarz ein goldener Balken (Erzbistum Prag), Feld b und c: in Rot auf drei silbernen Spitzen ein schreitender goldener Löwe mit blauer Krone (Grafen von Schönborn). Als Schildhalter werden zwei gekrönte goldene Löwen geführt (hier nicht widersehend), in den Vorderpranken an goldenen Stangen jeweils eine golden befranste Standarte haltend, rechts golden mit dem schwarzen Reichsadler (Reich, Gnadenzeichen), links rot mit silbernem Balken (Österreich, Gnadenzeichen). Für die erzbischöfliche Würde sehen wir auf dem oberen Schildrand die Mitra, hinter dem Schild schräggekreuzt das Vortragekreuz und den Krummstab. Das Ganze wird von einem Wappenmantel umhüllt, der aus einem Fürstenhut herabfällt, und darüber schwebt der Galero mit beiderseits je zehn Fiocchi; die korrekte Farbe wäre grün.
Der in Prag geborene Franz de Paula Graf von Schönborn erhielt nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Theologie an den Universitäten Prag, Innsbruck und Rom am 10.8.1873 in Prag die Diakons und am 15.8.1873 die Priesterweihe. 1875 schloß er seine Studien mit der Promotion zum Dr. theol. an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ab, dem ehemaligen Collegio Romano. Zunächst wurde er Kaplan in Plan bei Marienbad, dann 1879 Subregens und 1882 Regens des Priesterseminars in Prag. Am 22.8.1883 wurde er von Kaiser Franz Joseph I. zum Bischof von Budweis (Ceské Budejovice) ernannt und am 29.9. des Jahres von Papst Leo III. bestätigt, als Nachfolger von Jan Valerián Jirsík. Die Bischofsweihe erhielt er am 18.11.1883. Am 21.5.1885 ernannte man ihn zum Erzbischof von Prag, als Nachfolger von Friedrich Joseph Fürst von Schwarzenberg; die päpstliche Bestätigung erfolgte am 27.7. des Jahres. Am 24.5.1889 wurde er zum Kardinal erhoben, und am 30.12.1889 wurde er Kardinalpriester von Santi Giovanni e Paolo al Celio in Rom, eine der ältesten Kultstätten der Stadt. Der Exlibrisbesitzer war Träger des Großkreuzes des österreichischen St. Stefans-Ordens. Er wurde in der St. Anna-Kapelle des Veitsdoms begraben. Das Exlibris muß also aus der Zeit 1885-1889 stammen, denn die Anzahl der Fiocchi ist 2x 10, noch nicht 2x 15.
Exlibris
von Ernst Krahl
Dieses im Rasterdruck vervielfältigte Exlibris ist von Ernst
Krahl (26.10.1858-22.11.1926) gestaltet worden;
seine Signatur befindet sich rechts unten am Rand. Das mit
üppigen Jugendstil-Rankenornamenten verzierte Blatt ist
"AUGUSTI TURNAU" zugeordnet. Diese Familie besaß ein
Gut in Galizien und wurde in Person des Jacob Turnau (-1863) am
12.12.1857 in den österreichischen Adelsstand mit dem Prädikat
"von Dobczyc" erhoben (österreichisches Staatsarchiv
AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 1013.29). Josef Turnau Edler von
Dobczyc, k. k. Oberst und Militär-Baudirektor in Wien, bekam am
11.1.1881 zusammen mit der Mitgliedschaft im Eisernen Kronenorden
3. Klasse den österreichischen Ritterstand (österreichisches
Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 1013.28). Es gibt einen August
Ritter Turnau von Dobczyce (23.6.1865-19.8.1924), Sohn
von Josef Turnau und Klotylda Fejervary de Keresztes, der in
Ragusa, Dalmatien, geboren wurde, eine militärische Karriere
machte, 1901 Major im Generalstab wurde, 1914 Generalstabschef
der 56. Infanterie-Division und Kreiskommandant in Piotrków
wurde und der 1918 bis Kriegsende als Oberst Kommandant des
Schützen-Regiment I diente (österreichisches Staatsarchiv
AT-OeStA/KA NL 523 (B)). Er war mit Stella Henrietta
Wattman-Maelcamp-Beaulieu verheiratet. Möglicherweise ist das
der Exlibrisbesitzer.
Das Wappen der Familie Turnau von Dobczyc wird im Siebmacher Band: Gal Seite: 231 Tafel: 280 beschrieben. Es ist von Rot und Blau durch einen schwarz-golden der Länge nach geteilten Schrägrechtsbalken geteilt, oben auf einem natürlichen Felsen eine zweitürmige silberne Burgruine, unten ein silberner Löwe, mit den Vorderpranken einen grünen Lorbeerzweig mit roten Früchten haltend. Das frühere Wappen hat nur einen Helm, zu rechts rot-silbernen und links blau-silbernen Decken drei Straußenfedern, rot-silbern-blau. In der verbesserten, späteren Form werden zum gleichen Schild zwei gekrönte Helme geführt, Helm 1 (rechts): zu rot-silbernen Decken drei Straußenfedern, rot-silbern-rot, Helm 2 (links): zu blau-silbernen Decken ein wachsender silberner, doppelschwänziger Löwe, der mit der erhobenen rechten Vorderpranke einen Krummsäbel schwingt und der in der linken Vorderpranke drei grüne Lilienstengel mit silbernen Blüten hält (Tinkturen nach den Unterlagen zum Diplom).
Exlibris
von Ernestine Gräfin Coudenhove
Ernestine Gräfin
Coudenhove hat dieses Exlibris für sich und ihren Ehemann
selbst im Jahre 1915 angefertigt; in der rechten unteren Ecke ist
das C mit dem einbeschriebenen E als Monogramm eingedruckt. Gräfin
Ernestine Maria Gobertina Agathe von Breuner-Enkevoirt
(17.8.1861-22.10.1945) war die Tochter von August Johann
Evangelist Karl Borromeus Joseph Graf Breuner-Enkevoirt
(1.10.1828-21.2.1894) und Agathe Maria Gräfin Széchényi de
Sárvár-Felsövidék (18.10.1833-20.11.1920). Ihr eigenes Wappen
ist der heraldisch linke Teil des Allianzwappens, in Silber ein
schwarz-golden in zwei Reihen geschachter Pfahl, auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein silberner Flug,
beiderseits belegt mit dem schwarz-golden in zwei Reihen
geschachten Pfahl. Die Familie stammt aus der Steiermark. Der
Doppelname kam zustande, weil der Urururgroßvater der
Exlibrisbesitzerin, Anthonie Graf Breuner (1698-1757), der Erbe
des Grafen Adrian von Enkevoirt (-1738) war und den Namen Breuner
von Enkevoirt annahm.
Der im Eignerfeld genannte Ehemann war Konrad Kuno Joseph Maria Graf von Coudenhove-Honrichs (15.3.1858-6.6.1915), der Sohn von Karl Maria von Coudenhove (3.12.1814-28.8.1868), österreichischer Feldmarschalleutnant, und Marie Leopoldine Honrichs zu Wolfswarffen (5.1.1826-14.3.1894); für letztere war es die zweite Ehe. Die Familie des Ehemannes stammt ursprünglich aus Brabant und wurde 1790 in den Reichsgrafenstand erhoben. Es gab zwei wichtige Zweige, einen Zweig Coudenhove-Kalergi mit dem ehemaligen Hauptsitz auf dem westböhmischen Schloß Ronsperg (1945 vertrieben) und einen Zweig Coudenhove-Honrichs mit Sitz auf den mährischen Schlössern Kuntát (1945 vertrieben und enteignet) und Dalecín (1939 an einen Orden vererbt). Der Ehemann stammt aus dem zweiten Zweig. Der goldene Schild ist mit einem roten Wellenschrägbalken belegt, auf dem gekrönten Helm mit rot-goldenen Decken wird ein schwarzer, silbern bewehrter Eberkopf geführt.
Beide Schilde des Ehewappens sind mit einem kleinen Kettchen oder Seil mit einander verbunden. Der äußere Rahmen zeigt durch Bücher unten und zwei schräggekreuzte Querflöten oben die kulturellen Interessen des Paares an; die beiden oberen Zwickeln sind mit einem Bündel aus Weinreben mit Blättern und Trauben und mit Getreidehalmen links und mit einem Blumenstrauß rechts gefüllt.
Exlibris
von Katharina von Hohenlohe
Das vorliegende Blatt ist ganz
unten am Rand mit "K.G.H. 09" im Druck monogrammiert
und datiert. Diese Initialen stehen für Katharina Amalie Leonore
Marie Therese Eleonore Prinzessin zu Hohenlohe-Waldenburg
(10.7.1868-22.2.1952) als Zeichnerin und Entwerferin des 1909
entstandenen Exlibris. Sie war vermählt mit August Freiherr von
Gise (5.10.1850-15.7.1913), Oberhofmeister, Mitglied des
Deutschen Reichstags und Mitglied der Kammer der Abgeordneten des
Landtags des Königreichs Bayern. Als Eignerin wird angegeben
"Adele Freifrau von Moreau geb. Gfin. Tattenbach. Adelheid
Gräfin von Tattenbach (1.7.1853-) hatte Freiherr
Maximilian August von Moreau (26.1.1852-12.9.1892)
geheiratet, den Sohn von Freiherr Friedrich August von Moreau
(18.7.1814-2.6.1885) und Freiin Adelheid von Gise
(6.10.1831-12.11.1898). Und hier wird die Verbindung zur
Zeichnerin klar: Der Mann der Zeichnerin war ein Sohn von
Freiherr Maximilian Joseph August Philipp Reinhard von Gise, des
bayerischen Gesandten an den sächsischen Höfen in Dresden. Und
dieser war der Bruder der vorgenannten Freiin Adelheid von Gise,
denn ihrer beider Eltern waren Freiherr Friedrich August von Gise
und Gräfin Franziska Bertrand de St. Remy de La Perouse. Die
Zeichnerin fertigte dieses Blatt also für die Cousine ihres
Mannes an.
Von der Heraldik sehr sehen wir ein typisches Ehewappen in Form zweier zusammengestellter und leicht einander zugeneigter Ovalschilde, heraldisch rechts das gewendete Wappen der von Moreau, in Schwarz ein gekrönter oberhalber goldener Löwe, der sich ein silbernes Schwert durch den Rachen stößt (die nicht dargestellte Helmzier wäre zu schwarz-goldenen Decken der Löwe aus dem Schild wachsend), links gegenüber dasjenige der von Tattenbach, in Silber ein schrägrechter, geschuppter roter Balken (die nicht dargestellte Helmzier wäre zu rot-silbernen Decken eine wachsende rotgekleidete Meerjungfrau ohne Arme, auf dem Kopf mit goldenen Haarflechten ein roter, silbern aufgeschlagener Hut.
Während die von Tattenbach eine österreichische und altbayerische Adelsfamilie sind, die 1598 in den erbländisch-österreichischen Freiherrenstand, 1623 in den Reichsfreiherrenstand und 1637 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde, wurden die von Moreau erst am 31.7.1824 erst in den Freiherrenstand erhoben. Die Begünstigte waren Elise Moreau, geborene Hanssmann, die Witwe von Markus Moreau, sowie ihre Söhne Johann und Friedrich Moreau (lt. Siebmacher Bayern). Das Wappen, das sie bei der Standeserhebung bekamen, ist das der erloschenen Taufkircher von Taufkirchen, die aus Taufkirchen bei München kamen und im 17. Jh. ausgestorben sind. Das war ein großer Fehlgriff des königlich bayerischen Reichsheroldsamtes: Der besagten Familie Moreau gehörte das Wasserschloß Taufkirchen bei Taufkirchen an der Vils, und man wollte ihnen eigentlich das Stammwappen der von Taufkirchen (Tauffkirchen) geben, das aber geteilt war, oben in Rot ein silberner Pfahl, unten blau. Schloß Taufkirchen war da längst in andere Hände gekommen, erst an die Herren von Fraunberg, dann an die Fugger, dann an die von Puech, schließlich an die von Moreau. Diese Familie erlosch erst 1871, insofern wäre die Wappenübertragung sowieso ein äußerst seltsamer Akt gewesen. Statt dessen aber nahm das Heroldsamt die falsche Familie, die Taufkircher aus der Münchener Gegend, aber die waren wenigstens mit dem Tod von Maria Catherina 1686 lange genug erloschen, so daß es keine Interessenskonflikte gab. Deshalb führen die von Moreau ein ihnen nicht zustehendes Wappen einer erloschenen, nicht mit ihnen verwandten Familie, und das aufgrund eines Besitzes, der der anderen Familie nie gehört hatte. Einzige Ehrenrettung, aber auch nicht wirklich: Die Taufkircher von Taufkirchen führten den Löwen ungekrönt.
Exlibris
von Lorenz Rheude
Dieses Exlibris von Lorenz M.
Rheude (17.12.1863-1.5.1939) für Dipl.-Ing. Rolf Erich
Bartuska, geboren am 21.5.1896 in Bielitz-Biala,
gestorben am 25.1.1970 in St. Pölten (Niederösterreich), bietet
eine große Fülle an Wappen, insgesamt 11 Stück, ein Vollwappen
in der Mitte und 10 Wappenschilde an den vertikalen Seiten, die
Eckschilde jeweils noch etwas weiter nach außen gerückt. Rolf
Erich Bartuska war Oberingenieur und Direktor der Metallwalzwerke
in Friedland an der Mohra (Mähren, heute Bridlicná). Er war der
Sohn des Gärtnereibesitzers Johannes Bartuska, geboren am
22.3.1863 in Wien-Rossau, gestorben am 11.8.1914 in Bielitz, und
dessen Frau, Martha Maria geb. Rudolff, geboren am 2.7.1869 in
Freiwaldau, gestorben am 17.5.1950 in Wien-Meidling. Rolf Erich
Bartuska, der dieses Exlibris in Auftrag gegeben hatte, war
vermählt mit Irmengard Dagmar geb. Hinterstoisser, geboren am
14.4.1902 in Teschen, gestorben am 18.8.1941 in Troppau. Rolf
Erich Bartuska hat zeitlebens an der Erforschung der
Familiengeschichte gearbeitet und ist der Herausgeber eines 1931
im Selbstverlag erschienenen genealogischen Werkes über die
Geschichte der Familie seiner Frau: "Die Hinterstoisser,
eine genealogisch-biographische Studie", außerdem
publizierte er das Werk "Bartuska, zur Namensgeschichte
eines Geschlechts".
Die vier Eckwappenschilde haben regionalen Bezug, oben sehen wir zwei Stadtwappen, unten zwei Landeswappen. Optisch oben links steht das Stadtwappen von Wien, in Schwarz ein goldener Doppeladler, eine Kaiserkrone zwischen den Köpfen schwebend, belegt mit einem roten Schild mit durchgehendem silbernem Kreuz. Kaiser Friedrich III. gewährte am 26.9.1461 der Stadt das Privileg, den goldenen Adler mit zwei Köpfen zu führen und eine Kaiserkrone zwischen beiden zu positionieren - ohne Brustschild. Es war zwar der kaiserliche Doppeladler, doch in invertierten Farben. Nur zwei Jahre später war der Kaiser enttäuscht von Wiens Treue und entzog das Privileg, neuer Nutznießer desselben war die Stadt Krems an der Donau, die diesen Adler auch heute noch als Stadtwappen führt. Nach Versöhnung mit dem Kaiser 1465 bekam Wien das Privileg zurück, nun aber kam das rote Schildchen mit dem silbernen Kreuz auf die Brust, und so wurde das Wappen von der Stadt bis 1925 geführt (vgl. auch Siebmacher Band: St Seite: 68 Tafel: 102). In leicht abgeänderter Form war es auch das Stadtwappen 1934-1945, wobei die Krone zwischen den Adlerköpfen 1938-1945 nicht die heraldische, sondern die ottonische Kaiserkrone war. In der Zwischenzeit 1925-1934 war der Schild mit dem Kreuz ohne Adler in Gebrauch. 1946 wurde die Form von 1925 wieder zum Stadtwappen bestimmt. Heute führt die Stadt Wien den Schild alleine oder auch in Form eines Brustschildes auf einen schwarzen, golden bewehrten (einköpfigen) Adler, also nun in anderer Grundfarbe. Zur Stadt Wien paßt der Wappenschild für Habsburg-Lothringen, also die oberste Ebene des Wappens der Habsburger-Monarchie, in der optisch linken unteren Ecke, er ist zweimal gespalten, rechts in Gold ein roter, blau gekrönter Löwe (Grafschaft Habsburg), Mitte: in Rot ein silberner Balken (Erzherzogtum Österreich), rechts: in Gold ein roter, mit drei silbernen Alérions belegter Schrägbalken (Herzogtum Lothringen).
In der optisch rechten oberen Ecke befindet sich das zweite Stadtwappen, dasjenige für Prag, in Rot drei goldene Zinnentürme auf einer zinnenbekrönten goldenen Stadtmauer, das darin befindliche Tor mit geöffneten Torflügeln und aufgezogenem Fallgitter, in der Schwärze des Tordurchgangs ein silberner geharnischter angewinkelter Arm mit silbernem Schwert. Ursprünglich war das das Wappen der Prager Altstadt, und ganz früher wurde es mit silberner Stadtmauer in rotem Feld geführt. 1475 änderte Kaiser Friedrich III. die Tinkturen der Stadt von Silber nach Gold, zur Belohnung für militärische Hilfe bekam die Stadt die Besserung verliehen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verlieh Kaiser Ferdinand III. 1649 den Schwertarm im Tor hinzu, wiederum ein Dank für den militärischen Einsatz der Stadt gegen die Schweden. Die hier nicht dargestellten Helme, Kleinode und Prunkstücke unterlagen weiteren Veränderungen, der Schild blieb. Zur Stadt Prag paßt der Schild für die drei historischen Landesteile Tschechiens in der rechten unteren Ecke, er ist göpelförmig aufgeteilt, Feld 1: in Blau ein silbern-rot geschachter Adler (Markgrafschaft Mähren), Feld 2: in Gold ein schwarzer Adler, auf der Brust belegt mit einer silbernen Mondsichel, die in der Höhlung zu einem Kreuzchen ausgezogen ist (Herzogtum Schlesien), Feld 3: in Rot ein silberner, doppelschwänziger Löwe (Königreich Böhmen).
Zwei Rosenäste mit Blättern und Blüten beginnen vor typischem Rheude-Hintergrund aus lauter kleinen Kreisen unten in der Mitte, ziehen sich an den Seiten hoch und treffen sich oben in der Mitte. Entlang dieser Äste sind verschiedene Familienwappen mit Jahreszahlen dokumentiert. Das sind alles Wappen, die im Laufe der Geschichte mit Familien des Namens Bartuska in Verbindung stehen, wobei die Familien durchaus unterschiedlich sind und die Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Familien offen sind. Eine zusammenhängende Gruppe bilden jeweils die Wappen von 1724 und 1730 sowie diejenigen von 1536, 1645 und 1696. Die Wappen von 1227 und 1878 stehen für sich und sind ohne logischen Anschluß an die anderen.
Bei der Jahreszahl 1878 sehen wir ein Wappen der Familie Bartuska, wie es am 13.02.1878 dem Colonel der Infanterie, Kommandant des 62. Infanterie-Regimentes Ludwig Prinz von Bayern und k. k. Oberst Maximilian Bartuska (-8.11.1882) zu Karlsburg in Siebenbürgen anläßlich seiner Erhebung in den Adelsstand durch Kaiser Franz Josef I. mit dem Prädikat Bartuska von Bartavar verliehen wurde, in Blau eine silberne, schwarz gefugte Zinnenmauer, hinter der ein silbern Geharnischter hervorwächst, mit der Rechten ein Schwert schwingend, die Linke eingestemmt, auf dem Helm drei Straußenfedern, eine silberne zwischen zwei roten. Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken der Geharnischte wie im Schild wachsend (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 47.2, Rietstap mit Herkunftsangabe Transsilvanien). Ein Sohn des Adelserwebers, des Generalmajors und Platzkommandanten von Pest (Budapest), Maximilian Bartuska von Bartavar (-8.11.1882) war Maximilian Franz Stefan Bartuska von Bartavar (10.8.1856), der ebenfalls eine militärische Karriere machte, erst bei der Infanterie, dann bei der Kavallerie, und 1889/1890 Rittmeister, 1895 Major, 1907 Generalmajor und 1911 Feldmarschalleutnant wurde. Er war bei einer Brigade der ungarischen Landwehr im Einsatz und nahm 1913 seinen Abschied. Ein anderer Sohn des ASdelserwerbers war der gleichnamige Maximilian Bartuska, 1876 Lieutenant im 44. Infanterie-Regiment Erzherzog Albrecht. Aus der selben Familie wurde Emil Bartuska von Bartavar Regierungsrat und Oberinspektor.
Bei der Jahreszahl 1724 ist ein ganz anderes Wappen einer Familie Bartuska zu sehen, das am 27.3.1724 dem kaiserlichen Postamtsbuchhalter Franz Maximilian Bartuska zusammen mit dem rittermäßigen Adelsstand verliehen worden war, nach Rietstap der Stadt Wien zugeordnet, wo er das Haus Nr. 790 (neu: 34) in der Wollzeile besaß: Unter einem silbernen Schildhaupt, dieses mit einem blauen, mit einem goldenen sechszackigen Stern belegten Balken, gespalten, rechts in Gold ein halber schwarzer Adler am Spalt, links in Blau ein silberner, rotgezungter Löwe. Die zugehörige, hier aber nicht verwendete Helmzier wäre auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-goldenen und links blau-silbernen Decken ein wachsender silberner Löwe zwischen einem rechts golden-schwarz und links blau-silbern geteilten Flug (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel RAA 18.37). Im Geschlechterbuch der Wiener Erbbürger ist dieses Wappen in einer Zeichnung von Alexander von Dachenhausen abgebildet. Franz Maximilian Bartuska war der Sohn von Johann Bartuska, der 1645 als Leitnant im Dreißigjährigen Krieg diente, von den Schweden bei der Belagerung von Brünn gefangen genommen wurde und an den erlittenen Strapazen starb.
Der Wappenschild des Jahres 1227 trägt eine schlichte schwarze Hausmarke in silbernem Feld. Dabei handelt es sich um das Wappen der Bartus von Betov, das es auch vom gleichen Künstler als Vollwappen gezeichnet gibt; die Helmzier wäre zu schwarz-silbernen Decken ein wachsender, in einen Kettenärmel mit Ellenbogenkachel gekleideter Rechtsarm, der ein silbernes, golden gegrifftes Schwert schwingt. Das erste Mal taucht der Familienname im genannten Jahr als "Bartus iudex de Betov" zu Vöttau bei Frain a. Thaya auf (Landesarchiv Brünn, Urkunden des Klosters Bruck H3). 1367 erscheint ein Barthos(s)ius, Baruschius oder Barthoschek als Vasall des Bistums Olmütz. 1421 erscheint ein Barthos(s)ko von Przna (Preschno) al. von Hullein als Olmützer Lehenshofrichter (gem. Lehensgerichtsbuch und Belehnungsbüchern). Beim Jahr 1536 sehen wir in Rot auf einem Hügel einen goldenen Vogel Strauß mit blauen Beinen, der im Schnabel ein Hufeisen trägt und in dem erhobenen rechten Fang ein Beil mit gebogenem Stiel hält.
Der nachmalige Prag-Altstädter Primator Johannes Bartossek gen. Bartusskowicz wurde 1556 mit mit dem Adelsprädikat "von Drazitz" in den böhmischen Wladykenstand erhoben. Der aus Neu-Titschein stammende Tuchmacher Georg Bartussky (Name mit Varianten) wurde 1650 das Bürgerrecht von Brünn verliehen.
Das Wappen des Jahres 1645 ist eine Weiterentwicklung des Straußenwappens von 1536: Der Schild ist mit einer eingebogenen Spitze geteilt, Feld 1 und 2: in Gold einwärts schräggelegt je ein Beil mit gebogenem Stiel, Feld 3: in Rot auf einem grünen Dreiberg stehend ein goldener Vogel Strauß mit einer Krone um den Hals, der im erhobenen rechten Fang ein Hufeisen trägt. Das wird in der Mitte beim der Jahreszahl 1696 zugeordneten Hauptwappen mit einem Schildhaupt kombiniert, das wir bereits beim Jahr 1724 gesehen haben: Unter einem silbernen Schildhaupt, dieses mit einem blauen, mit einem goldenen sechszackigen Stern belegten Balken, mit einer eingebogenen Spitze geteilt, Feld 1 und 2: in Gold einwärts schräggelegt je ein Beil mit gebogenem Stiel (solche Kurzbeile werden als Parten oder Barten bezeichnet, möglicherweise eine lautmalerische Anspielung auf den Familiennamen Bart-uska), Feld 3: in Rot auf einem grünen Dreiberg stehend ein goldener, gekrönter Vogel Strauß, der im erhobenen rechten Fang ein Hufeisen trägt. Im unteren Teil ist also nur die Krone vom Hals auf den Kopf versetzt worden. Dies ist das einzige Wappen mit Kleinod, zu rechts rot-goldenen und links blau-silbernen Decken wird auf dem gekrönten Helm ein wachsender, grün gekleideter Mannesrumpf mit goldenem Nimbus um den Kopf (das stellt den hl. Bartholomäus dar, von dem sich der Name Bartuska ableitet) zwischen zwei Büffelhörnern geführt, das rechts rot-golden geteilt, das linke silbern-blau, beide in den Mündungen je mit einer golden bebutzten Rose besteckt (die beiden Rosen sind vermutlich dem Kommunalwappen von Bielitz entnommen, dort rot in grünem Feld, heute Bielsko-Biala).
Es bleibt noch der Schild von 1730, wo uns das nämliche Schildhaupt zum dritten Mal begegnet: Unter einem silbernen Schildhaupt, dieses mit einem blauen, mit einem goldenen sechszackigen Stern belegten Balken, geviert, Feld 1 und 4: in Gold ein schwarzer, golden bewehrter und einwärts sehender Adler, Feld 2 und 3: in Rot einwärts ein silberner Löwe. Im Geschlechterbuch der Wiener Erbbürger ist dieses Wappen in einer Zeichnung von Alexander von Dachenhausen abgebildet. Dort sehen wir auch die beiden hier nicht gezeigten Kleinode, Helm 1 (rechts): auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken der schwarze Adler, Helm 2 (links): auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender silberner Löwe zwischen einem Paar Büffelhörner, das rechte Horn silbern-blau, das linke Horn rot-silbern geteilt. Dieses Wappen wurde dem einzigen Sohn des oben erwähnten kaiserlichen Postamtsbuchhalters Franz Maximilian Bartuska verliehen, das war Franz Daniel von Bartuska (gest. 3.4.1754). Dieser begann auch im Dienste der Post und unternahm dann speziellere Missionen auch diplomatischer Art, dann studierte er Rechtswissenschaften, promovierte zum Dr. iur., wurde Beisitzer des niederösterreichischen Stadt- und Landgerichts, trat 1720 in den inneren Rat der Stadt Wien ein und wurde schließlich Obereinnehmer der "Banco-Hauptcassa", wo er zur Konsolidierung der Stadtkasse beitrug. Kaiser Karl VI. erhob ihn mit Diplom vom 27.2.1730 zu Wien in den Reichs- und erbländischen Ritterstand mit dem Prädikat "Edler von" und gewährte ihm die Wappenbesserung, die wir hier bei der Jahreszahl 1730 sehen. Besagter Dr. Franz Daniel Edler von Bartuska wurde 1731 und 1732 Wiener Bürgermeister und war 1733-1736 Wiener Stadtrichter. Er wurde 74 Jahre alt und wurde bei den Wiener Franziskanern begraben. Das Wappen von 1730 steht damit unmittelbar mit dem von 1724 in Zusammenhang und ist eine Verbesserung desselben.
Exlibris
von Lorenz Rheude
Lorenz M. Rheude
(17.12.1863-1.5.1939) hat dieses Blatt im Jahre 1927 für die
Bücherei des Karl Kühnle gestaltet, wie die eingedruckte
Monogrammierung am unteren rechten Rand verrät. Zwei Eichenäste
mit Blättern und Früchten bilden den Rahmen, jeweils mit einem
kurzen Ast unten bis zur Mitte und einem langen Ast an der Seite,
der oben bis zur Mitte führt. Das Wappen Kühnle zeigt in
Schwarz einen links aufspringenden Löwen mit braunem Gewehr mit
silbernem Lauf über der Schulter auf grünem Dreiberg, auf dem
Helm zu schwarz-goldenen Decken auf ebensolchem Wulst der Löwe
wie im Schild wachsend (Siebmacher Band: Bg2 Seite: 28 Tafel: 48,
unter Bezugnahme auf Hanns Ludwig Kühnle, Kürisser
(Panzerreiter) bei Churpfalz 1600).
Vier Wappen in den Ecken verleihen dem Blatt Regionalbezug: Optisch oben links sehen wir das Stadtwappen von Schwäbisch Hall, geteilt, oben in Gold innerhalb eines roten Kreises ein goldenes Kreuz (hier wie ein Tatzenkreuz gestaltet), unten in Rot innerhalb eines blauen, silbern gesäumten Kreises eine silberne aufrechte rechte Hand, wobei hier zwei Fehler passiert sind: Die Schraffur des oberen Kreises steht für Blau, es müßten aber vertikale Striche für Rot sein, und der silberne Saum fehlt beim unteren Kreis. Das zugehörige historische Landeswappen ist gegenüber zu sehen, dasjenige des Königreichs Württemberg, gespalten, rechts: Stammwappen der Herzöge von Württemberg, in Gold drei schwarze Hirschstangen übereinander, links: Herzöge von Schwaben, in Gold 3 schwarze, schreitende Löwen (eigentlich ursprünglich Leoparden) übereinander. Zum Zeitpunkt der Entstehung des Exlibris bestand aber der Volksstaat Württemberg mit anderem Wappen. Optisch unten links sehen wir das Stadtwappen von Bamberg, in Rot ein silberner Geharnischter mit einem roten Kreuz auf der Brust und einem silbernen Schwert am Gurt, in der Rechten eine Lanze mit silbernem Fähnlein, darauf ein rotes durchgehendes Kreuz, die Linke gestützt auf einen blauen Schild mit silbernem Adler). Und der vierte Eckschild ist wiederum das bayerische Landeswappen, silbern-blau schräggerautet.
Exlibris
von Adolf M. Hildebrandt
Dieses heraldische Exlibris
(Klischeedruck, Blattgröße ca. 10,9 x 8,4 cm) für die Familie Köhne
von Wranke-Deminski ist eine Arbeit von Adolf Matthias
Hildebrandt (16.6.1844-30.3.1918). Das eingedruckte
Künstlermonogramm befindet sich unterhalb des unteren
Schildrandes; das Blatt ist nicht datiert. Als Dekoration werden
zwei Eichenzweige mit Blättern und Früchten verwendet. Das
Wappen zeigt in Silber einen roten Hirschkopf mit Geweih
(Zwölfender), auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken
zwei gestürzte silberne Pfeile. Das Wappen wird beschrieben im
Siebmacher Band: Pr Seite: 207 Tafel: 256 und Seite: 459 Tafel:
498. Im Rietstap wird für die ostpreußische Familie
kaschubischen Ursprungs das Nobilitierungsdatum mit dem 15.8.1842
angegeben, mit der Blasonierung: "D'argent, à une tête et
col de cerf de gueules. Casque couronné. Cimier: deux flèches
d'argent, les pointes en bas." Das genannte Datum ist nicht
korrekt, denn am 25.10.1841 wurde Adolf Tuisko Hermann Köhne
Herr auf Rittersberg und Hutten (Kreis Schlochau),
Landschaftsdirektor und Ehrenritter des Johanniterordens,
vermählt mit Mathilde Johanna Frederike Laurette von
Wranke-Deminski, in den preußischen Adelsstand erhoben. Mit
Wirkung vom 6.9.1854 bekam er sein Diplom als Köhne von
Wranke-Deminski. Das genannte Ehepaar hatte 6 Kinder, darunter
den königlich-preußischen Major Ottomar Friedrich Hermann Adolf
Köhne von Wranke-Deminsky (24.7.1837-20.5.1889), und der hatte
wiederum einen Sohn namens Erich Köhne von Wranke-Deminski.
Welches Familienmitglied den Auftrag zu diesem Exlibris gegeben
hat, erschließt sich nicht aus dem Blatt.
Exlibris
von Adolf M. Hildebrandt
Adolf Matthias Hildebrandt
(16.6.1844-30.3.1918) ist der Urheber dieses Bücherzeichens für
Ulrich Graf Behr-Negendank (1826-1902), das aber
weder datiert noch monogrammiert ist. Der mit einer gräflichen
Rangkrone bedeckte Wappenschild ist geviert, Feld 1 und 4: in
Silber ein schreitender schwarzer Bär mit beringtem goldenen
Halsband, Feld 2 und 3: von Gold und Rot mit einer rechten
silbernen Seitenspitze geteilt. Die hier nicht dargestellte
Helmzier wäre zu schwarz-silbernen Decken der schreitende
schwarze Bär mit seinem goldenen Halsband (so ist das Wappen auf
einer Draperie in der Marienkirche Brandshagen dargestellt). Die
Devise lautet: "NEC TEMERE NEC TIMIDE" - weder
unbesonnen noch furchtsam.
Ulrich Carl August Graf von Behr-Negendank (9.5.1826-8.9.1902) lebte in Pommern auf seinem Gut Semlow, dort wurde er geboren, und dort starb er auch. Er war der Sohn von Carl August David Friedrich Ulrich von Behr-Negendank (24.6.1791-12.9.1827) und Sophie von Maltzahn. Er ging in Stralsund zur Schule und studierte in Heidelberg und Berlin Jura. Bis 1851 diente er als Offizier im Gardekürassierregiment. Nach einer ausgedehnten Kavalierstour in Europa, Ägypten und Kleinasien kehrte er 1853 in die Heimat zurück und übernahm die Verwaltung der ererbten Güter in Pommern. Am 20.5.1854 heiratete er Elma Gräfin zu Innhausen und Knyphausen (1834-1919).
In Semlow ließ er um 1850 die alten reetgedeckten Wirtschaftsgebäude seines Gutes abreißen und durch unverputzte Backsteinbauten ersetzen. Der preußische König erhob ihn 1861 in den preußischen Grafenstand, erst nur persönlich, dann wurde 1868 der Grafenstand auf die gesamte eheliche Nachkommenschaft ausgedehnt. Der preußische König ernannte ihn 1863 zum Kammerherrn. Im Jahre 1865 erhielt er das Erbküchenmeisteramt des Fürstentums Rügen und des Landes Barth.
Er widmete sich neben seinen Gütern der Politik. 1858-1868 war er Mitglied des Provinziallandtags der Provinz Pommern, 1868-1902 Mitglied des Preußischen Herrenhauses, außerdem 1871-1874 und 1881-1883 Mitglied des Reichstag für die Deutsche Reichspartei. Er war 1867-1869 Landrat des Kreises Franzburg, 1869-1883 Regierungspräsident in Stralsund, und 1883-1891 war er Oberpräsident der preußischen Provinz Pommern. 1891 zog er sich auf seine Güter zurück und quittierte den aktiven Staatsdienst, wobei er noch zum Abschied zum Wirklichen Geheimrat ernannt wurde. Er war seit 1890 Ehrenbürger der Stadt Stralsund und 1891 auch der Stadt Stettin.
Insgesamt vier Adelsfamilien von Behr führen ihre Abstammung auf einen gemeinsamen Urahn zurück, auf Eberhard Bere, der im Gefolge Heinrichs des Löwen und seiner Söhne genannt wurde. Alle vier Familien betrachten sich daher als vier Stämme derselben großen Behr-Familie, führen aber unterschiedliche Wappen:
Literatur,
Quellen und Links:
Siebmachers Wappenbücher wie
angegeben
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Franz de Paula Graf von Schönborn auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Franziskus_von_Paula_Schönborn
Franz de Paula Graf von Schönborn in Catholic Hierarchy: https://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bschon.html
Michaela Sohn-Kronthaler: Franz de Paula Maria Karl Erwein
Graf von.Schönborn, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 23,
Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN: 978-3-428-11204-3,
S. 398 f. - https://www.deutsche-biographie.de/gnd1021041688.html#ndbcontent - https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00019558/images/index.html?seite=418
österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 1013.29 https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4334123
österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 1013.28 https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4334122
österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/KA NL 523 (B) https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=76265
Turnau auf Geni.com: https://www.geni.com/people/August-Turnau/6000000012776555636
Daten auf Geni.com: https://www.geni.com/people/ERNESTINE-Maria-Gobertina-Agathe-Breunner-Enkewoirth/6000000057327605937 und https://www.geni.com/people/Konrad-Kuno-Joseph-Maria-Graf-von-Coudenhove-Honrichs/6000000025274455315
Familie von Coudenhove: https://de.wikipedia.org/wiki/Coudenhove-Kalergi_(Adelsgeschlecht)
Familie der Grafen von Breuner: https://de.wikipedia.org/wiki/Breuner
Prager Stadtwappen auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Prager_Wappen
Wiener Stadtwappen auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Wappen
österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 47.2 https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4372640
österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel RAA 18.37 https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=1361894
Zur Familie Bartuska von Bartavar: http://www.hussards-photos.com/AutricheHongrie/Hongrie/Hongrie_HHR3_ALB_1901.htm
ein herzliches Dankeschön an Herrn Pfarrer Mag. Dettmer Hinrichs
aus Gmünd in Kärnten für wertvolle Hinweise und Unterlagen zur
Familie Bartuska von Bartavar
Rolf Erich Bartuska: Bartuska, zur Namensgeschichte eines
Geschlechts, Wien, o. J.
Beiträge zur Geschichte des Geschlechts Bartuska, Wien 1930,
Verlag des Geschlechtsverbands,
Wiener Genealogisches Taschenbuch III, V, VII.
Ernst Edler von Hartmann-Franzenshuld: Geschlechter-Buch der
Wiener Erbbürger, Rathsverwandten und Wappengenossen: ihre
Geschichte, Genealogie, Diplomatik, Sphragistik, Heraldik und
Numismatik nach Urkunden, Siegeln, Medaillen und Denkmälern,
Wien 1882-1883, 124 S., online: https://www.digital.wienbibliothek.at/download/pdf/1858301.pdf - insbes. S. 64-65
Genealogie Moreau auf Geni.com: https://www.geni.com/people/FRIEDRICH-August-von-Moreau/6000000078070839815 und https://www.geni.com/people/Adelheid-von-Moreau/6000000078072668033 und abhängige Seiten
von Tattenbach auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Tattenbach_(Adelsgeschlecht)
von Tattenbach im Historischen Lexikon Bayerns: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Tattenbach,_Adelsfamilie
Taufkircher von Taufkirchen auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Taufkircher
Wappen Deminsky: https://pl.wikipedia.org/wiki/Demi%C5%84ski
Köhne von Wranke-Deminski: https://ordensmuseum.de/t-online2/koehne/koehne.htm
Familie von Behr: https://de.wikipedia.org/wiki/Behr_(Adelsgeschlecht)
weiterer Stamm der von Behr in Osnabrück: https://de.wikipedia.org/wiki/Bar_(Adelsgeschlecht)
Ulrich Carl August Graf von Behr-Negendank: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_von_Behr-Negendank
Ulrich Carl August Graf von Behr-Negendank: https://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/selectmaske.html?pnd=133430669&recherche=ja
Ulrich Carl August Graf von Behr-Negendank: http://www.bioparl.de/datenbanken/biorabkr/biorabkr-db/?id=136
Genealogie Ulrich Carl August Graf von Behr-Negendank: https://www.ancestry.com/genealogy/records/ulrich-karl-august-wilhelm-hermann-axel-von-behr-negendanck-24-14489n7
Ulrich Carl August Graf von Behr-Negendank: https://elexikon.ch/behrnegendank/52_0645
Schloßpark Semlow: http://www.schlosspark-semlow.de/semlow.html
Brockhaus Konversationslexikon, 1902-1910; Autorenkollektiv, F.
A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896;
2. Band, Seite 643
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